stillstandes mit Holland machte seiner neuen Stellung bald ein Ende, doch blieb er nicht lange müßig, sondern trat in die Dienste des Erzherzogs Leopold, als dieser seine Micher Werbungen anstellte. Er erhielt das Kommando über eine Reiterschaar von 200 Mann und fand jetzt Gelegenheit, sein angeborenes Talent, Truppen durch Brandschatzungen zu erhalten, anszubilden, denn von Zahlungen war bei Leopold wenig die Rede. Bei einem dieser Raubzüge fiel er in die Hände des Grafen von Solms, der im Auftrage des Kurfürsten von Brandenburg und des Pfalzgrafen von Neuburg, der beiden Prätendenten auf die Micher Erbschaft, Düren besetzt hielt. Er erwartete nun, daß ihn Leopold aus der Gefangenschaft auslvsen werde; da dieser ihn aber bei seinem steten Geldmangel nur mit Ver sprechungen hüchielt, wurde Mansfeld seiner Lage überdrüssig und half sich selbst, allerdings, wie cs scheint, auf ehrlose Weise. Es heißt nämlich, daß er sich dem Grafen von Solms und dessen Dienstgebcru gegenüber zu einem Verrat an seinem Herrn ver pflichtet habe. In der That wurde er in Freiheit gesetzt, worauf er neuerdings im Dienste des Erzherzogs lOOO Mann zu Fuß und 500 Reiter anwarb. Nachdem er lange vergeblich nm die Mnsternng derselben gebeten hatte, wurde sie ihm endlich bcwil ligt und ihm ein Teil seiner neu ausgelaufenen Forderungen bezahlt. Kaum hatte er das Geld i» Händen, so brachte er seine Truppen in eine solche Lage, daß sic sich der Union ergeben mußten. Mansfeld selbst suchte jede» Kampf zu verhüten und forderte die Soldaten ans, in die Dienste der Union zu treten, indem er mit dem eigenen Beispiele voranging. Er fand jedoch bei dem Übertritte nicht die gehoffte Rechnung. Der Krieg nahm ein baldiges Ende und er wäre in arge Bedrängnisse geraten, wenn ihm nicht die Union in Erwartung künftiger Dienste ein Wartegeld von l00«»Gulden jährlich, das sie später verdoppelte, bewilligt hätte. Vier Jahre brachte der kriegslustige Mann in erzwungener Ruhe und Uuthätigkeit zu, bis der Herzog Karl Emanuel von 5*