— 186 — wüteten in einer Weise, daß die blutigste Schlacht nicht mehr Opfer hätte fordern können. Das Regiment Thurns, das sich zur Zeit seiner Werbung auf 3000 Manu belief, sank auf 1200 Manu herab, wobei mindestens derselbe Verlust auf Nech- nuug der jüngsten Strapazen zu setzen war, und im selbe» Ver hältnisse waren die übrigen Verluste im böhmischen Heere, so daß man im Ganzen nicht mehr als 5000 Mann zu Fuß und 2000 Reiter unter den Fahnen zählte. Alich die mährischen und schlesischen Truppen litten entsetzlich, obwohl die Not bei ihnen geringer war, weil ihnen der Sold regelmäßiger ausgezahlt wurde. Da Thurn schon während seines Zuges gegen Wien die Not lage mit grellen Farben geschildert und nun dringend weitere Soldzahlungen für die böhmischen Truppen verlangt hatte, so ersuchte mau iu Prag den Fürsten von Anhalt um ein Darlehen von 60000 Gnlden und nachdem man diese Summe ergänzt hatte, schickte mau anfangs Dezember dem Heere einen Monats sold nach. Aber die mit der Überbringung des Geldes betrauten Herren fürchteten sich von den Ungarn beraubt zu werden, weil diese deu Übergang über die Donau bei Preßburg besetzt hielten und man bei ihnen vorbeipassieren mußte, wenu man zu deu Böhmen kommen wollte. Sv blieb das Geld in Mähren und man kann es wohl begreiflich finden, das; die Soldaten jene» fluchten, die zu dem Zuge über die Donau gerate» hatte». Vor Weihnächte» übersetzte» die Truppe» endlich die Donau und teilte» sich: die Böhme» zöge» »ach Österreich i» die Gegend von Langenloi!?, die Mährer gegen Brünn nnd die Schlesier in ihre Heimat. Die Armee war somit zersprengt und die Böhmen konnte» »»r dad»rch dem voraussichtliche» Angriff Buguois die Stirn bieten, weil sich ihnen jetzt die österreichischem Prote stauten anschlossen nnd ihnen ihre Truppen znr Verfuglmg stellten. Ferdinand gab sich alle Mühe, die Stände von diesem feindliche» Beschlösse abzuhalten, aber alle Vorstellungen scheiterten an den» Wi derstande des bekannten Herr» von Thonradel, der mit leidenschaft