die böhmische Krone erhalten werde, so glaubte Maximilian mit Gewißheit, die Berufung eines Knrfürstentages und der Land tage von Böhmen und Ungarn zur Bestimmung der Nachfolge erwarten zu können und reiste beruhigt von Prag fort. Als aber das Jahr verging, ohne daß Khlesl sein Wort gehalten hätte, nahm er znr Drohung Zuflucht und schrieb ihm: „er solle sich hüten, die Verzögerung werde ihm nicht wohl zu statten kom men". Khlesl, der gerade in diesen Tagen den Kardinalshnt empfing, schlug diese Drohung in den Wind und suchte zugleich das Mistrauen des Kaisers gegen seinen Bruder und Vetter zu schüren. Dies Benehmen reizte den Erzherzog derart, daß er bei Ferdinand anfragtc, in welcher Weise man den Kardinal unschädlich machen könnte: ob man ihn gefangen nehmen oder gar vergiften solle. Als der Gefragte von diesen Gewaltmaßregcln abriet, ging Maximilian wieder nach Prag, um durch seine persönliche Anwesenheit den notigen Druck auf den Kaiser aus zuüben. Er langte daselbst im Januar 1617 an, aber es ver gingen Monate, ohne daß er seinem Ziele näher gekommen wäre. Dagegen wurde jetzt die Einigung zwischen den Ansprüchen Ferdinands und Philipps durch den Grafen Onate, den der letztere zu diesem Behufe uach Graz, der Residenz des Erzherzogs, abgeschickt hatte, zu Stande gebracht. In den Verhandlungen erklärte Ferdinand, daß er bereit sei, im Falle er den Kaiserthrvn besteige, seinem spanischen Vetter alle Lehen in Italien zu über tragen, die vakant würden; bezüglich der geforderten Abtretung des Elsasses verwies er den Grafen nach Prag, wohin er und Onate sich darauf verfügten. Hier vertrat der spanische Gesandte die Forderung seines Herrn bezüglich des Elsasses vor einer Commission, zu der Khlesl und einige kaiserlichen Geheimräte beigezogen wurden und verlangte noch außerdem, daß im Falle des Erlöschens der männlichen Nachkommenschaft Ferdinands die männliche Nachkommenschaft des Königs von Spanien vor den weiblichen Nachkommen Ferdinands zur Erbfolge berechtigt sciu