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der Bäume, ein geheimnisvolles Flüstern zog durch den Wald. Lori fühlte ein schmerzliches Beben in ihrem Innern. Sollte Johannes nun nicht mehr kommen? War es doch einzig und allein Zufall gewesen, der sie hier zusammengeführt? „Ob „er" mich liebt?" fragte sie sich wohl hundertmal. Sie meinte die Antwort in seinen Augen bereits gelesen zu haben, und doch erfaßten wieder Zweifel ihre Seele. Sie dachte über alles nach, was sie hier miteinander gesprochen; freilich, von Liebe war niemals die Rede gewesen, aber — warum sonst kam Johannes täglich hierher, wenn nicht in der Absicht, ein Stündchen mit ihr zu verplaudern. Hatte nicht Helene neulich behauptet, der junge Mann sei in sie verliebt? Ah bah, das bildete die sich wohl nur ein, aber — konnte die Einbildung nicht ebenso gut auf ihrer Seite sein?" Plötzlich unterbrach Lori ihren Gedankengang. Tyras hob den Kopf, als wittere er jemand in der Nähe, horch, — Schritte —, richtig, dort kam der Erwartete und winkte ihr schon von weitem mit der Hand einen Gruß zu, indes der Hund mit mächtigen Sprüngen dem Ankommenden entgegen eilte. Ueber Loris Wangen huschte das Helle Rot der Freude und entzückt betrachtete Johannes das schöne Mädchen, auf dessen Gesicht deutlich zu lesen war, was es empfand. Sein Herz pochte heftig, er fühlte sich innig zu der einstigen Jugendgespielin hingezogen. Er drückte warm ihre Hand und begann in heiterem Tone zu scherzen und zu erzählen von manchem tollen Streich, den er im Uebermut ausgeführt, und Loris anfängliche Befangenheit wich bald vor seiner heiteren Laune; sie stimmte hell in sein Lachen ein. Die Welt versank den Beiden mehr und mehr, sie lebten in einem Zauberbann, der sie umfangen hielt. Heiß und leidenschaftlich stieg der Wunsch in Johannes auf, das Mädchen zu erringen um jeden Preis. Wohl durfte er sich nicht verhehlen, daß es einen schweren Kampf kosten würde, bis er das er sehnte Ziel erreicht habe, da er den unbeugsamen Sinn seines Vaters gut genug kannte, um zu wissen, daß an ein Entgegenkommen seinerseits nicht zu denken war. Unwillkürlich entfloh ein schwerer Seufzer feiner Brust. Lori blickte fragend zn ihm auf. „Was ist Ihnen, Herr Lindemann? Warum sind Sie mit einemmal so still geworden? Haben Sie etwa geheime Sorgen?" „Ja, — ich, — ich bin — verliebt, — rasend verliebt, und das bringt immer Sorgen mit sich." „Verliebt?" stammelte Lori mit bleichen Lippen. Sie dachte an Helene, ihre Hand fuhr nach dem Herzen, das sich im Schmerz zusammenzog. (Fortsetzung folgt.) Preislied der „Nulpe"-Rabenstein beim Wettstreit auf dem Kupserhügel in Böhmen am 22. Juni 1902. Wir wandern so gern durch blumige Auen, Durch den rauschenden Wald auf ragende Höh'n. So gerne wir Busch und Baum blütenreich schauen, Es kann sich das Auge nicht müde dran sehn. Wir andachtsvoll hören der Vögelein Singen, Wenn so morgenfrisch ist, lenzessonnig der Tag, Dann ertönet im Herzen ein wundersam Klingen, Und die Lippe stimmt ein in der Walddrossel Schlag: „O wie wunderschön ist diese Erde Mit all ihrer wonnigen Pracht! Dank, Schöpfer, dir, der durch sein „Werde" Die Herrlichkeit mir hat gebracht." Gern sind wir im Kreise goldtreuer Gesellen, Wo im trauten Gespräch uns entfliehet die Zeit, Wo fröhliche Lieder der Brust entquellen, Der Liebe, der Freude, der Freundschaft geweiht. Und gerne wir sitzen der Liebsten zu Füßen, Wenn Auge in Auge ruht selig vereint, Und fröhlich vom Munde erschallet ein Grüßen, So innig, so herzlich, so treulich gemeint: „O wie wunderschön ist diese Erde Mit all ihrer Liebe nnd Lust! Dank, Schöpfer, dir, der durch sein „Werde" Solche:: Schatz uns gelegt in die Brust." ?. K. Nachrichten des K. Standesamtes zu Reichenbrand vom 1». bis mit 17. Oktober 1902. Geburten: Dem Maler Hermann Richard Knauth in Reichen brand 1 S.; dem Bierhändler Friedrich Anton Hübler in Reichenbrand 1 T.; dem Strumpfwirker Max Isidor Ludwig in Rcichenbrand 1 S-; der ledigen Wirthschaftsgehilfin Anna Martha Günther in Reichenbrand 1 S.; dem Strumpfwirker Hermann Otto Barthel in Reichenbrand 1 S.; dem Eisen hobler Georg Paul Uhlig in Siegmar 1 T.; dem Dreher Paul Willy Süß in Siegmar 1 T.; dem Handarbeiter Karl Hermann Neubert in Reichcubrand 1 T., todtgeboren. Aufgebote: Der Gutsbesitzer Georg Max Rudolf in Reichen- braud mit der Wirthschaftsgehilfin Martha Linda Steinbach in Rcichenbrand. Eheschließungen: Vacat! Sterbefälle: Die Plätterin Ernestine Wilhelmine verw. Degenhardt geb. Baier in Reichenbrand, 63 Jahre alt; der ledigen Dienstperson Martha Laura Winkler in Reichenbrand 1 K-, 1 Monat alt; die Gartenbesitzers-Ehefrau Amalie Bertha Schaale geb. Lasch in Reichenbrand, 62 Jahre alt; dem Hausmann Karl Ernst Uhlmann in Reichenbrand 1 M-, 3 Monate alt; der ledigen Verkäuferin Clara Louise Sonntag in Reichenbrand 1 K., 1 Monat alt- Krpeditionszeit des Standesamtes. Wochentags: 8—12 Uhr Vorm, und 2—6 Uhr Nachm. Sonn- und Festtags geschlossen. Nachrichten vom Kgl. Standesamt Nabenstein vom 11. bis zum 17. Oktober 1902. Gebürte«: Ein Sohn: Maurer Max Hugo Schindler, Rottluff; der led.Wirthschaftsgeh. Marie Lina Bauer, Rottluff; Fabrikarbeiter Albin Oskar Selbmann, Rottluff. Ein Mädchen: Handschuhfabrikant Robert Albin Tauscher hier; Handarbeiter Gustav Emil Meisgcier, Rottluff. Eheaufgebote: Emil Eugen Irmscher, Handschuhstricker hier mit Louise Clara Wächtler, Handschuhstrickerin, Rottluff; Friedrich Ewald Graupner, Strumpfwirker hier mit Helene Hedwig Bauer ebendaselbst; Georg Arthur Meyer, Schlosser hier mit Alma Frieda Hoppe, Strickerin ebendaselbst. Eheschließungen: Keine Sterbefälle: 1 Sohn des Strumpfwirkers Theodor Paul Großer hier, 4 Monate alt; der aus. Haudschuhfabrikant Friedrich Wilhelm Gränz h., 55 Jahre alt. Zusammen: 5 Geburten und zwar 3 männl, und 2 weibl. 3 Eheaufgebote. — Eheschließung. 2 Sterbefälle und zwar 2 männl. Geschäftszeit. Wochentags: 8—12 Uhr Vorm, und 2—6 Uhr Nachm. Sonntags: 11—12 Uhr Vorm. nur zur Entgegeunahme vou Todtgeburtsanzeigen. Beim Gemeindeamt Rabenstein znm Aushang am Amtsbrette von auswärts eingegangenc Eheaufgebote vom 1. bis 15. Oktober 1902. Fichtner, Albin Edmund, Schlosser hier mit Klara Maric Schwotzer, Strickerin Grüna i- Sa. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichenbrand. Am 21. Sonntag p. Irin, den 19. Oktober 2. c. Predigtgottesdienst Vorm. 9 Uhr in der Schulezn Reichen brand, Vorm, '/ritt Uhr in der Schule zu Siegmar. Montag den 20. Oktober Kirchweihfest. Predigt- gottesdienst Vorm. 9 Uhr in der Schule zn Neichcn- brand, Vorm. ^11 Uhr iu der Schule zu Siegmar. Parochie Rabenstein. Am 21. Sonntag p. Inn. den 19. Oktober Ä. c. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Vorbereitungs gottesdienst für die diesjährigen Konfirmanden und ihre Eltern und Angehörige. UMM, sowie kleoknokne, ksgulii*oksn mit starkem eisernen Feuerkasten, ohne Chamotteausmauerung, billigst Ofenfabnik 8iegmai'. Fabrik-Ofenlager in Chemnitz: Morützstratze 17. Strickerinnen auf Fingermaschinen sucht sofort bei hohem Lohn Reichenbrand 92 L. Alle EmrnhmmW mn Mm werden nachweislich gut, sowie alle kepsraturen an fenstern prompt und billig ausgeführt von Max 6ISU88, Neustadt, Glaserei. in allen Prei8lag6n, kk.Lsmos kk. KUsIsgs M. 1,30 M. 1,50 pr. klascbe acker ü läster pr. klascbe ocker Liter emxtieUtt im kinrkI-Vki'kauf Mollien - Kveellsokstt Deutsclle OoZnscbrennerei vormals Oraner Lc Oomj>. In unserer Maschinenfabrik werden nächste Ostern einige e Lehrlmge unter günstigen Bedingungen eingestellt Maschinenbau-Gesellschaft m. b. H. 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Morgen Sonntag rtarkbuetrte ksllmurik. Gasthaus Rabeastm. Morgen Sonntag öffentl. Ballmusik. Kob. können. Stenographie! An einem pnivstbunsus können sich noch einige Damen und Herren betheiligen. Näheres zu erfahren bei Wlax Dleiöksnöt, Siegmar Eine saubere Frau wird für Sonnabend Vormittag ev. auch zum Waschen gesucht. Vogel, Rabenstein, Waldschlößchcu.
