66 sie zur Verteidigung vder zum Angriff gegen den Kaiser gerich tet fei. Eine raschere und umfassendere Unterstützung, als sie der Pfalzgraf hier aubot, konnten die Böhmen füglich nicht erwarten. Ruppa ergriff für seine Kollegen das Wort und ergoß sich in den feurigsten Dankesworten für die gemachten Anerbietungen und versprach, daß das Geheimnis treu in der Brust der Direk toren bewahrt bleiben würde. Er versicherte, daß die Stande sich mit den Waffen gegen den Kaiser zu wehren gedächten und hiebei ans ein Bündnis mit der Union das größte Gewicht leg ten. Die Deputation teilte den Inhalt der gehabten Unter redung den übrigen Direktoren mit, die ohne Ausnahme freudig berührt wurden, selbst den Friedfertigeren wuchs der Mut, wenn fie jetzt ihre Hilfsmittel mit denen des Kaisers verglichen. Die Hoffnung, die man in Böhmen ans die pfälzische Hilfe setzte, sollte zur selben Zeit verwirklicht werden, als die kaiser lichen Truppen in Böhmen vordrangcn. Ende August langte in Prag die Nachricht an, daß der Pfalzgraf 4000 Mann unter dem Kommando des Grafen Mausfeld abgeschickt habe, und that sächlich überschritt der letztere Anfangs September die böhmische Grenze. Was es mit seiner Person und seinen Truppen aber für eine Bewandtnis hatte, ergiebt sich aus der fvlgeudeu Erzählung. Ernst von Mansfeld, ein natürlicher Sohn des Fürste» Peter Ernst von Mansfeld, widmete sich frühzeitig dem Waffen dienste und verdiente seine ersten Sporen in Ungarn, wo er im Jahre 1603 von dem Erzherzoge Mathias mit dem Kommando über eine Leibkompagnie betraut wurde. Alls dieser ehrenvollen Stellung mußte er wegen einer schmutzigen Spiel- und Duell- geschichtc scheiden; man beschuldigte ihn, daß er eine Schuld ab geleugnet habe, weil er wußte, daß dem Gläubiger sein Schuld schein abhanden gekommen sei. Als er nach Flandern zurückkam, lebte sein Vater noch und empfahl ihn dem Erzherzoge Albrecht auf das wärmste, der darauf dem jungen Manne das Kommando eines Reiterregimentes übertrug. Der Abschluß des Waffen-