mahnten an einen Spanier, sein freundliches und höfliches Benehmen gegen alle, die mit ihm verkehrten, zeigte jedoch, daß fein inneres Wesen mehr deutsch als spanisch war. In der Zeit, in der wir ihn handelnd anführen, war er bereits Wittwer. In erster Ehe heiratete er seine Base, eine Schwester Maximilians von Baiern, die um vier Jahre älter war als er, ihm mehrere Kinder schenkte und frühzeitig in Folge von Gebrechen ftarb, die, wie es scheint, schon vor ihrer Heirat sich geltend machten. Zum zweitenmale heiratete er im Jahre 1622 die Prinzessin Eleonore von Mantua, und wir werden bei Gelegenheit über diese zweite Heirat näher berichten. Sein vornehmster Vertrauter und Ratgeber war der Freiherr von Eggenbcrg, der ursprünglich protestantisch, später katholisch geworden war und den er nach Beendigung des böhmischen Aufstandes mit fürstlichen Ehren und Würden und einem riesigen Vermögen ausstattcte. Sonst hatte auch der Freiherr und spätere Graf von Harrach bei ihm einen hervor ragenden Einfluß uud in den böhmischen Angelegenheiten der Kanzler Zdenck von Lobkowitz. 111. Bei diesen Eigenschaften des Thrvnprütcndcntcn begreifen wir die erwartungsvolle Frende der Katholiken, aber zugleich auch die bange Unzufriedenheit der Protestanten. Sie konnten nur mit Mißtrauen einem Thronwechsel entgegensehen und deshalb war es natürlich, wenn die Parteiführer unter ihnen der Erhe bung Ferdinands Schwierigkeiten bereiten wollten. Aber kein einheimischer Edelmann trat an ihre Spitze, sondern ein fremder, der nie die Sprache des Landes ordentlich erlernte und doch den maßgebendsten Einfluß erlangte. Dieser Mann war der Graf Heinrich Mathias von Thnru. Ans den ersten Lebcusschicksalcn des jungen Heinrich Mathias Hütte man wohl nicht auf seine spätere Rolle schließen können. Er wurde nicht im Hause seines Vaters erzogen, der in Böhmen begütert war und schon im Jahre 1586 starb, sondern in frühester Jugend nach Krain geschickt und wuchs da bei seinem Vetter, dem Landeshauptmann von Krain, Grafen Hans Ambrosius