234 Kinder vorausgeschickt hatte, am 23. Dezember i» das Gebiet des Kurfürsten von Brandenburg. Die schlesischen Stände verhan delten nun mit Sachsen über die Aussöhnung mit dem Kaiser und schickten deshalb eine Gesandtschaft nach Dresden ab, die in den letzten Januartagcn daselbst anlangte und ihre Unter werfung unter der Bedingung in Aussicht stellte, daß ucbcu der allgemeinen Amnestie sämtliche politischen und religiösen Freiheiten samt dem Wahlrechte der schlesischen Stände bei der Besetzung des Königsthrones aufrecht erhalten würden. Der Kurfürst bot ihuen die volle Verzeihung und die Aufrechterhal tung der politischen und religiösen Freiheiten an, über das Wahl recht schwieg er. Dafür verlangte er aber, daß sie 500000 Gulden dem Kaiser als erste Steuer zahlen sollten, mit welcher Summe ihr begangenes Verbrechen gleichsam gesühnt werden sollte. Diese Anerbietungen wurden dem nach Liegnitz auf An fang Februar 1621 berufenen Fürstentag berichtet und da man glaubte, nichts besseres als das Gebotene erlangen zu könne», begnügte man sich. Nur verlangte man eine Herabminderung der auferlcgten Steuer, welchem Begehren der Kurfürst uachgab, so daß sie auf 300000 Guldeu festgesetzt wurde. Am 28. Februar unterzeichnete er den mit den schlesischen Ständen abgeschlossenen und später unter dem Namen „Aecvrd" bekannten Vertrag. In demselben wurde ausdrücklich erklärt, daß die Stände Schlesiens „den Kaiser als ihren rechten, erwählten, gekrönten und gesalbten König, Herrn und Oberherzog in Schlesien angenommen haben." Wie so es kam, daß in diesem Accord von dem „gewählten" König die Rede war und so das Wahlrecht anerkannt wurde, wissen wir nicht anzugeben. Als Ferdinand davon Kunde bekam, daß sich die schlesischen Stände zu Verhandlungen bereit erklärt hätten, wünschte er, wie zuvor bezüglich der Lausitz, daß sich der Kurfürst zu keiueu Versprechungen herbeilassen, sondern sie unbedingt zur Erneue rung der früheren Huldigung anhalten solle, ja er verlangte sogar, daß derselbe keinen allgemeinen Pardon verheiße, sondern ihm die