— l!N — das Regiment Thurn abermals den Gehorsam ans nnd wnrde nur durch die äußerste Anstrengung des Grafen Hohenlohe besänftigt. Als jedoch die Nachricht in Eggenburg anlaugtc, daß Maximilian von Baiern in Oberösterreich eingedrungen sei, losten sich die Bande der Ordnung wiederum auf. Das Beispiel gab diesmal das mährische Regiment Zeroti'n, welches am 27. Juli alle seine Offiziere verjagte. Auf alle Ermahunn gen und Vorstellungen Anhalts entgegneten die Meuterer, daß sie die Rückkehr der Boten, die der Fürst nach Prag um Geld geschickt hatte, nur noch bis zum morgigen Tage erwarten wollten. Da diese Boten zur bestimmten Zeit nicht eintrafen, so rückte das Regiment aus seinen Quartieren nach Stockeran, wählte einen einfachen Musketier zu seinem Obersten und erklärte, daß es fortan die kaiserlichen Truppen nicht als Feinde ansehen werde. Die Meuterer erwarteten, daß sich die Regimenter Thurn und Hohenlohe ihnen anschließen würden, nnd als dies nicht geschah, traten sie ihren Marsch nach Znaim allein an, nm sich mit Gewalt in Mähren bezahlt zu machen. Als jedoch Anhalt ihnen: einen Oberstlieutcnant nachschickte, nm sie an ihre Pflicht zn mahnen, bereuten viele das gegebene Ärgernis nnd zwei Tage später waren sic bereit, zu ihrer Pflicht zurückzukehren. Allein jetzt wnrde es den: Fürsten wieder schwer, das Regiment Thurn bei seiner bessern Gesinnung zn erhalten, denn als er cs wegen seiner Haltung belobte, antwortete,: ihn: die Soldaten, daß sic mir noch drei Tage auf die Befriedigung ihrer Forderungen warten und im Falle der Nichtbefricdignng sich mit Gewalt bezahlt machen würden. In den: Augenblicke also, wo Maxi milian gegen Linz in: Anzuge war, lag die Gefahr nahe, daß ein Teil der Truppen das Lager bei Eggenbnrg verlassen und die Armee sich auflösen werde. Diese Gefahr wnrde durch die an: 2. August erfolgte Rückkehr der Boten aus Prag vor läufig beseitigt, da sie die Nachricht brachten, daß ein dreimonat licher Sold für die Armee auf dem Wege sei. Mau hatte deu-