sic denn bei einem Überfall eine Anzahl bairischer Offiziers frauen nicht bloß alles Geldes und Schmuckes, sondern auch sämtlicher Kleidungsstücke beraubten. Sic schweiften meilenweit nach allen Richtungen nnd überfielen zuletzt das königliche Gut Zbirow, nahmen daselbst den Bauern all ihr Hab und Gut weg nud thaten dasselbe auf den königlichen Maierhöfen. Alle Dör fer, in denen das böhmische Heer seit Ende September einquar tiert war, verschwanden fast spurlos, sie wurden nicht angezündet, aber alles Holzwerk wurde von den Häusern herabgerissen und damit die Lagerfeuer unterhalten. Nach den gleichzeitigen Ver sicherungen einer Edeldamc sah es in allen ehemaligen Lager plätzen so leer aus, als ob die Gegend mit einem Besen aus gekehrt worden wäre. Mansfeld hatte vor der Ankunft der hcranrückenden Heere von Pilsen aus das Raubwesen in ein bestimmtes System gebracht, er überfiel mit großer Truppenmacht nach einander die Güter der reicheren Edelleute, namentlich des Obcrhofmeisters Wilhelm von Lobkowitz und raubte da alles Vieh, mochte es dem Herrn oder den Unterthemen gehören. Aber alle seine Räubereien und die der böhmisch-ungarischen Truppen blieben noch hinter den Übelthaten zurück, die dem Lande durch die kaiserliche Armee zugefügt wurden. Ferdinand hatte in wiederholtem Schreiben an Maximilian denselben ersucht, bei seinem Vormarsche die Güter katholischer Herren zu schonen, mochten sie auch iu protestantischen Händen sein und eine gleiche Schonung auch den Judeu augedeihen zu lassen, da sie sich heimlich znr kaiseUichen Partei bekannten. In der Antwort verteidigt der Herzog die ligistische Armee gegen allfällige Vorwürfe, da er jeder Ausschreitung, soweit dies möglich sei, mit Strenge entgegentrete, er bemerkte aber gegen Ferdinand, daß seine Mahnungen am Platze seien, wenn er sie an seine eigene Armee richten würde und schilderte zum Be weise dieser Behauptung das ganze gräßliche Elend, das mit ihrem Einmarsch in Böhmen einzog. „Ich kann", so schreibt Maximilian, „Euer k. Majestät uicht verhehlen, daß derselben Gindely, SvMriger Krieg. I. 14