45 kommen mächtig war. Er, der das Böhmische nur radebrechte, konnte den Landtag nicht durch die Gewalt der Rede beherrschen und nicht den großen Haufen mit sich fortreißen und deshalb wollte er.nichts anderes sein, als das, womit er feine Lufbahn begonnen, ein nm Sold dienender Truppenfiihrcr, der sein Glück versuchte. Da er aber nicht einmal die Fähigkeit besaß, die vorhandenen Mittel znm Kampfe zu organisieren, so erwies er sich auch dieser Aufgabe nicht gewachsen und wurde dadurch deni Gedeihen seines Werkes noch verhängnißvollcr als durch den Mangel an Feldherrngaben, der sich später bei ihm kundgab. Neben Thurn, der den Titel eines Generallientenants er hielt, wurden Fels zum Feldmarschall, Bubna zum General wachtmeister und Kaplir von Snlewic zum Generalquartiermeister ernannt. Auch die Wahl dieser Offiziere war ein großer Fehler, denn keiner von ihnen erfreute sich einer theoretischen oder prak tischen militärischen Durchbildung, Ivie sie z. B. der kaiserliche General Graf Buqnvi besaß, der auf dem niederländischen Kriegs theater ausgezeichnete Dienste geleistet hatte. Die Stärke der zu werbenden Armee wurde auf 16 000 Mann Fußvolk und Reiterei bestimmt. Nachdem der Protestantentag diese Be schlüsse gefaßt und auch bezüglich der notigen Geldmittel Vorsorge getroffen hatte, löste er sich am 28. Mai auf. Im Lande fanden die Vorgänge in Prag und die gefaßten Beschlüsse allgemeine Zustimmung, da ja nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung zur katholischen Kirche gehörte. Nur die Städte Pilsen, Bndweis und Krnmman schlossen sich der Revolution nicht an, sondern harrten beim Kaiser aus und achteten des'' Angriffes nicht, mit dem man sie von Prag aus bedrohte.