während der Nacht vor und erinnerte die Entmutigten an die Siege, welche die Hnsitcn bei Prag gegen das vielfach über legene Kreuzhccr unter Sigismund erfochten hatten. Der jüngere Thurn schloß sich den Ratschlägen Tschcrncmbls an; er behaup tete, daß die Stadt unter allen Umständen verteidigt werden müsse, nnd seine Meinung wurde durch die Bitten der Prager Bürger gestützt, die mittlerweile anch Zutritt gefunden hatten und sich zu einem Geldbeitrag erboten. Alle diese Vorstellungen konnten nur daun beachtet werden, wenn die Demoralisation bei den Truppen nicht zu weit um sich gegriffen hatte. Dieser letztere Umstand war es jedoch besonders, der Anhalt bewog, sich gegen die Verteidigung Prags zu erklären; er beschuldigte die Soldaten, daß sie ihre Waffen ans Feigheit wcggcworfcu hätten und im Stande seien, mit dem Feinde in Unterhandlungen zu treten; er behauptete, daß die Bürgerschaft einer Verteidigung gänzlich abgeneigt sei und daß zwischen ihr und den Soldaten ein Haß bestehe, der leicht zu blutigen Zusammenstößen führen könnte, bei denen das Leben des Königs gefährdet sei. Der alte Graf Thnrn schloß sich dieser Meinung an. Obwohl sich Friedrich der Flucht zuueigte, so gab er dieser Neiguug noch keinen Ausdruck, sondern beschied die englischen Gesandten zu sich, um ihren Rat einzuholeu. Die beiden Herren empfahlen die Anknüpfung von Unterhandlungen und boten da bei ihre Dienste an. Ihr Anerbieten wurde mit Hast ergriffen und noch am selben Abend schickten sic ein an den Herzog von Baiern und an Buquoi gerichtetes Schreiben ab, in dem sie um freies Geleite ersuchten, weil sie ihnen wichtige Mitteilungen zu machen hätten. Da jedoch viele Stunden vergingen, ehe sie eine Antwort erhielten, entwarfen sic ein zweites Schreiben und schick ten es am frühen Morgen ab. Als der neue Tag angebrochen war und die Generale sich wieder beim Könige versammelt hatten, schien die frühere Mut losigkeit mit den Schatten der Nacht gewichen zn sein; man ver sicherte jetzt die englischen Gesandten, daß der König sich in Prag