erlangt und alles gethan habe, was zum Verderben des Landes gereichen konnte. Nachdem die aus der bisherigen Thätigkeit Ferdinands entnommenen Argumente erschöpft waren, wurden in einer zweiten Schrift noch andere Gründe für seine Absetzung vorgebracht; es wurde nämlich betont, welche ungeheure Schul denlast auf Böhmen fallen würde, wenn es nicht bloß die auf die cigeuc Verteidigung gemachten Auslagen, sondern anch die zur Bekämpfung des Landes kontrahierten Schulden bezahlen müßte. Mit der Verlesung dieser Schriftstücke endete die Verhandlung am August. Am folgenden Tage wurden die einzelnen Stände zur Abstimmung darüber aufgefordert, ob Ferdinand auf Grund der vorgelegten Angaben abzusetzen sei oder nicht. Sämtliche Personen des Herren- und Rittcr- standcs nnd nach ihnen auch die Vertreter der königlichen Städte sprachen sich für die Absetzung aus. Über dieses Votum berichtete Graf Albin Schlick an die schlesischen und Lausitzer Deputierten und forderte sie auf ihre Bieinung abzugeben, wäh rend sich Ruppa demselben Geschäfte bei den Mährer» unterzog. Sie verlangten einen Tag Bedenkzeit nnd schlossen sich am fol genden Tage dem Votum der böhmischen Stände an. Mit der Absetzung Ferdinands trat nun die andere Frage in den Vordergrund, wer auf den Thron zu wählen sei. Drei Fürsten kamen dabei in Vorschlag nnd Betracht: der Herzog von Savoyen, der Lursürst von der Pfalz und der Lnrfürst von Sachsen. Über die Aussichten dieser Landidaten nnd über die Verhandlungen, welche mit ihnen bis zum gegenwärtigen Augenblicke gepflogen worden waren, wird die folgende Erzäh lung einiges Licht werfen. Man wird sich erinnern, daß Rnppa im November des vergangenen Jahres dem in Prag befindlichen pfälzischen Ge sandten den Antrag bezüglich der Wahl seines Herrn zum völlig von Böhmen machte und daß er um seine Zustimmung ersuchte. Als nun aber der Herzog von Savoyen zu dem an ihn abgeschickten pfälzischen Gesandten seinen Wunsch nach der