so gräuliche Dimensionen an, verteuerte alle Handelsartikel ins maßlose, verursachte überall eiue solche Aufregung und einen solchen Haß gegen das kaiserliche Regiment, daß Ferdinand sich gezwungen sah, dem Consortium die Pachtung der Münzprägung am 21. März 1623 abzunehmen, wieder ordentliche Münzen zu prägen und die falschen später einzuziehen. Daß ihm auch bei der Einziehung der gegen ihn geübte Betrug nicht bekannt wurde, ist eines der geschichtlichen Rätsel jener Zeit: thatsächlich ist erst unter Ferdinand III eine Untersuchung in dieser Angelegenheit unge ordnet und der Erbe eines der Hauptschuldigen zum Ersatz vvu >000 000 Gulden verurteilt worden. Man sollte nun denken, daß den Edellenten und Bürgern, denen von dem Konfiskationsrat etwa der dritte Teil ihres Be sitzes gelassen wurde, der Wert desselben in der vierfach oder zehnfach verschlechterten Münze ausgezahlt wurde, sie also ent weder ein Zwölftel oder ein Dreißigstel erhalten haben. Aber selbst dieser Bruchteil wurde häufig nicht ausgezahlt, mau berücksichtigte zumeist nur jene, die katholisch wurden oder mächtige Gönner besaßen, jene aber, die answanderten, wurden wenig beachtet, trotzdem daß ihre Ansprüche anerkannt und ihnen zeitweise die Erlaubnis zur Rückkehr nach Böhmen erteilt wurde, um ihre Ansprüche zu verfechten. Nicht bloß die voll ständige Ebbe im kaiserlichen Schatz war die Veranlassung dazu; man hätte es in Wien auch als ein unverzeihliches Unrecht an gesehen, diesen Nachzüglern in den späteren Jahren mit gutem Geld zu zahlen, was man den durch die Glaubensumkehr und sonstige Empfehlungen der Gnade Würdigeren früher mit schlech tem Gelde gezahlt hatte. So hatte sich der zweite Punkt ans dem Reformprogramm der Wiener Hvfpartei, welches zu Eudc des Jahres 1620 auf gestellt wurde, vollinhaltlich erfüllt: der protestantische Adel Böh mens wurde an den Bettelstab gebracht und der Grundbesitz im Lande ging in andere und verläßliche Hände über. Auch dem Wohlstand der städtischen Bevölkerung wnrdc der Todesstoß ver