halten wolle und nur seine Gemahlin mit ihrem jüngsten Kinde wcgschicken werde. Mittlerweile war es neun Uhr geworden und da noch immer keine Antwort von Maximilian angelangt war, beschloß man die Abreise der Königin zu beschleunigen und ließ den Reisewagen Herrichten. Jetzt aber verließ den König die znr Schan getragene Entschlossenheit. Als Elisabeth mit ihrem Sohn auf dem Arme deu Wagen bestieg, ließ auch er sich nicht mehr halten, sondern bestieg sein Roß und gab damit das Signal zur allgemeinen Flucht. Alle seine hohen Offiziere, seine Räte und selbst einige der hervorragendsten böhmischen Landes beamten schlossen sich ihm an und in unabsehbarer Reihe be wegte sich der traurige Zug dem Thore zu. Denn außer den Flüchtigen, die alle beritten waren, folgten dem Wagen der Königin zahlreiche Packwagen, in denen sie einen Teil ihres Hausrates zu retten suchte, und da die anderen Flüchtlinge das gleiche Bedürfnis empfanden, so wurde die Wagenreihe von Minute zu Minute länger. Man hatte auch daran gedacht, die Krone mitzunehmen, da man aber fürchtete, daß die Altstädter Bürger sich dem widersetzen würden, gab man den Gedanken wieder auf. Eine schützende Eskorte von einigen hundert Reitern begleitete den Zug, von dem Niemand wnßte, wohin er ging. Friedrich nahm einen kurzen Abschied von den ihm traurig nach blickenden Bürgern, der oberste Kanzler, Herr von Ruppa, der es nicht übers Herz bringen konnte einzugcstehen, daß er gleichfalls sein Heil in der Flucht suche, gebrauchte ihnen gegen über die Ausflucht, daß er und die andern Landesbeamten dem Könige nur während einer kurzen Strecke das Geleit geben nnd dann zurückkehren würden. Von allen, die jetzt die Stadt verließen, kehrte nur ein ein ziger zurück und das war der junge Graf Thurn, der nach einer halben Stunde wieder nach Prag zurückeilte, um dem Feinde den Übergang über die Prager Brücke zu wehren und so die Flucht des Königspaares zu sichern. Jedenfalls bedurfte es des Zu spruches und der Bemühungen eines angesehenen Mannes, wenn