83 ungcn gelangte, suchte es dieselben dadurch zu vereiteln, daß es den Direktoren anriet, den Waffenstillstand von Bedingungen abhängig zn machen, in die der Kaiser nicht cinwilligen könne. Auf diese Weise mußte man auf kaiserlicher Seite den Versuch aufgeben, die Verhandlungen mit dem Abschluß eines Waffen stillstandes einzuleiten nnd sich einfach mit der Festsetzung eines Termines begnügen, an dem dieselben beginnen sollten. Hierzu wurde der 14. April und Eger als der Ort bestimmt, wo sich die kaiserlichen und die böhmischen Gesandten einfinden sollten, um unter Vermittlung der vier obengenannten Fürsten ihre Streitfrage zu erörtern und einen Ausgleich anzubahnen. Es bedurfte der größten Anstrengungen von Seiten des Kaisers nnd namentlich des Königs Ferdinand, um den Herzog von Baiern für die Vermittlerrolle zu gewinnen. Maximilian lehnte ursprünglich seine Beteiligung rundweg ab, er erklärte offen und unverhohlen, daß ihm sein Gewissen verbiete, an einer Verhandlung über die Bekräftigung oder gar Erweiterung des Majcstätsbriefes Teil zu nehmen, er würde damit seine Seele nur besudeln und sich an einer fremden Sünde beteiligen. Eben sowenig wollte er sich in einen Streit darüber einlassen, ob man den Majestätsbricf habe geben oder den einnial gegebenen habe einhalten sollen. Wenn bei den Verhandlungen eine Erweiterung des Majestätsbricfcs in Bezug auf die Kirchengüter verlangt würde, würde er diesen Angriff auf das Kircheugut nie billigen können nnd so als Störenfried und Ursache der weiteren Kämpfe angesehen werden und seinen eigenen Ruf nur schädigen. Er habe sich seit Jahren den protestantischen Reichsständen in Dentsch- lnud widersetzt: wie könne er nun in Böhmen seine bisherigen Grundsätze verleugnen? — Als König Ferdinand diese ab lehnende Antwort erfuhr, schrieb er wiederholt an den Herzog und bat ihn, nm Gottes Wille» an den Verhandlungen Teil zn nehmen, da seine Gesinnungen die einzige Gewähr dafür seien, daß den Protestanten nicht in allen Stücken nachgegeben würde. Da er seine Bitten immer dringender wiederholte, so ließ