Seite keine Rücksicht, Philipp nahm die Succession für sich in Anspruch, als ob seine Ansprüche keinem Zweifel unterlägen und wollte sich höchstens in eine Unterhandlung mit den Prinzen seines Hauses einlassen. Die Verhältnisse lagen aber so, daß wenn das Erbrecht der Habsburger nicht bestritten wurde, Erzherzog Ferdinand der berufene Erbe war, denn in Böhmen wie in Ungarn sprachen sich das Herkommen und mancherlei gesetzliche Bestim- mungen dahin aus, daß die Frauen erst nach dem Erlöschen des Mannsstammes zur Herrschaft berufen seien. Als Ferdinand von den Ansprüchen Philipps in Kenntnis gesetzt wurde, war er iu einer schwierigen Lage. Rief er die unga rischen und böhmischen Stände zur Entscheidung aus, so durfte er hoffen, daß die Katholiken die spanischen Anfprüche abweisen würden, dagegen war es gewiß, daß die Protestanten die Ge legenheit benutzen würden, um ein für allemal die habsburgischen Erbrechte zu beseitigen oder zum mindesten auf das energischeste zu bekämpfen. Er hielt es deshalb für das klügste, eine ver trauliche Verhandlung mit seinem spanischen Vetter anzuknüpsen und zu versuchen, ob sich dieser seine Ansprüche nicht mit Ver sprechungen würde abkaufen lassen, von denen es allerdings frag lich war, ob sie würden erfüllt werden können. Philipp, der wohl voraussah, daß seine Ansprüche in Ungarn und Böhmen einer entschiedenen Opposition begegnen würden, zeigte sich geneigt, ans diese Verhandlungen einzugehen, welche thatsächlich im Jahre 16l U in Linz zwischen dem spanischen Gesandten Zuniga und dein Ver- trauensmanne Ferdinands, dem Herrn von Eggenberg, ihren An fang nahmen. Nach mehrfachem Hin- und Herschreiben kam man nach Jahresfrist so weit, daß Philipp erbötig war, ans die Erb schaft gegen eine Entschädigung zn verzichten und hiebei neben anderem die Abtretung des Elsasses forderte. Da der Erzherzog jedoch schon bei diesem Punkte Schwierigkeiten erhob, so wurde die Einigung zwischen den beiden Prätendenten in die Ferne ge schoben. Niemand freute sich mehr darüber als der Bischof Khlcsl, weil er glaubte, daß die Einigung wenigstens bei des