154 folger in einer verzweifelten Lage befand, trotzdem aber den Kampf weiter führen wollte, suchte man in Wien nach allen möglichen nnd unmöglichen Ausknnftsmitteln, nm einen Um fchwung zum bessern herbeizuführen. Unter den Plänen, mit denen man sich damals trug, befand sich auch die Errichtung eines katholischen Bundes, dessen Mitglieder sich durch Geldbei träge zur Anwerbung und Unterhaltung eines Heeres verpflichten sollten. Wenn man die Anstrengungen erwog, denen sich das christliche Abendland im 12. Jahrhundert zur Gewinnung des heiligen Grabes unterzog, und wenn man bedachte, daß die katho lische Kirche in Österreich und Deutschland von den Protestanten fast ebenso gefährdet wurde, als in früheren Jahrhunderten die Christen in Asien und Afrika von den Mohammedanern, so glaubte man, daß der Appell an die Opferwilligkeit reicher Klöster und Edelleute nicht vergeblich, sondern von glänzenden Erfolgen be gleitet sein werde. Die Statuten zn diesem christlichen Verthei- digungsbunde wurden von dem kaiserlichen Rate Arnoldin von Klarstem entworfen. Es zeigte sich jedoch, als man an die Durchführung des Unternehmens ging, daß man kaum etwas anderes einheimste, als einige leeren Versprechungen, und daß Niemand geneigt war, sich einer Steuer zu unterziehen, vor deren Größe jedermann erschreckte. Bevor das Jahr 161b um war, Ivußte man in Wien, daß man mit diesem Bunde ein totes Kind zur Welt gefördert hatte. Praktifcher gestaltetem sich jene Bemühungen, die ans die Gewinnung einer entsprechenden Hilfe von Seite einiger befreun dcter Fürsten gerichtet waren. Unter allen Fürsten des damali gen Enropas setzte man in Wien wegen des verwandtschaftlichen Verhältnisses und wegen des stets bethätigten Glanbenseifers auf den König Philipp lU von Spanien die größte Hoffnung. Schon Mathias hatte von ihm eine nachhaltige Unterstützung er langt und wir haben gesehen, daß die in den Niederlanden ge worbenen Truppen im Frühjahr nicht nur den völligen Ruin in Böhmen hintanhielten, sondern de» Sieg wieder an Buguois