sollte. Diese letzte Forderung wurde allseitig zugestanden, die erstere dagegen abgelehnt, und es ist der Verdacht nicht unbe gründet, daß Khlesl sich blos deshalb in ablehnender Weise aus sprach, um die Einigung zwischen Ferdinand und Philipp zu verzögern. Um allen Verschleppungen ein Ende zu machen, ent schloß sich jedoch Ferdinand mit Borwissen Eggenbergs, den er allein ins Vertrauen zog, zur Nachgiebigkeit, ein Entschluß, der für Khlesl und den Kaiser ein Geheimnis bleiben sollte. Er stellte dem Grafen Onate eine Urkunde aus, in der er sich zur Ab tretung des Elsasses verpflichtete, aber indirekt an den König von Spanien die Bitte richtete, dieses Opfer nicht anznnehmcn, sondern sich mit den geringeren Anerbietungen von Graz zu begnügen. Gleichzeitig räumte er auch der männlichen Nach kommenschaft des Königs den Vorzug vor der eigenen weib lichen ein. Nnn erklärte Onate dem Kaiser und dem Kardinal, daß sich Philipp vorläufig mit der seiner männlichen Nachkom menschaft eiugeränmtcn Bevorzugung begnügen wolle und entzog damit der Ausrede des Kardinals, daß die spanischen Verhand lungen zuerst beendet sein müßten, bevor die Kronen an Ferdinand übertragen werden könnten, den Boden. Maximilian, der sich bis dahin ruhig in Prag verhalten hatte, trat nun stürmischer ans als je, warf wieder mit Drohungen um sich und nöthigte dadurch schließlich den Kardinal zu dem Versprechen, daß er für den Monat Angust einen Krönnngslandtag nach Prag berufen werde. Als beide Erzherzoge, durch dieses Versprechen zufrieden gestellt, abreisten, fiel der Kaiser in eine so gefährliche Krankheit, daß man feinen unmittelbaren Tod befürchtete und der katholische Teil der böhmischen Landesvffizierc sich auf das nachdrücklichste für die nnverweiltc Bestimmung der Nachfolge aussprach. Vou ihnen ununterbrochen belästigt, ja sogar bestürmt, namentlich aber durch die immer bedrohlicheren Krankheitssymptomc des Kaisers geängstigt, willigte Khlesl endlich in die Berufung des Landtages auf den 5. Juni ein. Rasch wurden die Ausschrci- bungspatentc veröffentlicht; kaum war dies geschehen, so erholte