— <^2 - der Ansicht, daß er von ihnen die Niederlegung der Waffen ver langen, selbst aber bewaffnet bleiben könnte, kam er vollständig zurück; seine ganzen Bemühungen waren jetzt darauf gerichtet, einen Waffenstillstand auf Grund des gegenwärtigen Besitz standes abzuschließen er nahm also denjenigen Antrag an, den man in Prag den mährischen Gesandten gemacht hatte. Er schickte deshalb den obersten Landhofmeister Adam von Wald- stcin nach Prag, um den Ständen die Bewilligung des Waffenstillstandes anzuzeigen und eine Friedensvermittlung au- zubieten, bei der einige der hervorragenden deutschen Fürsten die Rolle von Vermittlern spielen sollten, und zwar sollten dies auf katholischer Seite der Herzog Maximilian von Baiern und der Kurfürst von Mainz nnd auf protestantischer Seite die Kurfürsten von der Pfalz und von Sachsen sein. Ferdinand war mit dieser Vermittlung einverstanden, denn auch er war durch die Vorgänge auf dem Kriegsschauplätze erschreckt und hatte überdies zu dem Baierufiirsten das Zutrauen, daß er den Böhmen keine bedeutenden Konzessionen machen werde. Die Ver mittlung selbst sollte am 20. Januar 1619 beginnen. Allein wie sehr sich Waldstein auch bemühen mochte, die böhmischen Stände für den Waffenstillstand zu gewinnen Lind sie zil einem festen Versprechen bezüglich der cinzuleitenden Friedens- Verhandlungen zu vermögen, er kam damit nicht znm Ziele: unter steten Ausflüchten suchten Ruppa und seine Freunde eine endgiltige Antwort hinauszuschicbeu. Ebenso vergeblich suchte Waldstein dadurch eine bessere Stimmung hervorznrnfcn, daß er den in Wien gefangen gehaltenen Jessenius gegen einige minder bedeutende Gefangene auslieferte, sie blieben bei ihrer zweideutigen Haltung. Schwerer wurde es dcu Direktorcu, ihre Ausflüchte auch gegen den Kurfürsten von Sachsen aufrecht zu erhalten, als dieser sie durch ciueu Gesandten für den Waffenstill stand zu gewinnen suchte uud sich aufrichtig für den Frieden unter Wahrung der religiösen Rechte des Landes bemühte. Als das Heidelberger Kabiuet zur Kenntnis der sächsischen Bemüh-