trennt hatte, nach Mähren und suchte die Stände dieses Landes zum weiteren Widerstand zu ermuntern. Gleiche Mahnungen folgten auch von Bethlen, der die Mährer, im Falle sie sich dem Kaiser unterwerfen würden, mit seiner Rache bedrohte. Trotz aller dieser Mahnungen und Drohungen hielten aber die Stände die Sache des Aufstandes für verloren und entschlossen sich zur Wahl einer Deputation, die dem Kaiser die Unterwerfung aubieten sollte, wenn er seinerseits dieselbe durch die Gewährung jener Bedin gungen erleichtern würde, die auch die Österreicher und Böhmen jedoch vergeblich gestellt hatten. Bevor noch die Stände zur Wahl dieser Deputation geschritten waren, war das kaiserliche Volk in Mähren eiugedrungen und hauste daselbst in üblicher Weise. Wie trübe sich nun auch die Aussichten auf die Ge währung der gewünschten Bedingungen gestalteten, Mut zu weite rem Widerstand besaß Niemand mehr, denn jetzt bot sogar der Landeshanptmann Welen von Zerotiu, der in Mähren die Stel lung eines Thurn und Ruppa eingenommen hatte, seine Unter werfung an. Die mittlerweile gewühlten Deputierten begaben sich nun ans den Weg nach Wien, aber da ihre Bagagewagen trotz des erteilten freien Geleites von einigen Hundert Polen und Wallo nen überfallen und ausgeplündcrt wnrden, blieb ihnen nichts anderes übrig, als wieder nach Brünn zurückzukehren und sich von neuem mit Kleidern und Geld zu versehen. Am 22. Dezem ber traten sie zum zweitenmale die Reise an und diesmal ge langten sic ohne weitere Gefährdung nach Wien. Sic hatten von den Ständen den Auftrag erhalten, den Kaiser in tiefster Ehrfurcht zu begrüßen, ihm den Sieg in dem weiteren Kampfe gegen seine Feinde zu wünschen und ihn ihrer unbegrenzten Reue wegen des Aufstandes zu versichern. Sie sollten ihn bitten, daß er das Beispiel Gottes nachahme, der dem bußfertigen Sünder aus bloßer Gnade seine Schuld verzeihe, und deshalb möge er nicht so sehr auf die jüngsten Unthateu als ans die Verdienste Hinsehen, die sic sich in früherer Zeit um seine Vorfahren erworben hätten,