ratenen Bahnen nicht ein, sondern schickte eine neue Zuschrift an die Direktoren, welche so ziemlich den Inhalt des früheren Mani festes wiederholte. Als nun der böhmische Landtag am 25. Jnni in Prag zu einer neuen Sitzung zusammentrat und die Zuschrift des Kaifers zur Kenntuis uahm, zeigte sich auch da keine versöhn liche Stimmung. Die Stände hießen die bereits angestellten Rüstungen gut uud rechtfertigten ihre Notwendigkeit in einer Zuschrift an den Kaiser, in welcher der Wunsch nach einem Ausgleich mit keinem Worte angedeutet wurde. Da die streitenden Parteien einander nicht näher kamen nnd die Rüstungen in Böhmen frisch betrieben wurden, so verlangte Ferdinand, daß dies auch in Wien geschehe; allein seine Mahnungen wurden nicht in der Weise beachtet, wie sie cs ver dienten und wie sie den nach Böhmen abgeschicktcn Manifesten entsprochen hätten. Entrüstung bemächtigte sich jetzt aller An hänger des Kaiserhauses; der spanische Gesandte, Graf Onate, gab derselben sogar in einer Denkschrift Ausdruck, die er dem Kaiser überreichte uud in der er ihm auf das dringendste die Pflicht ans Herz legte, so energisch als möglich gegen den Aus stand anfzntreten. Ferdinand und Maximilian schrieben dem Kardinal Khlesl ausschließlich die Schuld an der Verzögerung der Rüstungen zu und da sie kein Heil sahen, so lange er an der Seite des Kaisers war, so entschlossen sic sich zu einem Gewalt streich, welcher auch von Onate gebilligt wurde. Es handelte sich nun darum, deu Kardinal an einen Ort zu lvckeu, wo mau sich seiner bemächtigen konnte. Zu diesem Zwecke stattete ihm Maximilian am IN Juli einen Besuch ab, den Khlesl am fol genden Tage erwiderte. Als er aber in die Gemächer, die zum Erz herzog führten, eintrat, wurde er im Vorzimmer von den ver trauten Dienern desselben am Wcitergehcn verhindert und ihm befohlen, die Kardinalskleidung abzulegcn und sic mit einem gewöhnlichen Pricsterrockc zu vertauschen. Khlesl, der nun zu spät eiusah, daß mau Gewalt gegen ihn im Sinne habe, weigerte