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Dresdner Journal : 13.01.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189601137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18960113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18960113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-01
- Tag 1896-01-13
-
Monat
1896-01
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 13.01.1896
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Bei Tabellen- und Zisserusatz entsprechender Aufschlag. Hera»»«e«er: Königliche Expedition des Dresdner Journals Dresden, Zwingerstr. »0. -ernfpr.-Anschlub-Rr Montag, den 13. Januar, abends. 1896. Amtlicher Teil. Dresden, 9. Januar. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Direktor der geologi schen Landesanstalt, Geheimen Bergrath Professor Or pbil. Hermann Credner in Leipzig das Ritter- kl euz I. Klasse vom Verdienstorden sowie dem ersten Sektionsgeologen bei der genannten Anstalt, Professor Karl Franz Theodor Siegert, zur Zeit in Dresden, das Ritterkreuz I. Klasse vom Albrechtsorden zu ver leihen. Dresden, 10. Januar. Mit Allerhöchster Ge nehmigung Sr. Majestät des Königs ist dem Unter offizier im 5. Infanterie-Regimentc „Prinz Friedrich August" Nr. 104 Ernst Karl Füßlein in Chemnitz für die von ihm am 2. September 1895 nicht ohne eigene Lebensgefahr bewirkte Errettung eines Soldaten vom Tode des Ertrinkens in der Röder bei Rade burg die silberne Lebensrettungsmedaille nebst der Befugniß zum Tragen derselben am weißen Bande verliehen worden. Wekanntrncrchung. Die auf Grund der Verordnung vom 16 Sep tember 1856 zum Geschäftsbetriebe im Königreiche Sachsen mit dem Sitze in Leipzig zugelassene „Ger mania, Hagelversicherungs-Gesellschaft" zu Berlin, ist in Liquidation getreten. Dresden, den 8. Januar 1896. Ministerium des Innern, Abtheilnng für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Bo-el. C. Crutnuuugt«, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Departement der Justiz. Der Rechtsanwalt Paul Friedrich Koppisch in Werdau ist zum Notar für Werdau aus so lange Zeit, als er dort seine ordentliche Geschäftsstelle haben wird, gemäß der Notariatsordnung vom 5. September 1892 ernannt worden. . Departement der Finanzen. Bei der Postverwaltung sind ernannt worden: Victor Hermann Schmidt, zeither Post- fecretär, al- Postmeister in OelSnitz (Erzgcb); Gustav Hermann Thiele, zeither Ober-Postasflstent, als Kanzlist bei der Kaiser!. Ober-Postdirection in Leipzig; Georg Friedrich August Wente, zeither Postassistent, als Postverwalter in Witzschdors. Departement des Kultus und öffentlichen UnNrrichtS. Zu besetzen: die dritte Lehrerstelle in Colmnitz. Kolla tor: die oberste Schulbehörde. Einkommen: 1000 M. Fixum, 72 M. sür Unterricht in der Fortbildungsschule, 100 M. sür Heizung der Schulstube und sreie Wohnung mit Gärtchen Ge suche sind bis zum 31. Januar an den Königs Bezirksschnl- inspektor Schulrat vr. Winkler in Freiberg einzureichen. nichtamtlicher Teil. Teutschland und tzuqlaud. Die Flut der Liebenswürdigkeiten, welche im Laufe der letzten Woche vom Dreiinselreiche sich nach Deutsch land herüber ergossen hat, fängt zwar allmählich au zu versiegen, aber gänzlich aufhören wird sie voraus sichtlich noch lange nicht. Dazu ist der Groll gegen Deutschland, der sich in den englischen Herzen ange sammelt hat, viel zu stark. Er war schon immer reichlich vorhanden, weil in Deutschland die unbegreif liche Neigung sich kundgab, vor der Macht Englands so gar keine Angst zu habe». Um so erklärlicher ist es, daß Kunst und Wissenschaft. K. Hoftheater. — Altstadt. — Am 11. d Mts.: „Djamtleh". Oper in einem Akte von Loui« Galtet Deutsch von Ludwig Hartmann Musik von George« Biz et (zum ersten Male). Der große Erfolg von „Carmen" hat zu verschiedenen Zeiten die Aufmerksamkeit und Thätigkeit der Bühnen auf ältere Werke de« talentvollen Komponisten zurückgclenkt. So ist u. a. vor zwölf Jahren in Wien ein Versuch mit „Da joliv MI« 6« kvrtk", später in Hamburg ein solcher mit „Dvs pScbeui-s 6« porles" gemacht worden und jetzt bemüht man sich, für den Einakter „Djamileh" die Teilnahme de« deutschen Publikum« zu gewinnen Die kleine Oper hatte vordem in ihrer Heimat keinen Boden und deshalb auch nicht den Weg über dir Grenze gefunden; zu sehr ungünstiger Zeit, kurz nach dem deutsch-französischen Kriege aufgeführt, mar sie mit ihrem gar harmlosen Textbuch von den politisch erregten Parisern, für die Bizet« Name damals auch noch keinen vollen Klang besaß, im eigentlichen Sinne de« Worte« überhört worden Daß man nunmehr in Deutschland eine Korrektur ihre« Schick sal« vernimmt, erscheint durch den Wert ihrer Musik und zugleich durch unsern Mangel an eigenen ansprechenden Neuheiten begründet „Djamileh" ist ein Jahr vor „Carmen" entstanden, e« liegt also für den Musikfreund nahe, sowohl seine Er wartungen wie sein Urteil bezüglich de« Einakter« mit dem reifsten Werke Bizet« in Zusammenhang zu bringen. Da zeigt sich denn freilich, daß die ältere Oper der der nunmehr in immer gewaltigeren Wellen schlägt, nachdem durch deutsches Tazwischentreten die schönen Pläne, die man mit den armen Buren vorhatte, ein für allemal zerstört worden sind. Denn darum, nm nicht« anderes handelt eS sich. England kann nach dem, was vorgefallen ist, in absehbarer Zeit nicht daran denken, die Selbständigkeit der Burenrepublik anzutasten. DaS weiß man und darum der wütende Ärger, den man hinter allen möglichen Fiktionen verbirgt. So redet man jetzt seinen Landsleuten vor, Deutschland ziehe sich reumütig und kleinlaut zurück, die ursprünglichen „Prätentionen" würden nunmehr abgeleugnet. „Vielleicht wäre der „Standard" so freundlich", bemerkt hierzu die „Norddeutsche Allge meine Zeitung" zutreffend, „uns gefälligst zu sagen, worin denn die „Prätentionen" bestanden haben, die wegzudeuten wir jetzt vergeblich unsern Scharfsinn anstrengen. Von deutscher Seite ist an der Hand der Aktenstücke vom Jahre 1884 nachgewiesen worden, daß die Südafrikanische Republik ein unabhängiger Staat sei. Auf diese wohlbegründete Behauptung be schränke» sich die deutschen „Prätentionen". Bis zu diesem Augenblick ist uns noch kein Deutscher bekannt geworden, der mündlich, schriftlich oder in einer Druck schrift von dieser Behauptung hätte irgend etwas zu rücknehmen wollen." Womit das unwürdige Treiben der englischen Presse begann, damit endigt es auch: mit einer offenkundigen Fälschung. Die Zurückweisung des Angriffs einer frechen, von ihrer Regierung überdies offiziell ver leugneten Baude iu eiu ruhiges, friedliebendes Land war es, die den« Deutschen Kaiser Veranlassung zum Ausdruck seiner Freude gab. Eine Fälschung und nichts weiter war es, wenn die englische Presse diese Kundgebung des Kaisers als eine Beleidigung Englands, als einen Eingriff in die Rechte der britischen Nation darstellte. Und eine Fälschung ist es jetzt wieder, wenn behauptet wird, Deutschland habe den Rückzug angetreten. Hr. Jameson und seine Gesellen wollten in der wohl begründeten Hoffnung auf nachträgliche Genehmigung der englischen Regierung den gegen wärtigen Rechtszustand in Südafrika zu Gunsten Englands verändern. Deutschland hatte ein Interesse daran, daß dies nicht geschähe. Nun bleibt thatsäch- lich alles wie es war. Wo ist da der „Rückzug" Deutschlands? Von Wichtigkeit ist natürlich die Frage, wie sich in der Zukunft das Verhältnis Deutschlands zu Eng land, dessen freundliche Gesinnungen man nun kennt', gestalten wird. In England, oder wenigstens auf der Redaktion der „Westminster Gazette" und noch einiger anderer Blättern weiß man es schon. Tas genannte Blatt glaubt, auf Grund besonderer Informationen ver sichern zu können, daß Englands auswärtige Politik insofern einer radikalen Änderung unterzogen werde, als Lord Salisburh, auf dem Beschluß des jüngsten Minististerrats fußend, zukünftig seinen Stütz punkt nicht mehr beim Dreibund, sondern bei der franko-russischen Allianz suchen werde. England gedenke nicht, der franko-russischen Allianz formell beizutreten, wolle aber in engster Freundschaft mit Frankreich und Rußland leben, und von dieser Wandlung in den Grundanschauungen Lord Salisburys könne man auch sagen: wscle in 6erwanv. Glaubt man wirklich, mit solchen Thorheiten anderen Leuten, als sich selbst, imponieren zu können? Einigung mit Rußland bedeutet sür England den Verzicht cuf seine Wellstellung. Und das alles sollte man thun, nur um Deutschland zu ärgern? Inzwischen hat man wenigstens den deutschen Kaufleuten, den deutschen Gouvernanten, den deutschen Waren in England den Krieg erklärt, deutschen Firmen und deutschen Zeitungen schreibt mau wut schnaubende Briese. An die „Bossische Zeitung" z. B. hat sich „ein Brite" mit folgenden Worten gewandt: „ ... Das englische Volk ist durch Ihren Kaiser beleidigt worden; es fühlt, daß diese Beleidigung unerträglich ist und daß, wenn nicht ge nügende Genugthuung gegeben wird, Ihr Reich, jüngeren an Ursprünglichkeit, Kraft und Reiz der melodischen Gedanken nicht gleichkommt, daß die erstere Partitur nicht eine Nummer enthält, welche etwa die zündende Wirkung de« Strophenliede« oder der Seguidilla Carmen« erreicht Die Musik in „Djamileh" hat nicht die elastische Frische, da- kecke Temperament, da« bi« zum Rausch gesteigerte Feuer der Leidenschaft, wodurch wir im LiebeSdrama der Zigeunerin oft wider Willen gefesselt werden; sie ist min der stark und mannigfaltig in Ausdruck und Farbe, sie ist dagegen zahm, ja teilweise weichlich. Aber au« dieser Parallele herauSgcnommen, bereitet sic dem Hörer durch feine und graziöse Melodik und Rhythmik, durch geistvolle von Klangschönheit erfüllte Gestaltung dc« instrumentalen Satzes, durch Sentiment de« Vortrag« und nicht zum mindesten auch durch interessante Behandlung de« lokalen Kolorit« ein wirklich» Vergnügen Und man darf nicht vergessen, daß da« Libretto von Gallet — eine Liebes geschichte, die sich ohne Konflikt, ohne bewegte Handlung und anziehende Episoden zwischen konventionellen Figuren abspielt — dem Komponisten zwar einen bequemen Spiel raum, doch keine kräftige poetische und dramatische Anreg ung gegeben hat, daß e« die besten Eigenschaften de« Musiker« nicht in dem Maße lebendig machen konnte, wie e« bei dem Textbuch von „Carmen" der Fall gewesen ist Die Oper beginnt mit einem Chor der Nilschiffer, welcher zu den schönsten Sätzen de« Werke« gehört und mit dem Tanz der Almee (A - moll), einem schwermütig zuckenden Gesänge über synkopierten Ouintenbässen, au»- aepräpte« orientalische« Kolorit gemeinsam hat Letztere« kehrt auch in anderen Stücken wieder, aber da nur leise aufgesetzt in einzelnen Figuren, Sekundschritten dcr Melodie, Triolenbegleitung und vorwiegender Koll- Ctim- das sein Bestehen nur uns dankt, zu bestehen aufhören wird ..." Warum das deutsche Blatt diesen Brief abdruckt, ist eigentlich nicht recht erfindlich. Leute, bei denen es nicht ganz richtig ist, giebt es in England so gut wie in Deutschland, wie überall. Das weiß man, auch ohne daß ihre Briefe veröffentlicht werden. TaS Programm für die offizielle Feier des 18. Januars wird von der „Berliner Correspondenz" mit folgenden Bemerkungen veröffentlicht. Am achtzehnten Januar sind es 25 Jahre, seitdem Kaiser Wilhelm I. im Versailler Künigsschlosse, umgeben von den sieg reichen Feldzeichen der deutschen Heere, inmitten dcr Vertreter der deutschen Fürstenhäuser, der StaatS- und Kriegsmänner, die seine getreuen Helfer und Diener gewesen in einer große», thaten- und erfolgreichen Zeit, die deutsche Kaiscrwürde wieder angenommen hat Düser Tag, bisher schon denkwürdig in unserer vaterländischen Geschichte, ist damit für alle Deutschen der denkwürdigste Errinnerungstag geworden Seine Begehung in diesem Jahre stellt den Höhepunkt aller dcr Erinnerungs- sciern dar, mit denen unser Kaiser und unsere Fürsten, unser Heer und unser Volk dankbar jener Zeit dcr großen Siege ge denken, deren köstlichste und bleibende Frucht die Neubegründung des Deutschen Reiches gewesen ist. Mil einmütiger Begeister ung wird ganz Deutschland die Erinnerungsseier am 18. Januar begehen; ihren Mittelpunkt wird die allgemeine Bolksseier in dem Feste finden, das Te. Majestät der Kaiser Wilhelm 0. im Berliner Königsschlosse veranstaltet. Zu diesem Feste will der Kaiser vor allem die noch lebenden Staatsmänner um sich ver sammeln, die an dem großen Werk mitgewirkt Haven; es war sein besonderer Wunsch, daß dcr Fürst Bismarck als der Hervorragendste unter ihnen bei der Feier nicht fehlen möge. Leider gestattet dem Fmsten Bismarck sein Gesundheitszustand nicht, der Einladung seines Kaijerl. Herrn Folge zu leisten; er hat deshalb gebeten, ihn zn entschuldigen. Wie ober Fürst Bis marck gewiß im Geiste an der Feier Anteil nehmen wird, so wird auch seiner, des ersten Kanzlers des Reiches, und seiner Verdienste um das Reich dankbar gedacht werden. Die Heier am 18. Januar wird vormittags 10 Uhr durch Gottesdienst in der Kapelle des König!. Schlosses und in der St. Hedwigskirche eingeleitet Dem Gottesdienst in dcr Schloß kapelle wohnen die Kaiser! Majestäten und die Mitglieder des Kaiser!, und König!. Hauses bei. Nach beendigtem Gottesdienste, um ^11 Uhr, ist die Versammlung im Weißen Saale. Nach dem sestgrstelltcn Programm stellen sich die ReichStagsmitglieder dem Throne gegenüber auf, die Generalität an der Kapcllcn- seite, die Minister und di- sonst eingcladenen Personen gegenüber an der Fensterseite, der Bundesrat links vom Throne Ihre Majestät die Kaiserin, Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich, die Prinzessinnen des König! Hauses und die Fürst!. Tomen nehmen die Tribüne aus der Kapellcn- seite ein. Sobald die Versammlung im Weißen Saale geordnet ist, macht der Reichskanzler Sr Majestät dem Kaiser davon Meldung S« Majestät begiestt sich alsdann unter großem Bortritt nach dem Weißen Saale, wobei die Ordnung fol gende ist: die Schloßgardccompagnic, die Fahnen und Standarten, welche zur Feierlichkeit Aller höchst besohlen sind, die Hossouriere, die König! Hofpagen, die Hof-, die Vize - Ober - Hof-, die Ober-Hof- und die Obersten Hoschargen, die nachstehend ausgesührtcn Reichs-Insignien paarweise, nämlich: a) das Reichsinsiegel, aus einem Kissen von ckrap cksrz-sut, getragen von dem Generallieutenant, Gcneraladjutanten Grasen v Wedel, d) das entblößte Reichsschwcrt, aufrecht getragen von dem KriegSminister, General dcr Infanterie Bronfart v Schellen- dorfs, rechts davon: c) der ReichSapftl, auf einem Kiffen von ckrap ä srxent, getragen von dem General der Kavallerie und Gcneral adjutanten, Landhofmeister Grafen v Lehndorff, 6) daS Zepter, auf einem Kiffen von ckrsp ck or, getragen von dem Generaloberst der Kavallerie, Generaladjutantcn Freiherr« v Los, und rechts davon: e) die Krone, auf einem Kiffen von ckrap ck'or, getragen von dem General dcr Artillerie und Generaladjutanten Fürsten Anton Radziwill, f) daS Reich-panier, getragen von dem Gcneralseldmarschall Grafen von Blumenthal, welchrn die GcnerallicutenantS von Klitzing und Gras von Wartensleben geleiten Die Jnsignrrn werden zur Rechten und zur Linken von zwei Ofsizieren der Garde du Corps eskortiert. Sc Majestät der Kaiser, gefolgt von den Prinzen des König!. Hauses und den hier an wesenden Prinzen auS souveränen altsürstlichcn Häusern, die Generaladjutanten, die Generale und Admirale a la «uit« und die Flügeladjutanten, der Minister des König! Hauses, mung, in welche Dur-Klänge oft mit eigentümlicher Wirk ung rindringen Harun« Träumerei „AuS den duft'gen RaucheSwolken", die sich vor die Wiederholung des ersten Chores schiebt, ist ein zarter GcsangSsatz, ganz einfach gemacht und köstlich instrumentiert. Er ist darin dem hübschen Liede (6-cknr) Splcndianc« vergleichbar, daS sich mit seinem Septimensprung in der Zwischcnstelle („Doch ach, was hilft das Träumen") so charakteristisch auSnimmt. In diesen beiden Nummern macht sich übrigens auch der Doppelvorschlag bemerkbar, den Bizet durchweg als senti mentalen Drücker anwendet TjamilehS erster lstummer) Auftritt wird von einem ausdrucksvollen Lrchestcrsatz be gleitet, dessen Motiv im Verlauf der Oper mehrfach nneder- kchrt, so gleich im zweiten Duett (Harun, Djamileh), das sich zum Terzett erweitert und schließlich zu dem Ghasel, einem ebenfalls exotisch anklingenden reizvollen Liede Dja- milehs überführt. Da» Terzett im V, Takt schlägt ein wenig in die Pikanterie dcr Operette über. DaS crste Duett (Harun, Cplendiano) ist hübsch und fließend, aber konventionell und zeigt nebst manchen anderen Stellen des Werke«, daß Bizet unter dem Einfluß von Aubcr und Thoma« groß geworden ist Au« diesem Duett löst sich ein Lied Harun« heraus, dessen Mittelsah („Sei das Weib ein Engel von Gebcrden") eine besonders wirk same melodische Eingcbung de« Komponisten aufweist DjamilchS Klage ist in der Empfindung echt, wenn auch nicht von großem Au«druck, sodaß hier der Vortrag der Sängerin einige« hiniuthun muß Zwei Mannerchöre, von dcnen dcr scharf rhythmisierte Gesang der Spieler (in s», '/.) hinter der äußerst frischen und liebenSwürigen Begrüßung der Freundt an Effekt zurückbleibt, und end lich da« Echlußduett zwischen Harun und Djamileh run ¬ der Geh. Kabincttsrat Sr. Majestät und das Gefolge der Höchsten Herrschaften. Se. Majestät der Kaiser nimmt aus dem Throne Platz. Die Prinzen dcS König! Hauses und die hier anwesenden Prinzen aus souveränen altfürstlichen Häusern treten zur Rechten des Thrones, vor die dort ausgestellten Fahnen und Standarten. Tie Fahne des 1 Garde-Regiments zu Fuß und die Standarte des Regiment» dcr Gardes du Corps stehen unmittelbar hinter Sr. Majestät unter dem Thronhimmel. Die andere Hälfte der Fahnen und Stantarten nimmt links vom Throne hinter dem Bundesrat Aufstellung. Ter Generalseldmarschall Graf v Blumenthal hat sich zuvor mit dem Reichspanier rechts, der KriegSminister, General der Jnsanterie Bronsart v. Schellcndorsf mit dem Reichsschwert links hinter Sr. Majestät aus die mittlere Thronstuse gestellt: der General der Artillerie und Generaladjutant Fürst Anton Radziwill hat die Krone auf das rechts vom Thronseffel zu nächst stehende Tabouret, dcr Generaloberst der Kavallerie. Generaladjutant Frhr. v. Loö das Zepter aus das links stehende Tabouret, der General dcr Kavallerie und tSeneroladjutant, Landhosmeister Gras v. Lehndorfs den Reichsapfel aus das zweite rechts stehende Tabouret, dcr Generallieutenant und Gencraladjulant Gras v. Wedel das Reichsinsiegel aus das zweite links stehende Tabouret Gtlcgt und sich alsdann aus die unterste Thronstuse den Rcichsinsignicn zur Seite gestellt. Tie GenerallieutenantS, welche das Reichspanier begleitet haben, sind rechts auf die unterste Thronstuse in der Nähe des Reichs- panierS getreten; die Eskorteoffiziere sind zu beiden Seiten des Thrones bis an die Wand zurückgcgangen; der große Vortritt hat bei dem Eintritt in den Weißen Saal Spalier gebildet; die oberste» Hoschargen, welche den Reichsinsignien unmittelbar voranfchrilien, daben zur Rechten und zur Linken dcS Thrones ihre Plätze eingenommen. Tas Gefolge der Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften bleibt an der Fensterfeite des Weißen Saales, nach dem Lustgarten hin, zurück, nur der dicnftthuende Generoladjutant Sr. Majestät tritt zur Rechten, der Flügel adjutant zur Linken des Thrones Sc. Majestät der Kaiser vellicst die Thronrede und ver läßt nach Beendigung derselben den Weißen Saal, wobei sich Vortritt und Gefolge, wie beschrieben, ordnen. Zur Feierlichkeit befohlen sind die Fahnen und Standarten folgender Regimenter: I) Erstes Garderegiment zu Fuß, 2) Grenadicrregiment König Friedrich Wilhelm IV. (I. Pom- merfches) Nr 2, 3) Grenadierregimcnt König Wilhelm I. (2. W'stpreußischcs! Nr. 7, 4, Leibgrenadierregiment König Friedrich Wilhelm III. (1 Brandenbnrgiirdc-i Nr. 8, 5)2 Badisches Grenadierregiment Kaiser Wilhelm I. Nr HO, 6) Infanterie regiment Kaiser Wilhelm (2. Großherzoglich Hessisches) M. 116, 7) Königsinsanterieregiment Nr. 145, 8) Regiment der Gardes du Corps, 9) Leibgardehusarenregiment, 10) Leibkürassierregiment Großer Kurfürst (Schlesisches) Nr. I, N) l. Leibhusarenregiment Nr. I, 12) 2. Leibhusarenregiment Kaiserin Nr. 1, 13)Hujaren- regimcnt König Wilhelm I. (1 Rheinisches! Nr. 7, 14)Königs- Ulancnregiment (1. Hannoversches) Nr. >3, 15) 1 Sardeseld- artillcrieregiment, 16) Königlich Bayerisches 6. Infanterie regiment Kaiser Wilhelm, König von Preußen, 17) Königlich Bayerisches 1 Ulanenregiment Kaiser Wilhelm II., König von Preußen, 18) Königlich Sächsisches 2 Grenadierreglment Nr 101, Kaiser Wilhelm, König von Preußen, 19) Königlich Württem- bergijches Infanterieregiment Kaiser Wilhelm, König von Preußen (2. Würtlembergisches) Nr. 120. Tagesgeschichte. Dresden, 13. Januar. Ihre Majestäten der König und die Königin, sowie Ihre Königl. Ho heiten die Prinzen und Prinzessinnen des König!. Hauses wohnten am gestrigen Sonntage dem Vor mittagsgottesdienste in der katholischen Hofkirche bei. Nach Beendigung desselben erteilten Ihre Maje stäten im Residenzschlosse Audienzen. Nachmittags um 5 Uhr nahmen Allerhöchstdieselben an der Familien tafel bei Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Georg im Palais Zinzendorfstraße teil und besuchten abends 7 Uhr die Vorstellung der Bizetschen Oper „Djamileh" im Altstädter Hofthcater. Se. Majestät der König kamen heute vormittag von Villa Strehlen ins Residenzschloß und nahmen die Vorträge der Herren Staatsminister und D.parte- mentschefs der Königl. Hofstaaten entgegen. Nach mittags kehrten der Monarch nach Strehlen zurück. Dresden, 13. Januar. Se. Königl. Hoheit der Prinz und Ihre Kaiser!, und Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August empfingen gestern mittag 12 Uhr den bisherigen Kaiser!, und Königl. Österreichisch Ungarischen Gesandten am Königl. Hofe Grafen Cbotek, Excellenz, in einer Abschieds audienz, nach deren Beendigung Se. Excellenz einer Einladung Ihrer Königl. Hoheiten zum Frühstück Folge leistete. — Am Abend wohnten Ihre Königl. Hoheiten der Aufführung der Oper „Djamileh" im Königl. Hostheater bei. dcn den Inhalt der Partitur ab. Diese« LiebeSduo ist breit angelegt und mannigfach geschickt retardiert; seine schönsten Abschnitte sind der zarte Eingang, die ReminiScenz an da« poetische Ghasel und dcr Schlußtcil nach Eintritt dc« C.), wo mit dcm Austauchen der prägnanten Sechzehntelfigur bei den tiefen Streichern der Ton wahrer Leidenschaft in die Musik hineinflutet. Bei dcr vorgestrigen Erstaufführung der Oper hat der lebhafte Beifall der Hörer gezeigt, daß diese bei aller Ungeduld über den mageren Inhalt und Stillstand de« Libretto« nicht ungerecht gegen die Musik geworden sind. Sie haben die Schöpfung de« Komponisten und die trefflich vorbereitete Darstellung auf« wärmste anerkannt An der von Hrn Schuch musterhaft einstudicrten und geleiteten Ausführung waren Frau Edel (Djamileh), die Herren Anthe« und Scheidemantel beteiligt. Sie alle gaben ihr Beste«, obwohl der Sängerin die eine dunkle Stimme beanspruchende Titelpartie etwa« zu tief und Hrn. Scheidemantel die da« Splendiano entschieden zu hoch gelegen ist. Die Geschicklichkeit, mit wclcher dcr letztere Künstler dieser Schwierigkeit begegnete, war bewundernswert Hr Anthe» traf m Gesang und Spiel überall den rechten Ton und Frau Edel« Leistung hob sich im Laufe de» Abend« zusehends, sodaß sie ihre Aufgabe im Echlußduett am vollkommensten deckte, darin eine erfreuliche Wärme und freie Sicherheit de« Ausdrucks entfaltete Der Chor bewährte sich mit alter Trefflichkeit, nur war von dem Nilschifferchor (hinter der Bühne) nicht , genügend viel zu hören DaS Orchester spielte wunder voll. E« muß dcn Herren von der Königl Kapelle aber auch ein Vergnügen sein, diese seine klangvolle Musik auS- ,»führen HP
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