peil heimgesucht wurden. Zerotiu, der durch die Schilderung derselben eine friedliche Stimmung in Prag anzubahnen hoffte, und mit seinen Begleitern am 17. September von den Direktoren und einer Deputation des Landtages feierlich empfangen wurde, drückte seinBcdauern über die vorgefallenen Ereignisse aus, ermahnte die Stünde zur Nachgiebigkeit uud zu einem demütigen Entgegen kommen gegen den Kaiser, damit der Friede wieder hergestellt werde. Die Mährer selbst seien von dem heißen Wunsche nach demselben beseelt und hätten den Kaiser ersucht, den Ausgleich durch Vermittelung einiger fürstlichen Personen bewerkstelligen zu wollen. Sie hätten zwar keine bindende Zusage erhalten, allein wenn die Böhmen ein entsprechendes Benehmen beobachten würden, so werde der Kaiser sich die Vermittlung gefallen lassen. Diese Ansprache, statt die Direktoren zur Nachgiebigkeit zu stimmen, reizte sie nur. Sie beargwöhnten den Redner, das; er eine Trennung zwischen ihnen und den Stünden herbeiführen und das zu Stande bringen wollte, was dem Oberstlandhofmeister Wald stein erst vor wenigen Tagen mißlungen war. Die Audienz en digte also, ohne daß dem Unterhändler eine befriedigende Antwort zu Teil geworden wäre. Als sich am Abende desselben Tages Ruppa und Budvwec bei Zerotin einfanden, erörterte der letztere noch weiter sein Frie densprogramm und die Mittel zur Verwirklichung desselben: die Böhmen müßten zuerst die Waffen nicderlegen, weil sie zuerst zu ihnen gegriffen hätten, sic könnten aber einen Revers ver langen, daß, wenn künftig die Religionsfreiheiten verletzt würden, sic den Angriff mit Gewalt zurückweisen dürften. In diesem Falle erböten sich die Mährer und Schlesier znr Bürgschaft und zur gemeinsamen Hintanhaltnng jeder ferneren Verletzung. Man sieht, dieser Vorschlag bedurfte nur einer genaueren Auseinander setzung und der Versicherung, daß Niemand gestraft würde, um für die Böhmen eine annehmbare Grundlage des Ausgleiches zu' schaffen. Die böhmische Aktivnspartci wollte jedoch nichts mehr von Vergleichsverhandlnngen wissen, da sic sich mit dem