Zweites Kapitel. Der Ausbruch des Krieges. I. Die ungarische Königswahl. II. Verhalten des Kaisers Mathias und dcS Königs Ferdinand gegenüber dem böhmischen Ausstande. Khlesls Sturz. III. Bemühungen des Kaisers und der Böhmen um die Gewinnung von Bundesgenossen. IV. Der Kurfürst von der Pfalz, der Herzog von Savoyen und der Gras Mansfeld. V. Der Ausbruch des Krieges und der Vermin- lnngsversuch 2erotms. VI. Versuch des Kaisers den Streit mit Böhmen in gütlicher Weise beizulegcn und Verhalten der Anfstiindischen gegen diesen Versuch. I. Zur Zeit, als sich in Prag die Eingangsscenö jener Tragödie abspielte, die in weiterer Folge Millionen Menschen in ein unsagbares Elend stürzte, hielt sich Ferdinand in Ungarn auf, um auch dort als Nachfolger des Kaifers anerkannt zu werden. Mathias hatte zu diesem Zwecke einen Reichstag nach Preßburg (auf den 23. März 1618) berufen und von demselben verlangt, daß er den von ihm an Svhncsstatt angenommenen Vetter Ferdinand als Köllig anerkenne und kröne: das Wort „Wahl" war auch hier sorgfältig vermieden worden. Die Absicht des Hofes lind vor allem Ferdinands ging also dahin, die Uebertragung der Krone von Ungarn unter ähnlichen Be dingungen zu erlangen, wie die der böhmischen Königskrone; hatte sich der Landtag in Böhmen zur Anerkennung des Erb rechtes bequemt, so sollte dies auch in Ungarn geschehen. Da jedoch für das habsburgische Linearerbrecht hier nicht so entscheidende