war aber eine stärkere Anspannung der Kräfte nötig, denn gerade jetzt betraten die ligistischen und die in den Niederlanden geworbenen spanischen Truppen den Kriegsschauplatz. II. Die Rüstungen der Liga nahmen den Herbst des Jahres 1619 nnd den Winter des Jahres 1620 ein. Ans allen Straßen Deutschlands sah man um diese Zeit Scharen von Kriegern ziehen, welche sich nach den verschiedenen Werbeplätzen verfügten. Von Seiten der Union wollte man die Werbungen anfangs ver hindern und zu diesem Eude die eigenen Truppen ans geistlichen! Gebiete einquarticren. Als man nämlich auf dem Nürnberger Kvrrespondeuztage die Ausrüstung einer Armee beschlossen hatte, aber noch nicht wußte, ob der Kaiser die Pfalz augreifen würde und man dort also werde kämpfen müssen, fürchtete man, daß man sich durch die Erhaltung des geworbenen Heeres erschöpfen könnte. Deshalb wollten die Unionsfürsten die Erhaltung desselben den Geistlichen aufbürdcn, da sic sich ohnedies mit dem Plan der Konfiskation ihres Besitzes trugen und die Durchführung desselben auf diese Weise cinlciteu wollte». Den Widerstand der Bischöfe fürchteten sie nur wenig, wohl aber den des bedeutendsten katholischen Fürsten Maximilians von Baiern, NIU den sich im Falle des Angriffes die Bischöfe scharen wür den. Der Kurfürst von der Pfalz nnd die Union beschlossen deshalb in Unterhandlungen mit Maximilian zn treten, nm ihn znr Neutralität zu bewegen. Sollte er Schwierigkeiten machen, so war Friedrich erbötig, die Einquartierung auf Mainz, Würzburg, Eichstädt nnd das Stift Ellwangen zu beschränken und die dem Herzog nahe gelegenen Bistümer Augsburg, Frei sing und Regensburg zu verschonen. Mit der Verhandlung in München wurden der Graf Solms und der Herr von Plessen betraut und diese beiden traten ihre Reise nach der Auflösung des Korrespondenztages an. Sie sollten außer dem Gesuch um Neutralität auch noch Klage über mancherlei Vergewaltigung führen und Forderungen stellen, die sich auf wuchtige Reichs angelegeuheiten bezogen, so z. B. ans die Gleichberechtigung Gindel», »«jähriger Krieg. I. 13