Keiner durch Schrecken eiuzuschüchteru, die offenbar den Pfalz grafen nnd seine Freunde in Nürnberg leitete, erwies sich als verfehlt und es blieb der Union nichts anderes übrig, als das Kriegsvolk auf ihrem eigenen Boden zu unterhalten, da die Katholiken durch die mittlerweile eingeleiteten Rüstungen ihre Besitzungen hinreichend zu wahreu imstande waren. Die Markgrafen von Anspach und Baden sprachen wohl ab und zu davon, daß man die katholischen Rüstungen mit Gewalt hiutan- halten solle, aber da es ihnen doch immer au Mut hiezu gebrach, so geschah es, daß die Liga ebenso wie die Union ihre Rüstun gen ungehindert zustande brachte und beide Parteien gegen Ende Alai 1620 ihre Scharen an der Dvnan konzentrieren konnten. Die Unionstruppen lagerten bei Ulm 1:1000 Mann stark, die Ligisten bei Lauingen nnd Günzbnrg 21000 Mann stark, also weit zahlreicher als ihre Gegner. Als Friedrich von der Pfalz von der Konzentration der ligistischeu Streitkräfte Kunde bekam, versuchte er noch im letzten Augenblicke, den Herzog von Baiern von dem voraussichtlichen Angriffe auf Böhmen znrückzuhalten und schickte seinen Rat Camcrarius nach München. Es war aber auch jetzt vergeblich, den Herzog zn einer für den Pfalzgrafen freundlichen Haltung zu gewinnen, Camerarius wurde kalt behandelt nnd mußte sich unverrichteter Dinge zurückziehen. Dieser Förderer der Pfälzi schen Pläne erkannte nun vollständig die Gefahr, in die sich sein Herr gestürzt hatte; er sah, wie viel besser gerüstet und stärker die Gegner waren und wie die eigenen Mittel zn ihrer Bekäm pfung nicht ausreichteu. Die Nähe der beiderseitigen Armeen hätte leicht einen blu tige» Zusammenstoß herbeiführeu können, aber einen solchen wollte Maximilian vermeiden. Er schickte deshalb zwei seiner Räte an die in Ulm befindlichen Anführer des Uuioushceres und bot ihnen den Frieden au, das heißt, er verlangte von ihnen die Erklärung, daß die Union in Deutschland den Frieden wahren und kein ligistischeö Gebiet angreisen wolle. Zu der-