l02 gewinnen, waren resultatlos geblieben, erst jetzt machten sich auf dem neu (unberufenen Reichstage die Sympathien der Ungarn in thatkräftiger Weise geltend, indem sie beschlossen, dem Könige die Vermittlung in dem böhmischen Streite anzutragcn und hiebei die Befriedigung Böhmens zn befürworten. Zn diesem Zweck wühl ten sie eine Deputation und schickten sie nach Wien. Bei dersel ben befand sich auch der Graf Stanislaus Thurzo, der bei dieser Gelegenheit Thurn in seinem Lager besuchte und ihn versicherte, daß er seinen ganzen Einfluß auwenden werde, uni die Uugaru noch mehr zu Gunsten seiner Landsleute zu stimmen. Dieses Versprechen und die darauf folgenden innigen Beziehungen zu Uugaru waren das Resultat des Wiener Zuges, allerdings hätte dasselbe auch mit einem geringeren Aufwand an Kraft und Zeit erzielt werden können. In der Nacht auf den t4. Juni brach Thurn sein Lager ab und zog nach Schwechat, überschritt daselbst die Donau und trat vou da seinen Rückzug nach Böhmen an. Beim Abschied wechselte er mit den niederösterreichischen Protestanten Ver tröstungen auf die Zukunft und ermahnte sie zur Ausdauer. In Böhmen waren mittlerweile die beiderseitigen Streitkräfte zu einer beträchtlichen Höhe angewachsen. Seit dem Monat März hatten die Aufständischen alle Anstrengungen gemacht, um das Heer durch frische Werbungen zu ergänze», und da Thurn bei seinem Zuge nach Mühren fast nur von dem Landcsaufgebotc begleitet war, so zog Hohenlohe, der noch immer vor Bndweis stand, alle die neuen Verstärkungen an sich. Wenn man die Truppen, über die Mansfeld in Pilsen verfügte, und die schlesische Hilfe dazu rechnet, so zählte seit den: Monat Mai das böhmische Heer l4000 Man» zu Fuß und 5000 Reiter. Da auch die von Buquvi kommandierte Armee stark zusam- mengeschmolzen war, so mußte die kaiserliche Regierung ebenfalls auf neue Werbungen bedacht sein. Bei der Geringfügigkeit seiner eigenen Mittel hatte Mathias schon gleich nach dem Ausbruch des Aufstandes de» König von Spanien durch den Grafen Khe- venhiller um seine Hilfe ersucht. Philipp hatte sich zuerst zu