194 der religiösen Parteien in der Besetzung der Stellen des Reichs hosrates und Rcichskammergerichtes. Sie sollten von Maximi lian eine klare und bündige Antwort binnen zwei Monaten ver langen, widrigenfalls die Union ihre „Gelegenheit und Notdurft in Acht nehmen", das heißt zum Angriffe gegen die Katholiken schreiten würde Maximilian, der den ehrgeizigen Bestrebungen des Pfälzers schon lange mit Unwillen zugesehen hatte und entschlossen war, dieselben im Bunde mit dem Kaiser zu bekämpfen, erschrak nicht im mindesten über die drohende Botschaft, die ihm jetzt zukam, er benützte auch nicht die ihm zugestandcne Frist, sondern ergriff die Gelegenheit, um mit seiner Antwort nicht hinter den Nürn bcrger Drohungen zu bleiben. Er verwies es also zunächst als eine Überhebung, wenn die Protestanten über Verkürzungen klag ten, im Gegenteile, die Katholiken hätten Ursache zu den mannig fachsten Klagen und warnte dann die Gegner, zu deu Waffen zu greifen, wenn ihren Wünschen nicht augenblicklich Genüge geschehe: das Kricgsglück sei zweifelhaft und ziehe oft derjenige, der es nicht vermeine, den kürzeren. Veit dieser Antwort gaben sich die Gesandten nicht zufrieden, sie führten eine noch drohen dcre Sprache und gaben schließlich der Hoffnung Ausdruck, der Herzog werde der Union nicht entgegentreten, sobald sie sich mit Gewalt Recht schaffen werde. Aber auch ans diese Erklärung blieb er eine scharfe Antwort nicht schuldig. — Als die Liga sich (anfangs März 1620) in Würzburg versammelte, um über die mit dem Kurfürsten von Sachsen einzulcitcndcn Verhandlungen Rats zu pflegen, war sic mit dem Bescheide, den Maximilian den Gesandten erteilt hatte, einverstanden und ließ an den Kur fürsteu von der Pfalz noch eine eigene Antwort abgehcn, in der sic ihn mit seinen Beschwerden auf einen zu berufenden Reichs tag verwies und dagegen protestierte, daß deren Abstellung so kategorisch gefordert würde. Wollten aber die Protestanten einen Krieg haben — so schloß ungefähr die Zuschrift — so würden die Katholiken ihn ohne Furcht annehmen. — Die Absicht, die