beschicdcne Bitte, er möge gestatten, das; die Gefangenen vor ihrem Tode sich des Zuspruches von Geistlichen ihres Glaubens erfreuen dürften. Seine Bitte fand insofern Gehör, als den utraquistischen und lutherischen Geistlichen, nicht aber denen der Brndcrnnitat der Zugang gestattet wurde. Die Vorbereitungen zur Exekution wurden nun unverweilt getroffen. Nachdem am lb. Juni den Gefangenen das Urteil verkündigt worden war, wurde ihnen allen gestattet, Abschieds besuche zu empfangen. Die Franen nnh Linder der Verurteilten machten noch einen lebten Versuch, das Leben ihrer Gatten und Väter zn retten, indem sie sich zum Fürsten von Liechtenstein verfügten und denselben unter Thronen nnd herzbrechenden Lla gen nm Milderung des Urteils anflehten. Liechtenstein hatte sich nicht als leidenschaftlicher Verfolger geberdel nnd er für feine Person hätte vielleicht Gnade walten lassen, aber seine Lmnde waren gebunden nnd so konnte er den trostlosen Frauen keine Versprechungen geben und muhte sie ihrem Jammer über lassen. Als sich die Nachricht von der bevorstehenden Exekution in Prag verbreitete, machte sich ein Wechsel in der öffentlichen Stimmung geltend: während man bisher den Leitern des Ans standcs als den Urhebern aller Leiden geflucht hatte, weckte das traurige Loos, das ihrer harrte, ein allgemeines Mitleidcn nnd man schämte sich, gegen die Gefangenen jene Missachtung an den Tag zn legen, unter der sie vor ihrer Verhaftung gelitten hatten. Am Sonntag nach der Urteilsverkündignng erschienen bei den Gesangenen, die teils im Schloß, teils ans den Prager Nal Häusern untergebracht waren, die protestantischen Geistlichen, so weit sie zugelassen wurden, trösteten sie und erteilten ihnen das Abendmahl, wurden aber hie und da von katholischen Geistlichen, die bei einzelnen Gefangenen Beb'hrnngsversnche anstelltcn, in ihrer Thätigteit gehindert. Bndvwee erwies sich auch in dieser Stunde als eifriger Anhänger der Brüdernnität, indem er wohl die Tröstungen des Pastors Rosaeins annahm, aber nicht das