gebe: die Prälaten und Magnaten sollten bei ihren guten Ge sinnungen verharren, sich von dem niederen Adel absondern und Ferdinand als König „proklamieren". Pazman und Foraacb schienen dem Vorschläge Khlesls beizustimmen, aber nur der erstere verharrte bei seiner Meinung, während der letztere einen derar tigen Schritt später ablehnte. Er bewirkte aber wenigstens im Reichstage, daß die Opposition das „absolut" freie Wahlrecht nicht weiter behaupten, sondern sich zufrieden geben wollte, wenn in dem Diplom bloß von einer „freien" Wahl die Rede sei. Ja noch mehr, sie ließ sich bewegen dem Kaiser die Ver sicherung zu geben, daß man mit der Betonung des freien Wahl rechtes keine Ausschließung des Erzhanses beabsichtige, sondern „stets auf die Mitglieder desselben die schuldige Rücksicht nehmen werde". Mit dieser Erläuterung begaben sich am 7. April die hervorragendsten Mitglieder des Reichstags zn den königlichen Kommissären nnd baten sie, dieselbe zur Kenntnis des Kaisers zu briugen. Da der letztere einsah, daß er wohl nichts mehr erlangen würde, so stellte er das gewünschte Diplom aus, und erklärte iu demselben: „daß er das althergebrachte Recht der freien Königs wahl", welches die Vorfahren (der gegenwärtigen ungarischen Stände) geübt und den Nachkommen hinterlassen, für diese und alle folgende Zeit bestätige, bekräftige und für unverletzbar er kläre". Im weiteren Verlaufe hieß cs: „Der obige und andere Artikel des Diploms könnten vielleicht zu unrichtigen und dem Hause Österreich nachteiligen Auslegungen Veranlassung bieten, dennoch habe der Kaiser mit der Ausstellung desselben nicht ge zögert, da die wichtigsten Mitglieder des Reichstags am 7. April vor den königlichen Kommissären mündlich die Erklärung abge geben hätten: es sei weder gegenwärtig noch je die Absicht des Reichstags gewesen, bei der Königswahl von dem erlauchten Hause "Österreich abzufallen, noch die demselben schuldige Rücksicht bei Seite zu setzen, noch endlich den königlichen Stamm und dessen außerordentliche Verdienste und Auslagen bei der Behaup-
