202 Bauern, die die Straße mit Bäumen verrammelt hatten, die aber, da es ihnen an jeglicher Kriegsübung und au ordentlichen Waffen fehlte, bald auseinander getrieben wurden. Obwohl nur weiüge Soldaten in diesem Kampfe gefallen waren, mußten doch die Bauern ihre Auflehnung hart büßen, denn die ligisti- scheu Truppen wüteten unter ihnen in unmenschlicher Weise, indem sie die umliegenden Dörfer niederbranuten nnd überhaupt alles mit Feuer und Schwert verwüsteten. Auch in den folgen den Tagen wurde diese barbarische Kriegführung fortgesetzt, so daß die Wohnhäuser in der Umgebung von Haag und Aisteuhcim auf einige Meilen in der Runde niedergebrannt und Mensch und Tier zur Flucht in die benachbarten Wälder gezwnngen wurden. Es waren also nicht bloß die Ungarn und Polen, sondern auch die frisch geworbenen und gut gezahlten ligistischen Truppen, welche sich durch eine rohe Zerstörungswut anszcichnetcn, der Unterschied bestand jedoch darin, daß die Anführer des ligistischen Heeres an dieser grausamen Kriegswcise keinen Gefallen fanden. Denn als Maximilian durch die Klagen der oberöstcrreichischcn Stände von der von seinen Truppen verübten Verwüstung Nachricht erhielt, befahl er die Schuldigen zu strafen nnd einige sogar ans Kreuz zu schlagen und verbot auf das strengste die Wiederholung ähnlicher Barbareien. Infolge seiner strengen Verfügungen wurde eine bessere Maunszucht Angeführt nnd als sich die Nachricht hievon verbreitete, trug sie nicht wenig zur Beilegung des Widerstandes bei. Der rasche Vormarsch der ligistischen Armee, die am :N. Juli bereits bei Wels staud, und die Ablehnung aller Unterhandlungen belehrten die Öberösterreichischen Stände von dem furchtbaren Ernst ihrer Lage und von der Notwendigkeit, sich entweder dem Kaiser zu Füßen zn werfen oder aus Tod und Leben zu ver teidigen. Da ihnen zu letzterem der Mut gebrach, so schickten sie wieder eine Deputation an den Herzog ab und boten ihm ihre Unterwerfung unter der Bedingung an, daß ihre politischen und religiöse» Freiheiten, wie solche unter dem Kaiser Maximilian