215 Sechstes Kapitel. Die Schlacht auf dem weißen Kerye und ihre Folgen. 1. Die Schlacht ans dem weißen Berge und die Flucht Friedrichs und seiuer Anhänger. II. Ausnützung des Sieges durch die Sieger. III. Untcrwer snug Mährens, der Lausitz und Schlesiens. IV. Die Strafprozesse in Bäh inen, Mähren und Österreich und der Beginn der Gegenreformation. I. Als mau im böhmischen Lager den Abzug des Feindes in Erfahrung brachte, vermutete Anhalt ganz richtig, das; er nach Prag gezvgen sei nnd als gegen Abend Landschafter diese Vermutung bestätigten, rückte das böhmische Heer eilig vorwärts, um noch vor dem Feinde die Hauptstadt zu er reichen. Bei Unhost, zwei Meilen von Prag, wurden die bei den Armeen einander ansichtig und vielleicht wäre ein Kampf da entbrannt, wenn nicht Anhalt den Marsch noch mehr beschleu nigt hätte. Er langte in der Nacht vom 7. zum 8. November auf dem weißen Berge an, einer eine Stunde von Prag gelege nen Anhöhe, und beschloß dem kommenden Angriffe dadurch zu begegne», daß er zwei Schanzen anlegen ließ und seine wenigen Kanonen in denselben postierte. Die ungarische Reiterabteilnug blieb unterhalb des weißen Berges im Dorfe Rusin stehen, wurde aber daselbst von einem rasch vvrrückeuden kaiserlichen Reiterregiment überfallen und in die Flucht getrieben. Dieser gelungene Überfall zeugte von der steigenden Unentschlossenheit, nm nicht zu sage» Mutlosigkeit im böhmischen Heere, denn ob-