12»; — einige Geschützsalvcn der Bevölkerung von Prag die Nachricht, das; die Königswahl vollzogen sei. Als der nunmehrige Kaiser Ferdinand Nachricht von der selben bekam, nahm er sie scheinbar rnhig, um nicht zu sagen ver ächtlich ans und bezeichnete die Urheber derselben als „närrische nnd aberwitzige Leute". In Sachsen, wo man sich nie nm die böhmische Krone beworben und sie anch nicht angenommen hätte, empfand man doch die Wahl eines anderen Fürsten nm so un angenehmer, je bestimmter man selbst ans sic gehofft hatte und mit ihrer Ablehnung sich brüsten wollte. V. Dagegen fühlte sich der Kurfürst von der Pfalz, der sich noch immer in Amberg aufhielt, durch die auf ihn gefallene Wahl zwar geschmeichelt aber anch beängstigt, weil man nicht ans die von ihm bedungene Zustimmung Jakobs gewartet hatte. Gegen den Fürsten von Anhalt äußerte er sich in ver tranter Weise, daß er wohl zur Annahme der Krone bereit sei, aber seine Zusage so lange aufschieben wolle, bis er von dem Könige von England, au den er über diese Vorgänge berichtete, eine zustimmende Äußerung erlangt haben würde. Der Pfalzgraf hätte sich übrigens nicht bloß nm die Zustimmung und Un terstützung Englands bekümmern, sondern anch erwägen sollen, wie man in Frankreich über den böhmischen Streit urteile. Er hatte nicht notwendig, dort erst anzufragcn, man gab ihm von da unaufgefordert seine Meinung kund. Der französische Staats sekretär Puhsieux hatte cs getadelt, als sich der Pfalzgraf der Kaiserwahl widersetzte, nnd geraten, daß man nach der Erhebung Ferdinands den böhmischen Streit auf friedliche Weise beilegen solle nnd als er jetzt die Nachricht von der in Prag voll zogenen Königswahl erhielt, warnte er den Pfalzgrafen vor der Annahme der dargcbvtcnen Krone, weil das Haus Österreich alle seine Kräfte znr Behanptnng Böhmens verwenden werde. Aber der Glanz der dargebotenen Krone blendete den jungen Fürsten, so daß er dieser Warnung kein Gewicht beilegte, wenn ihm nnr die englische Unterstützung zn Teil würde.