163 suchte sie im Interesse seines Staatswesens zn verwerten. In seinen Familienverhältnissen benahm er sich musterhaft, nie wurde er eines unziemlichen Schrittes beschuldigt und so wie er keinen Fehler an sich duldete, forderte er eine gleiche Sittenreinheit von seiner Umgebung und seinen Unterthanen, Er hielt sich für deren Bater, der über sie die eingehendste Strafgewalt besitze. Das Bild, das uns von Maximilians äußerer Erscheinung ent worfen wird, zeigt, daß er nicht mit blendenden Vorzügen nusgestat tet war. Er war von mittelgroßer Gestalt, hager und rothaarig und erfrentc sich keiner festen Gesundheit, sondern litt ununter brochen an katarrhalischen Affektivncn und war deshalb außer ordentlich müßig im Essen und Trinken. Seine Stimme klang wie die eines Kastraten. Sein Äußeres war also nicht be stechend nnd deutete weder seine zähe Ausdauer noch seine Ar beitskraft an, aber trotz seiner Kränklichkeit leistete er mehr als die kräftigsten Fürsten nnd brachte es bei seiner vorsichtigen Le bensweise zu dem hohen Alter von mehr als 78 Jahren. Als Ferdinand zur Kaiserwahl nach Frankfurt reiste, traf er mit Maximilian in München zusammen und bat ihn in ständig um seine Hilfe. Der Herzog sagte ihm diese zu uud unter seinem Einflüße hielten die süddeutschen katholischen Stünde (am 25. Augnst 1619) in Eichstädt eine Versammlung, worin die unmittelbare Vornahme der Rüstungen beschlossen wurde, welchem Beschluß fast gleichzeitig auch die rheiuischeu Bischöfe beitrateu. Als Ferdinand von Frankfurt zurückkehrte und wieder in München eintraf, erfuhr er daselbst, daß man einen wichtigen Schritt vor wärts gethan habe. Aber doch Ivar damit für ihn nicht alles ge schehen. Maximilian wollte die ligistischeu Truppen nur dauu im Interesse Ferdinands verwenden, wenn er einen Vertrag mit ihm abgeschlossen und ihm die Entlohnung für seine Dienste nnd seine voraussichtlichen Auslagen zngesichert haben würde, er wollte also dem Kaiser die Hilfe nicht umsonst leisten, wie dies die Bischöfe zn thun erbötig waren. Ferdinand mußte diesem Wunsche nachgeben uud so schloß er am 8. Oktober 1619 iu München ir*