Armada ungeachtet meiner vielfältigen wohlmeinenden Erinne rungen mit Rauben, Plündern, Brennen, ja sogar Nicderhanung unschuldiger katholischer Personen beiderlei Geschlechts, mit Ranzio- nicrung der Gehorsamen, mit Entführung der Weibspersonen und Jungfrauen, mit Plünderung von Kirchen und Klöstern in ärgster Weise nm sich wütet und selbst meinen eigenen Proviant räuberisch anfüllt. Der gemeine Mann ist ruiniert und zur äußersten Verzweiflung getrieben und wird sich in vielen Jahren nicht erholen können, wie dann auch E. M. im Falle des Sieges durch viele und lange Jahre aus diesem verderbten und devastier ten Königreiche keines Einkommens sich erfreuen werden Ich schreibe dies E. M., weil mir derartige Klagen von unter schiedlichen Orten fast täglich zukommcn und ich zum Teile selbst mit Augeu sehe, wie berechtigt sie sind." Bei dieser barbarischen Behandlung, der die Eingeborenen ansgcsetzt waren, wird man es nnr zu natürlich finden, daß das Land von nenen Bauernaufständen verwüstet wurde. Bauernhaufen in der Stärke von 4—7000 Mann rotteten sich in jenen Gegenden zusammen, wo der Feind sie nicht gleich niederschlagen konnte, und diesmal verteidigten sie sich nicht etwa gegen die Raubsucht der Soldaten, sondern griffen selbst an. Zahlreiche Schlösser wurden von ihnen überfallen, ans- gcraubt und in gräulicher Weife verwüstet. Hätte die Schlacht auf dem Weißen Berge nicht rasch dem Kriege ein Ende gemacht, so würde Böhmen vollends zu einer Wüste geworden sein. Man muß übrigens anerkennen, daß es die obersten Landcsbeamten in diesen verhängnisvollen Tagen weder an Fleiß noch an Energie fehlen ließen, um das böhmische Heer uud seine Fordcruugeu zu befriedigen. Tag für Tag wurden mehrere Tausend Laib Brod in Prag gebacken und den Truppen zugcschickt; man bemühte sich, die nötigen Getreidevorräte von nah und fern herbeizuschaffen, man ordnete den Ankauf vou Tuch an, um die fehlende Kleidung zu liefern, vor allem aber bemühte man sich, das nötige Geld aufzubringen, indem man von den Städten den Erlag der rück-