173 Weder durch Gewalt noch im Prozeßwege entrissen werden soll ten. Ihren Besitz wollte er also nicht antasten, dagegen wollte er ihnen für denselben nicht Sitz und Stimme im Reichstage zuerkennen. Die bischöflichen Vertreter wollten nicht so weit gehen wie Maximilian, sie waren nur erbötig, gegen die Pro testanten keine Gewalt anzuwenden, aber den Prozeßwcg woll ten sie sich höchstens auf eine Anzahl von Jahren abschneiden lassen. Die Anerbietung Kursachfens zu einer gemeinsamen Be ratung wurde angenommen. Bevor der Kurfürst von Sachseu und die ligistischeu Fürsten zufammentrafen, ließ sich der erstere auch gegen den Kaiser über die Bedingungen aus, unter denen er zn einer Hilfeleistung crbötig sei, stellte aber dabei größere Forderungen auf, als jene waren, die er dem Landgrafen Ludwig kuudgegebeu hatte, deuu außer der Versicherung der protestantischen Stände in dem Besitze der geistlichen Güter verlangte Johann Georg das Versprechen, daß Ferdinand die Lutheraner in seinen Lau dern uach erlangtem Siege nicht verfolgen, daß er ihm die Ober- und Niederlansitz für die Kosten seiner Unterstützung ver pfänden und endlich, daß er ihm ein deutsches Fürstentum, das bei der Ächtung seiner Gegner vakant würde, übertragen wolle. Auf die erste dieser Fordernugeu antwortete der Kaiser, daß er zuvor die Entscheidung feiner ligistischen Freunde abwarteu müsse, auf die zweite, daß er dcu Majestätsbrief gegen diejenigen, die sich ihm unterwersen würden, beobachten, auf die dritte, daß er die Lausitz den: Kurfürsten verpfänden und endlich, daß er nach Zeit und Umständen ihm gern ein Fürstenthnm übertragen werde. Als der kl. März, der Tag, an dem sich die ligistischeu Fürsten mit dem Kursürsteu von Sachsen in Mühlhausen ver sammelten, herangckommen war, war also eigentlich schon die Allianz zwischen dem Kaiser nnd Knrsachsen abgeschlossen und es hing die Verwirklichung derselben nur davon ab, daß man sich über die Kirchengütersrage einige. Außer Kursachsen lind dem Landgrafen von Hessen-Darmstadt fanden sich daselbst