Volltext Seite (XML)
kröne aufgemimtcrt habe. Elisabeth beantwortete die französische Rede in derselben Sprache, sie versicherte, was sic gcthan, habe sie gern nnd nur der Religion willen gcthan. Von jetzt an führte das kürfürstliche Paar den Königstitcl. Ain 25. Oktober setzte Friedrich in Begleitung seines ganzen Hofstaates, der sich auf nicht weniger als 569 Personen be lief nnd Bedienstete aller Art enthielt, seinen Weg über Eger nach Böhmen fort. In allen größeren Orten, die er berührte, wurde ihn: ein festlicher Empfang bereitet, am glänzendsten ging es dort zu, wo er übernachtete. Nach dem letzten Nachtlager, das im Schlosse BnZü hrad abgehalten wurde, langte der könig liche Zug am 61. Oktober früh Morgens vor Prag in dem Tier garten an, welcher der Stern genannt wird. Vor dem Schlosse, das diesen ziert, harrten des Königs ein großer Teil des böh mischen Adels, viele Abgesandte ans den böhmischen Nebcnlän- dern nnd zahlreiche festlich anfgcputzte Reiterabteilungcn, welche teils ans jungen Edcllentcn, teils aus Prager Bürgern bestanden. Der erste Eindruck, dcu der junge 23jährige Mann auf die har rende Menge machte, über die er nun die Herrschaft ausüben füllte, war ein gewinnender; feine hohe, schlanke Gestalt und seine einnehmenden Gesichtszüge fanden allgemeinen Beifall. Als er der ihn erwartenden Gesellschaft ansichtig wnrde, stieg er vom Wagen herab, nahm den Hut ab nnd reichte den vor nehmsten Personen die Hand. Nach der Mahlzeit, welche das Königspaar im Schlosse eingenommen hatte, fand der feierliche Einzug in Prag durch das Reichsthor statt. Den Zng er öffneten berittene Bandericn, ihnen folgte eine Kompagnie Fuß- kncchtc in niederländischer Tracht, die den Pfalzgrafen auf seiner Reise begleitet hatte, dann kam die königliche Dienerschaft nnd eine Abteilung berittener Leibgardisten nnd diesen folgten nngc führ 400 glänzend geschmückte Reiter, welche dem Herren- und Ritterstande Böhmens und der anderen Länder angehörtcn. Dem Adel folgten Fürst Heinrich von Münstcrberg, Herzog Magnns von Würtemberg, Christian von Anhalt mit seinem
