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Amtsblatt ter Ge- «^ünda-n. Lo- vaanaeernentzad» «wnee- 'XL« ^Lv^»envect.>..-L,k. d«fU» uno ver S tadträtbe Rue, Elterlein. Strünhain, Hart,»,stein, Joimnngesr- «anadr.cognm HeuMvrel- Gcbaeebera.tzmw ->-<e:iöng »tldenfel« und Zwönitz. 108. Sonntag, Len 11. Mai.. 1873., Irzgeö.WtiisfMO. Gesteint täglich mit An-qahnz-'yte v - : 1«. — »r«« vien«"t r tick !L Ng» ,— Jnier. tionsaebsthren die gcjpat. tene Zellt laPjtmna«..— ?,pk-7t».tnanäahne sür di, am Abend« erscheinend, Nummer bi» «ormiita, II Uhr. (1-3) (5237—38) Sonntag. Bekanntmachung. Das alte PfarrbauS zu Aue soll . Montag, den LT. Mar d. I, Vormittags V Uhr, meistbietenden ^Ba^ Ott Sulle^abgehallen'mid die näheren Bedingungen vor demselben bekannt gemacht werden. Die Kirchenvorstände von Aue und Klosterle,n Tabarth i. A. Bon dem unterzeichneten Gerichtsamte soll auf den Antrag der Erbe» deS verstorbenen Schuhmachermeisters Christian Friedrich Hensel zu Lößnitz das »um Nachlasse desselben gehörige, auf Folium 366 deö hiesigen Grundbuchs, im'Flurbuche unter Nr. 37l». und 371k., Abtheilung ä., im neuen Brand- eataster unter Nr. 568 eingetragene, in der Vorstadt gelegene HauSgrundstück, dessen Weith die Erben auf 575 Thlr. — - — - angegeben haben, am 4. JuniLSVS unter den im Termine noch speciell bekannt zu machenden Bedingungen öffentlich an den Meistbietenden versteigert werden. ErstehungSlustige haben sich daher am gedachten Tage Vormittags vor 12 Uhr, an hiesiger AmiSstclle einzusinden und ihre Gebote zu eröffnen. - Lößnitz, den 6. Mai 1873. , Fürstlich Schöuburg'sches Gerichtsamt. .' Martini. TageSgeschichte. Das Reichs-Mnnzgefctz, , diese neueste „Errungenschaft" deS deutschen Volkes, beginnt bereits die von ren Frankfurter und Loudoner BanquierS erwarteten Früchte zu tragen. UnnMen von Silber weiden auf den Markt geworfen, während Gold in demselben U«r- hältniß sür den Staat gekauft werden muß — vorläufig 400,000 Pfv. fein. Labei kostet daS Quanium Gold, welches noch am 5. April sür 100 Silber- thiler zu kaufen war, schon jetzt 102 Thlr. 7 Sgr., und ein weiteres Sinken de- SilderwcrcheS mit entsprechender Vertheuerung des Goldes steht bevor. Schon jetzt vei steht die Spekulation die Verschiebung der bisherigen Wetthe auszunutzen. Ocherrcichische Silbergulden,-blank wie die Sterne und iung wie der Neumond, überschwemmen zu Millionen Deutschland. ES ist klar, baß dieBankierS daran 2r Prozent gewinnen: Das Silber wird von Frank furt nach England gesandt und über die Schweiz wieder eingeführt in Korm von östcrr. Gulden, die sich aus für Gold billig eingckauften Silberbarren re- krutiren, denn da kein Gestz den englischen BanquierS das AuSprägen fremder Münzen verbietet, so geht diese Umwandlung in öicrr. Gulden und deren Wie dereinführung zu ihrem Vollwerthe wie durch Zauberei vor sich. Aber dabei tbleibt es ja nicht. DaS Gold, obgleich über'm Werthe vom Staate gekauft, muß zu einem bestimmten Gewicht im Verhältniß zu den Silbermünzen (1 : 15z) ausgeprägt werden, während daS Werthverhältniß thatsächlich schon jetzt 1 : 16 ist und sich immer mehr und mehr verschiebt. Die Goldmünze ist also billiger als Barrengold und die nolhwcndige Folge ist, daß die BanquierS die Gold münzen immer wieder rinschmelzen und als Barrengold verkaufen, schon jetzt mit über 3 Prozent Gewinn. Durch dieses Gesetz wird also weiter nichts erzielt, als daß Deutschland seine Münze verliert und bei einer hypothetischen Goldwährung in der That dennoch sein; Silberwährung behält, sich aber der österrcichisch.n Silbermünze tedienen muß, da eS sogar seine Fünfmarkstücke auf den Antrag Bamberger hin wenigstens zum Theil in Gold auSprägt, die wie wir andeutetcn, sofort durch Vermittlung unserer BanquierS vom Auslande absorbirt werden. Auf diese Weise schenkt das Reich den Frankfur er BanquierS ca. 10 Prozent unseres ganzen Besitzes an kursirender Münze — »ä ivknitum — vorläufig L. 40,000,000 Thlr. Wenn man nun bedenkt, daß dieses GeseS angesichts der schlimmen Er fahrungen, die man in Fiankreich mit der Goldwährung gemacht hat, schon seit Zähren von dem sogen. Volks wirthschaftlichew Verein (Präsident: DrauwWies baden) unter englischer Mithilfe vorbereitet und die ganze Presse für dieselbe seit Zähren bearbeitet worden ist, so kommt man auf wunderbare Vermuthungen, zumal alle Konsequenzen bereits von zum Theil jetzt auSgeschtcdencn Mitgliedern ' dieses Vereins vorausgesagt find, und mindestens eine Doppelwährung mit perio- j bischer AurSbestimmung als corrcktiv empfohlen worden ist. Soetebier (Hamburg) namentlich wies darauf hin, wurde aber überstimmt, ebenso AugSpurg, der die Beibehaltung der Silbe,Währung sür geboten erachtet. Alle Maßregeln, die man vorgeschlagen hat, um dem steten Abfluß deS GoldeS und der Überschwemmung mit billigem Silber, sowie dem entsprechenden Sinken deS GeldwertheS, um weitere 10 Prozent mindestens, vorzubeugen, sind im Wesentlichen unwirksam und beruhen zum Theil auf bloßer Spiegel- fcchterei. , ! Wie weit man hierin geht, erhellt wohl schon aus dem einen Vorschlag daS Gold in den Staatsbanken zurückzuhalten und statt dessen Münzscheine aus« Mgeben — unverzinsliche Münzscheine über festliegendes Gold im Belauf von 400 Mill. Thalern, das vielleicht erst nach sechs Jahren zur Ausprägung kom men soll! — Man soll also eine Interims-Papierwährung schaffen! Als ob ' dadurch das Ausland nicht erst recht mtl^otlligcm Silber versehen würde, da die j englischen Händler sich nicht mit Papier mbspeisen lassen, und der Schmclztiegel »ach endliche: Erlösung des unterdessen ungeheuer gestiegenen und als Münze um so billigeren GoldeS sür unsere hochwerthigen Fünf«, Zehn- und Zwanzig- «arkstücke nicht erst recht bereit stände. Di« Avnoimität dieses Vorschlages zeigt bereits deutlich genug, wie abnorm die durch die ehemaligen Bamberger'schen Anträge auf sofortige Einführung der Goldwährung geschaffenen Zustände gewesen ,'cin würden, da sie selbst bei der abwartenden Regierungsvorlage schon in der Perspektive sich so korrekturbedürftig zeigen. Tie Negierung hat sich zum Glücke ungeachtet alles Drängens von Bam berger und Consorken nicht überstürzt und behält vorläufig die Silberwährung bei. Ungeschehen kann jedoch daS Uebel nicht mehr gemacht werden, denn einen AySgang aus ver einmal betretenen Sachgasse giebt cS nicht, und alle Maßregeln zur Abwendung oder Milderung der Calamität blieben momentane Korrektive. Was soll man aber zu Volksvertretern sagen, die mit Absicht oder durch Unkenntniß ihren Einfluß benützen, um gewinnsüchtigen BanquierS ein« unsaubere Quelle deS RetchthumS auf Kosten des Volkes zu öffnen? . Deutschland. Berlin, 8. Mai. Wie eS heißt, hat daS preußische StaatSministeriu» in Betreff der Tabak- und Börsensteuerfraze sein Votum dahin abgegeben, dass für jetzt von der Vorlegung dieser Entwürfe als Ersatz für die Salzstcuer Ab stand genommen werde. Zu dem Beschlusse deS Reichstages über daS Zweimarkstück äußert die „Prov.-Corr." sich folgendermaßen: „Nach dem in Rede stehenden Beschlusse ist die Durchführbarkeit und demgemäß die Annehmbarkeit deS MünzgesetzeS, wie cS aus den Berathungen des Reichstages zunächst hervorgeht, in hohem Maße zweifelhaft geworden, und eS wird sich fragen, ob sich bet weiteren Er wägungen noch ein Weg zu»- Verständigung crglebt, damit die Durchführung der Reform, deren Dringlichkeit man auf allen Seiten gleichmäßig erkennt, nicht zunächst vereitelt werde." Berlin. Wie groß die Gefahr einer Ansteckung durch den seit einiger Zeit hier herrschenden FlcckentyphuS ist, beweist wohl am Besten die Thatsache, daß im städtischen Barackenlazareth 4 Aerzte an dieser Krankheit lebensgefähr lich erkrankt find und gleichzeitig 16 der dort angestellten Krankenwärter an der- , selben krank darnieder liegen. Man sollte nun glauben, daß eine so gefährliche, > im Dierste der letdenden Menschheit auSgtübte Thätigkeit entsprechend honoriit und daß in Erkrankungsfällen für Arzt und Wärter in genügender Weise ge sorgt werde. DaS ist aber weit gefehlt; MagistratuS zahlt jedem erkrankten Arzt 4 Wochen lang daS Gehalt, dauert die Krankheit aber länger — so hört die Gehaltszahlung auf und der Patient muß dann sehen, wo er bleibt. Die Wärter aber erhalten während ihrer im Dienst sich zugezogcnen Krankheit nichts weiter als die Verpflegung im Hospital; von einem Fortbezua ihres GehaltS ist dagegen keine Rede. Unter solchen Umständen darf man sich freilich nicht darüber wundern, daß die Verwaltung fortwährend aeuöthigt ist, durch Säulen anschlag Wärter sür das Lazareth zu suchen, ohne solche in ausreichender An zahl zu finden. Berlin, 8. Mai. Von hier schreibt man dem „Mainzer Journ.": „Der Minister sür Landwirthschaft, Graf KönigSmarck, hat bereits all« Lust verloren, mit dem Fürsten Bismarck, der seine Ccllegen „wie Subalternbeamte" zu be handeln pflegt, gleichzeitig zu amtiren. Er wird bald seine Stelle niederlegen. In der letzten Sitzung deS GesammtministeriumS verlangte Fürst Biömarck — ich kann Ihnen das aus sicherster Quelle mlttheilen — daß der Erzbischof Lc- dochowSki verhaftet werden sollte. Der Minister v. KönigSmarch, früher Ober- präfident von Posen und mit den Zuständen der Provinz gmau Vertraut, wider setzte sich «lt aller Entschiedenheit diesem Verlangen d«S Reichskanzlers und be merkte, man werde „zU einer solchen Verhaftung wenigstens 13,000 Mann nöthig haben, da ohne Zweifel ein Volksaufstand daraus entstehen werde." BiSmarck'S Vorschlag fiel schließlich durch, und in Folge dessen geriet- der Mann in eine fürchterliche Aufregung, wie sie sich übrigens schon seit längerer Zeit bet jeder Gelegenheit in seinem Benehmen kund gibt." Der „KurierPozn." sagt bezüglich der Fuldaer BischosSronstrenz: „Die Bischöfe trennten sich in der Ueberzeuzung, daß st- sehr schweren Prüfungen ent gegen gehen und daß, wenn Sott ihnen gestatten sollte wieder zusammen zu kom men, so manche Niederlage und Ruine vorher erfolgt fein wird." Berlin. Die von unS bereits erwähnten Andeutungen der ,.D. A. Z." bezüglich der zu erwartenden Ernennung de« Generals ».Manteuffel zum Gou verneur von Berlin scheint größere Aussicht zu haben, als eS ursprünglich deck