199 vervollständigt, daß er auch zu seinem Schwiegersöhne eine Gesandtschaft, bestehend ans den Rittern Conway und Weston abordnctc, nm diesen zu bestürmen, daß er allfälligen Anträ gen und Forderungen des Kaisers ein geneigtes Ohr leihe. Conway und Weston langten im Juli in Brüssel an und ersuch ten daselbst den Erzherzog um die Zusage, daß die iu Flandern angesammelten Truppen nicht zu einem Angriffe ans die Nie derpfalz verwendet würden, erlangten aber nur ausweichende Antworten. Wenige Tage nach ihrer Abreise schrieb Albrecht an die Univnsfürstcn und teilte ihnen mit, daß er seine Truppen unter dem Kommando des Marques Spinola vorrücken lassen werde, um einen Befehl des Kaisers, welcher dem Marques die Exekution gegen den rebellischen Pfalzgrafen aufgetrageu habe, zu vollführeu. Thatsächlich rückte der letztere am 5. September bei Mainz über den Rhein, griff am 10. Kreuznach, eine in der Niedcrpfalz gelegene Stadt, an und begann so den Krieg, über dessen Resultat am gelegenen Orte berichtet werden wird. Conway und Weston reisten mittlerweile nach Dresden, wo sie den Kurfürsten für das Interesse des Pfalzgrafen zu erwär men suchten, aber nicht zum Ziele kamen, sondern noch eine schmäh liche Behandlung erfahren mußten, da man ihre Koffer unter suchte, ob sic nicht Gold und Silber für den Pfalzgrafen mit führten. Wäre dies der Fall gewesen, so hätte man dasselbe konfisziert, da man aber nichts anderes in den Koffern fand, als einiges Reisegeld zur Bestreitung ihrer Bedürfnisse, so be helligte man sie weiter nicht und ließ sic zichcn. Sie langten am 20. Oktober in Prag an und entledigten sich ihres Auf trages bei Friedrich, selbstverständlich ohne jeden Erfolg, da derselbe gar nicht in die Lage kam, mit dem Kaiser eine Ver handlung anzuknüpfcn und seine Anträge zu erörtern oder abzu weisen. Wotton war schon Ende Anglist nach Wien gelangt, und wurde vom Kaiser am 2. September in Audienz empfan gen. Er bemühte sich, demselben die Annahme der eng-