selben Nachmittag fand sich eine ständische Deputation unter der Führung des Obersthofmeisters Wilhelm von Lobkowitz beim Herzog ein und übergab ihm eine Schrift, in der die Bedin gungen auseinandcrgesetzt waren, unter denen die Stände den Kaiser wieder als ihren Herrn anerkennen wollten, sie wünschten die Aufrechterhaltung ihrer religiösen und politischen Freiheiten und die Sicherung ihrer Person und ihres Besitzstandes vor Strafe und Konfiskation. Maximilian verhehlte der Deputation nicht, daß der Kaiser eine bedingungslose Unterwerfung verlange, doch versprach er, sich für sic verwenden zu wollen. Eine Zu sage glaubte er ihnen aber schon jetzt geben zu können, nämlich die, daß man ihr Leben verschonen werde. Der Kaiser bekam inerte sich später nicht um diese Zusage uud Buguoi, der bei der Audienz zugegen war, schien dies vorauszuseheu, denn er Pro testierte gegen dieselbe uud bemerkte, die Stände hätte» samt und sonders den Tod verdient. Stumm uahmcu die Abgesandten diese Erklärungen entgegen, nnr Thronen rannen von ihren Wangen herab. Das war die einzige Antwort, die den Besieg ten fortan gestattet Ivar. Nachdem sich die Alt--und Neustadt zur Unterwerfung bereit erklärt hatte und Maximilian einen Teil seines nnd des kaiser lichen Heeres über die Brücke hatte vorrückcn lassen, entstand für ihn die Frage, was er mit dem in der Stadt weilenden Kriegsvolk thun solle. Dasselbe hatte ihn durch eine Deputation um die Auszahlung des rückständigen Soldes und um freien Abzug ersucht. Maximilian wollte weder diese Söldlinge bczah len, noch die führerlose Mannschaft gefangen nehmen, weil er sich damit ihre Verpflegung aufgcbürdct Hütte, er wünschte nnr, daß sie sich zerstreuen und jeder in seine Heimat zurückkehren solle. Er ließ deshalb der versammelten Mannschaft erklären, daß gegen fie als gegen Nebelten wider des Kaisers Majestät eigentlich mit Strenge vorgcgangen werden sollte, daß er aber Gnade walten lassen und ihnen einen freien Abzug unter der Bedingung gönnen wolle, lvenn sie Prag augenblicklich verlassen würden. Da von