befürchteten Angriffe begründet, hatte sich aber nach einer Dauer von mehreren Jahren hauptsächlich wegen der Ungunst, die ihr Kaiser Mathias bewies, aufgelöst. Als der Aufstaud iu Böhmen aus brach, suchte man von Wien aus die Hilfe der katholischen Für sten in Deutschland zu gewinnen und beschickte dieselben durch einige Gesandte. Alle Bemühungen waren jedoch umsonst, keiner der Fürsten und Bischöfe war zu einer Leistung erbötig, nur der Kurfürst vvu Mainz gab nach vielfachen Bitten etwas Geld her. Aber als die Gefahr sichtlich wuchs nnd man iu Deutsch land die Überzeugung gewann, daß in Böhmen nicht blos die Besitzungen des Kaisers, sondern auch die katholische Kirche ange fochten werde, da berieten die Bischöfe in einer Versammlung in Oberwesel über ihre weitere Haltung und waren bereit, Hilfe zu leisten, machten sie aber von der Neubegründung der Liga ab hängig. Maximilian von Baiern, der von diesem Beschlusse in Kenntnis gesetzt war, erklärte sich bereit, ihm beizutreten und das Kommando über die zum Schutze des Kaisers zu werben den Truppen zu übernehmen; er stellte aber die Bedingung, daß die Rüstungen in einer Weise betrieben würden, die den Er folg verbürge. Die Bischöfe hatten also ihre Mithilfe von der Wiedcraufrichtnng der Liga abhängig gemacht, deren Leitung Maximilian jetzt eben so wie bei ihrer Begründung in die Hand nehmen sollte. Mian sieht, dieser Fürst erfreute sich eines bedeu tenden Ansehens bei den Katholiken, jedenfalls mußte ihm die Schärfe, mit der er seine Teilnahme au der Juterpvsition ab lehute und nur auf inständiges Bitten und unter Wahrung seines Standpunktes endlich dieselbe zusagte, ihre Zuneigung gewinnen. War seine Entschiedenheit die Folge strenger Gläubigkeit oder tiefer Überzeugung oder vielfacher Erfahrung? Es verlohnt sich der Mühe unseren Lesern die bisherige Entwicklung Maxi milians vorzuführen, um auf dieser Grundlage diese Frage zu be antworten, denn wir haben es in ihm, wie die Folge lehren wird, mit dem bedeutendsten katholischen Fürsten seiner Zeit zu thun, dessen Einfluß deu mächtigsten Königen die Wage hielt.