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Gotischalv. Papsdorf. Den Nachbarorten Zelle, A uerhammer und Niederpfannenstiel für ihr schnelles Herbeieilen bei dem heutigen Schadenfeuer, wo die Möglichkeit sehr nahe lag, daß -S sehr l.icht größere Dimensionen annehmen kannte, sowie insbesondere der hiesigen freiwilligen Feuerwehr und Allen denen die mir großer Umsicht Hülfe leisteten, sei unser wärmster Dank dargebracht. - . Aue, den 28. März 1873. D e r S t a d t r a t h d a , e l b st. Beck, Burgermstr. Erlbeint < täglich mit AuSnahmeMo»i re,«. — Wrel- lrch 15 «tgr - tlon-aebühren die gespal tene Zeile U> Pfemngk— Jn»eru.tnannahne für bt» ^am Abende erscheinende "Nummer bi« «ormltta» 11 Uhr. Bekanntmachung. Die »randeafsenbeiträge auf den 1. Termin dieses Jahres siad biS zum RS April a e. pro Einheit mit 2 Pf. pünktlich an die hiesige Stadt-Steuer-Einnahme zur Abführung M bringen Zwönitz, am 28. Mär, 1873.D ^S^a d t r a ^h. Königlichts Gerichtsamt daselbst. Stoß. die Schreier mit den rochen Schleifen und französischen Mützen die Pattei weniger fürchterlich a!S lächerlich gemacht haben. Frankreich. Paris, 25. Mär,. De: Pariser Corresoondent der „Times" berichtet als Augenzeuge, daß in dem Arbeiterviertel Belleville in Folge der Stockung des Geschäftes und der Lähmung des Handels Jammer und Elend in herder- reißender Weise zunehme». „Ohne Zweifel", bemerkt er, „rühren Armuth und Elend in diesem Stadtviertel zum großen Theil von Ausnahmeursachen her, allein die Männer klagen über Mangel an Arbeit, und Tausende von Frauen haben während der Herrschaft der Commune ihre natürlichen Beschützer verloren und werden nur durch die mildthätigcn Bemühungen von Priva Personen, deren Mittel beschränkt find vom HuugerStode-errettet. Abgesehen davon, daß manche Familien von armseligen acht Francs monatlich seit geraumer Zeit gelebt haben, oder viel mehr langsam dem Hungertode entgegengegangen find, verlangt die Regierung, von allen Frauen, deren Gatten als Communisten verurtheilt find, 2 l Fr. 5. C. alS GerichiSkosten, was denn doch zu der Unbill noch den Hohn hinzufügen heißt. Die armen Weiber, die schon ohnehin brodoS geworden find, werden dadurch auch noch ihres ärmlichen HauSratheS beraubt, um für daS Kriegsgericht zu zahlen, welches ihre Gatten ins Gcfängniß oder in die Verbannung sandte." Paris, 26. März. Tie Adresse, welche fünfundvierzig Mitglieder deS Pariser Gcmcinderaths ThierS gestern überreichten, lauret: Herr Präsident! Die Unterzeichneten kommen als einfache Bürger und in ihrem persönl'chen Namen, ab-r mit der Gewißheit, den Gedanken von Paris auszudrücken, um Ihnen das Zeugniß ihrer Dankbarkeit bei Gelegenheit deS Vertrags auözusprechen, welcher die so heiß gewünschte Befreiung der besetzten Departements in Aussicht stellt. Von der Nation unterstützt .von den Gesin nungen der wahren Patrioten getragen, haben Sie, getreu der Politik der Bot schaft, die große Mission auSzuführ-n verstanden, die Ihnen anvertraut worden war. Sie standen auf der Höhe der Ihnen gewordenen Aufgabe: dieses zu sagen ist hinreichend. Die Unterzeichneten danken Ihnen dafür mit tiefster Rüh rung und sie begrüßen achtungsvoll in Ihnen den ersten Beamten der Republik, jener Republik, die durch die Arbeit und die Moralität heute allein im Stande ist, Frankreich zu erheben. Paris, den 20. März l873. Der Sprecher der Gemeinderäche war Vautrain, Präsident deS Pariser GememverathS. Derselbe dankte ThierS im Ramen der Haupistadt, „denn" — so fügt er hinzu — „wir nehmen diese Bezeichnung für Paris noch immer in Anspruch." „Niemand" — so fiel Herr ThierS ein — „denkt daran, Pa ris diesen Titel streitig zu machen, und ich weniger als irgend Jemand. Alle Welt kennt meine Sympathien für Paris. In einigen Tagen werde ich in der Mitte von Ihnen fern, um dort die Ferien zuzubringen, w.lche mir die Natio- nal-Versammlung bewilligt. Was Ihre Beglückwünschungen und Danksagun gen anbelangt, so gehört der beste Theil dem Minister deS Aeußern an. Ich bin so glücklich, ihm dies S Zeugniß ausstellen zu können. Wir haben einen Vertrag erlangt, der uns in emrr sehr nahen Zukunst die Räumung des Ter ritoriums vermittels gewisser Bedingungen sichert, die zu erfüllen wir sicher stad. Er ist der Lohn für zwei Jahre der Klugheit. Binnen Kuzcm wird das Land befreit sein. Es ist eine Sache, die alle französi chen Herzen erfreuen muß." Daß ThierS in seiner Antwort die nahe Befreiung des Territoriums mit s» großer Entschlossenheit bewnte, ist als eme Art von Gegendemonftratton gegen die Sprache der royalistischen Diä t r zu betrachten, die All S aufb'cten, um dieses für Frankreich jedenfalls sehr glückliche Ereigniß dadurch abzuschwächen, daß ste an Elsaß-Loihringen erinnern, welches „noch in den Händen deS Fein des" bleibe. ThierS unterhielt stch nach vaser ersten Rede mit den einzelnen Gemeinderäthen, auch mit dem ehemaligen Maurergesellen Nadaud, bekanntlich unter de- >8ä8r Republik Mitglied der gesetzgebenden Versammlung. E: sprach mit ihm über Bau-Angelegenheiten und melnte, daß man wohl b ld an den Wiederaufbau der alten Pariser Stadtmauer gehen werde und man auf seins Unterstützung zählen könne. Spemk-n. ... Die Nachrichten aus Spanien lauten von Tag zu Tage übler. Dir finanziellen Verwirrungen d«S Staatsschatzes haben solche Proportionen ange- nvuuuen, daß der Finanzminister in h ll-r Verzweiflung ist, und jeden Tag kann «my erwarten, daß er auf fein Portefeuille verzichtet. Tie Börse von Madrid LvkLiMlmttelwoS. In der Nacht vom 5. zum 6. Februar d. I. find aus einem in vrtmannSdorf n. A. gelegenen Wohnhaufe ein altes Federbette, ein Dengelstöckchen und eine Beißzange entwendet worden. Wildenfels, am 25. März 1873. der «e .Hk 74 Sonntag, den^SO. März.— 1873. rubwawt-'owanhaNt. 2»» /4z . vamraeerotnlladr, mchnee» MR O M A «O R. TageSgeschtchte. Deutschland. Berlin, 27. März. Der Abg. LaSker beabsichtigt, demnächst eine Inter pellation zu stellen, deren Zweck dahin geht, die ReichSregterung aufzufordern, durch schleunige Revision deS ActiengeketzeS den unverkennbaren Uebelständen eut- gegenzutreten, welche dieses Gesetz zur Folge gehabt hat. Stuttgart, 27. März. Auch heute Abend dein? Eintreten der Dunkel- heit hatte sich ein jedoch nicht zahlreicher Haufen Volks in der Marktstraße an- gesammelt, welcher einen Kleiderladen erst nut Steinen bewarf, dam die Fenster läden erbrach und die in dem Laden befindlichen Kleider theilwetse plünderte.« Nachdem mehrere der Ercedenten von GenSd'armen unter Beistand von Bürger» verhaftet worden waren, macht« cinteetendrS Regenwetter dem Unfuge ein Ende. Die Frage wegen deS immer mehr zu Tage tretenden Mangels an Arbeits kräften auf dem Lande ist wohl von allen landwirthschaftlichen Vereinen einer Besprechung unterworfen worven; in letzter Zeit von zwei sehr bedeutenden Kör perschaft,-», von dem LandeS-Oekonomie Collegium und von der Generalversamm lung deS CenttalvereinS westpreußischer Lanvwirthe. ErstereS, welches stch schon wiederholt mit der Arbeiterfrage beschäftigt hat, faßte am letzten Tage seiner dies jährigen Session auch in Betreff einer Vermehrung der Arbeitskräfte durch Beur- - laubung von geeigneten Militärs während der Erntezeit den Beschluß, seine An erkennung für die bisher von den Militärbehörden ergriffenen Maßregeln dar- zuthun und die Erwartung auSzusprechev, daß auch ferner Beurlaubungen von Mannschaften des Dienststandes während der Erntezeit zur Aushilfe bei länd lichen Arbeiten stattfindcn werden, soweit es daS militärische Interesse gestatte. Die bezeichnete Generalversammlung wendete ihren Blick auf die Auswanderung, durch welche der Landwirthschaft fortlaufend bedeutende Kräfte entzogen werden, und faßte folgenden Beschluß: ,,1) durch den Minister für die landwirthschaft lichen Angelegenheiten an den Reichskanzler einen Antrag zu richte», dahin gehend, daß die Zustände der nach Amerika auSgewandert n deutschen Arbeiter seitens der dortigen Consulate und mit Hilse durch dieselben angestelller zuverläsfiger Agenten wahrheitsgetreu erforscht, und daß unglückliche, nach der Heimath zurückverlan gende Auswanderer auf Staatskosten zurückdefördert werden. In letzterer Be ziehung wünscht man möglichst eine Auswahl von als tüchtig anerkannten Leu ten aus verschiedenen Kreisen zu treffen, um dieselben als Anti-AuSwanderungS- apostel wirken zu lassen; 2) an die Regierung soll ein Antrag gerichtet werden, ungesetzlichen Agitation:» der AuSwanderungSagenttn in jeder Weise entgegen- zutreten und die Kreiöbehörden mit den entsprechenden Instructionen zu versehen; 3) endlich soll ein Antrag an den Reichstag gerichtet «erden, die großen Uebel- stände in Erwägung zu ziehen, die das FretzügigkeitSgesetz mit stch führt, und insbesondere durch anderweiuge gesetzliche Bestimmungen zu verhindern, daß Leute mit dem vollen Bewußtsein, thren Verpflichtungen m der Heimath nicht nach- ! gekommen zu sein, auSwandern dürfen." Aus Hamburg werden bekanntlich Offerten zum Spiel in der dortigen Lotterie unter Beifügung von Interims-Loosen tausendweise nach Stadt und Land verschickt, und selbstverständlich gelingt deren Verlockungen durch die in Aussicht gestellten Gewinne, so wie dem Versorechen der strengsten LiScrelion aar manchmal, LooSabnehmcr heranzuziehen. „Was glückliche Gewinner" in die sen Fällen zu erwarten haben, das können unsere Leser aus der nachstehenden, uns verbürgten Thatsache entnehmen: „TaS Lotterie- und Effecten-Geschäft von L. Cohen m Hamburg, Hopfenmarkt 35, hat einen m Lotienc-Angclegenheiten an Zahlungsstatt gegebenen hier zahlbaren Wechsel von 50 Thlrn. nicht nur nicht eingelöst, sondern sich beim Berliner Stadtgericht verklage» und eS auf die Ereemion ankommcn lassen, welche laut Bericht deS Hamburger Gerichts man gels pfändbarer Objecte fruchtles ausfiel. — TaS ist „GotteS Segen bei Cohen!" Oesterreich. Wien, 25. März. Jn der „N. Fr. Pr." lese« wir: „Sehr bezeichnend für den SntwtckKlngSgang der Arbeiterbewegung find die derzeit in «rbeiterkreisen stattfindenden „Kämpfe zwischen der Jntelllg nz und der Brutalität." Mit rück- sicht-loser Energie hat da- Organ der Arbeiter, der „BolkSwifle," dm Kampf gegen die „Maulhelden," „Phrasendrescher" und „Knütieltheor«iket" begonnen. > Die letztm Nlunmern des „Volksnsille" enthalten. .^neaSrrklärungeu ge^n daS i social-demokratische Lümmelthum." Ra» scheint zudem eingefthen zu habe», daß