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oder j 6 sucht Von Illvs Low Du zu — eS <inge Amge Kur, innen das, Mein stäm» druckt Znmi »esch Habil Türk. Hofe, das! in Kis oder c (ich b C -um I wohn. SS D dem k schub in vo sofott Pöl! Eibenstock, 21. Febr. Der Winter, der altgewohnte Gast hat seine Einkehr gestalten auf den Höhen und in den Thälern unsere» GebirgS, zwar spät und mit Ausnahme weniger Tage ohne jenen rosenfarbenen Anhauch empfind licher Nasenspitzen, der sonst nicht selten alkoholtfiische Neigungen zu verrathen pflegt, doch aber immer noch leidlich bemerkbar durch das Schellengeklinael der unvermeidlichen Schlittagen und das Lärmen und Treiben der ruschelnden Jugend ältern und neuern Damms. Ueber des WimerS Einzug hat sich am metften Prinz Earneval gefreut, der nun wiederum Rarrenscepter und Schellenkappe schwingt; denn so ein norddeutscher Earneval ist ohne winterliche Staffage fast eben sowenig denkbar, wie ein EommerS ohne lateinisch« Brocken, oder eine Kneiperei ohne Kannegießerei. Auch in unserer Stadt hat Earneval mit seiner fliegenden Eolonne «eckender Geister sünen Einzug gehalten. Den Neigen der für dieses Jahr bet uns ver anstalteten eigentlichen FastnachtSvergnügungen hat die Gesellschaft Freund« schäft mit «ine« Jahrmarkt «öffnet, der am 17. Lj. in de« Localt täten der König'schen Restauration abgehalten wurde. Der Saal war dazu entsprechend Deutschland. Berlin. Die Nachrichten über die jetzt tagende Delegirtenconferenz über die deutschen Justiz gesetzt lauten sehr ungünstig. Nicht nur Bayern und Sachsen, sondern auch Württemberg weigert die Zustimmung zu einem obersten R^ichSgerichtSho;. Die jetzt ragende Delegirtenconferenz wird nach einer Mittheilung der „Magd. Ztg." voraussichtlich ebenso wie diejenige vom De- «mber resultatloS verlaufen; ob die im nächsten Monate zusammentretende Mi- ntsterconferrnz einen besseren Erfolg haben wird, ist sehr fraglich. Mit dem Ge- richtSorganisationSaesetz find auch die Cwil- und Strafprozeßentwürfe aussichtslos. Der Entwurf zum definitiven Münz gesetzt, welcher dem Reichstage in der bevorstehend« Sesskn zugehen soll, nimmt — wie dem „Hann. Cour." ge schrieben wird — Abstand von der thatsächl:ch« Aufrechterhaltung deS ThalerS durch Ausprägung von Dreimarkstücken, die man an unserem Hofe allerdings gewünscht hätte. Es sollen Fünfmarkstücke, Markstücke Und Halbmarkkücke (50, 10 und 5 Groschen) in Silber ausgeprägt werden. Um den neuen Mün zen Raum zu verschaffen, ist in Süddeutschland bereits mit der Einziehung des dortigen GuldengelveS der Anfang gemacht worven. Inzwischen hat eine Art neuer Ueberschwemmung unseres Geldmarktes mit österreichischen Zweimarkstücken, Gulden genannt, begonnen, — nicht als ob die österreichisch ungarische Regie rung auf einmal am Münzen Vergnügen fände, dessen sie sich bekanntlich bei nahe entwöhnt hat, sondern die Spekulation findet eS bei dem heutigen uner hört niedrigen Silberpreise vorcheilhaft, Barren oder Münzen nach Wien zu schaffen und dort in Gulden ausprägen zu lassen, um diese in Deutschland unter die Leute zu bringen. ES besteht daher die Absicht, gegen das fernere schrankenlose Eindringen österreichischer Silbergulden Borkehrungen zu treffen, entweder im definitiven Münzgesetz oder auf dem VertragSwege, falls nämlich die Wiener Regierung in der Lage sein soll e, Garantien gegen diesen Gebrauch ihrer Münzstätten auf unsere Kosten zu bieten. TaS lange erwartete große Werk deS Preußischen statistischen BureauS: Die Verluste der Deutschen Armee im Kriege gegen Frankreich von dem Direktor vr Engel ist jetzt auögegeben worden. Es stellen sich danach die durch das mühsamste Verfahren k»er authentisch nachgewiesenen Gesammtoerluste der Deutschen Heere auf 127.897 Mann an Tovten, Verwundeten und Ver mißten, worunter 5254 Offic'ere und Aerzte. Da- Specialverhältniß dieser letzten Kategorie ermittelt sich dabei auf 1531 gleich todt geblieben oder an ihren Wunden verstorbene Osficiere, darunter 5 Generäle, 117 StabSofficiere, 12 Aerzte. Verwundet worden find 3614 Osficiere, darunter 17 Generäle, 247 StabSofficiere, 53 Aerzte, vermißt und gefangen 106 Osficiere und Aerzte. Die Summe ver TodeSfäll: während d-S Krieges wird hingegen auf Grund der sorgfäll gsten Eimittlungen zu 40,881 angegeben. Die Svecialnachweise ergebe., dabei: Gleich auf dem Scblachizelde geblieben 17,572 Osficiere, Aerzte und Soldaten, an Wunden verstorben 16,710, verunglückt 3 6, durch Selbst mord 30. a.« Krankheiten zum Opfer geworden? 12,253 Osficiere und Sol daten. Davon Typhus 6965, Ruhr 2000, Pocken 261, Lungenentzündung und acute Krankheiten 1021, chronische Krankheiten 778, ohne Krankheit^an- gabe 97 i. Vermißt geblieben sind 4009 M., so daß sich der Gefimmtabqang der Deutschen Armee an Todten und Vermißten demnach zu 44,890 Osficiere und Soldaten beziffert. Stuttgart, 22. Febr. Von 500 hiesigen Bäckergesellen wird durch Plakatanschlag eine Lohnerhöhung von 25 pCt., Beginn der Arbeitszeit von 12 Uhr Nachts bis Mittags 1 Uhr, statt von 8 Uhr Abends an und femere Verkürzung der SonntagSarbeit, an höchsten Feiertagen ganze ArbeitSsreiheit ge fordert. Wenn diese Forderung innerhalb drei Tagen nicht erfüllt wird, soll eine allgemeine Arbeitseinstellung eintreten. Schweiz. Bern, 21. Febr. Von 53 Geistlichen des CantonS Solothurn ist unter Nennung ihrer Namen die Erklärung an die Regierung abgegeben worden, daß sie den Bischof Eugenius Lachat allein als den rechtmäßigen Bischof von Basel anzuerkennen, in allen kirchlichen Angelegenheiten nur auf seine Stimme zu hören vermöchten, den amtlichen Verkehr mit demselben daher nicht abbrechen, und alle seine kirchlichen Erlasse auch fernerhin öffentlich verkünden würden. Genf. Die „Suisse radikale" oder besser gesagt „epi«oov»Ie" nimmt Partei für Mermillod, macht EhoruS mit der ultramontanen Presse und tadelt die Maßregeln gegen ihren Freund. So sagt sie, jetzt befinden wir uns in voller unitarischer Diktatur; was man jetzt schon wagt, läßt ahnen, was man erst gewagt hätte, wenn die Revision gelungen wärel" England. London, 21. Febr. In einem von Repräsentanten der vereinigten Gisen- arbeiter von SüvwalcS in DowulayS abgehaltenen Meeting wurde beschlossen, den Arbeitgebern unter gewissen, von Brogden vorgeschlagenen Bedingungen die Wiederaufnahme der Arbeit anzubieien. Dem Vernehmen nach beabsi tigen die Kohlengrubenarbeiter, welche nicht zum Verbände der Gruben- und Hüttenarbeiter gehören, eine Versammlung anzuberaumen und dort die bestimmten Erklärungen der Grubenbesitzer entgegenzunehmen. London, 21. Febr, Die an gekündigte Einschränkung der Ausgabe für die militärischen Etablissement- begann heute mit der Entlassung einer Anzahl von Woolwicher Arsenal-Arbeitern. Die Entlassung weiterer 1000 Arbeiter lst bevorstehend. Die Ersparniß beträgt 125,800 Pfund Sterling. Bet dem heutigen Besuche in Ehiselhurft besichtigten die Königin Viktoria und die Prinzessin Beatrire das Grabmal LouiS Napoleon'- und legten Blu mensträuße nieder. Der Besuch wird al- rein privater Art bezeichnet. Spanien. , Madrid, 19. Febr. Einem Madrider Telegramm der „Daily News" zufolge hat Sennor Castelar im Namm deS Ministerium- einm Aufruf an die Liberal« Großbritanniens erlassen, worin er dieselbe ersucht, der spanischen Republik moralische Unterstützung zu gewähr «. Madrid, 21. Febr. Eine Earlistische Bande in Stärke vo« 2000 Mann unter dem Oberbefehl von Ollo ist dm hier eingegangenen Nachrichtm zufolge nach zweitägiger, Kämpfen auf den Höhm von MiravalleS vollständig geschlagen zporden und hat bedeutende Verluste erlitten. — „Jmparcial" will wisse«, daß Don EarloS seit drei Tagen in Spanien verweile. — Dasselbe Blatt spricht stch für die Zurückziehung der Vorlage betreffend die sofortige Abschaffung der Sela- verei auf Porkrico aus und befürwortet statt dessen eine allmältge Abschaffung der Sklaverei auf allen Spanischen vesttzungm. Madrid, 22. Febr. In Barcelona fand eine Bewegung statt, »veil der Generalcapitain beim Garnisomvechsel einem alphonststischen General das Com- mando übertrug. Der Gemeinderath und eine Provinzialbeputation übernahm« die öffentliche Gewalt und nahmm di« Truppen-Revue ab, Truppen und Volk fraternifirtm. Das Gerücht von der Ankunft der Communisten in Eures wird dementirt. Ueber die Abreise Amadeus wird der N. Fr. Pr. au- Madrid vom 13 Februar geschrieben: Um Mitternacht vom Dienstag auf Mittwoch (11/12. d.) überreichte eine Commission oer Nat.onalversa«mlung deren Adresse dem König, dessen Thronentsagung sie anzunehmen erklärt. Schon auf 6 Uhr deS anrückenden Mogens wurde dann die Abfahrt festgesetzt.' Genau um sechs Uhr erschienen die Herrschaften. Die Königin, noch krank von ihrem Wochen bette, wurde in «nein Tragseffel die Treppe hinunter getragen, wo die Wagen warteten. Donna Maria Victoria war sehr angegriffen und weinte bitterlich. Der König war gelassen wie immer. Auf der Treppe grüßten dl« Gardesol- daten und Diener Ihre Majestäten au,'S Herzlichste. Am Kuße der Treppe nahm der König seine Gemahlin in die Arme und hob sie mit zärtlicher Sorg falt in den Wagen. Der Präsident deS CongresseS, Rivero, reichte den Maje stät« die Hand. Diese empfahlen Rivero die Dienerschaft, welche ihre Uni form und ihr Weißzeug zum Andenken behalten soll; außerdem ist angeordnet, daß alle Diener und Beamten deS Palastes den Gehalt bis zum Ende deS MonatS bekommen sollen. Al- Abschied genommen war, gab die Königin da- Zeichen zur Abfahrt, und vier Wagen bracht« die hohen Reisenden mit ihr« Gefährten durch die Puerta del Principe nach dem nah« Nordbahnhofe, wo ein Erpreßzug bereit stand: Ein Wagen zweiter Claffe, in dem einige Ci- vilgardistm fuhren, ein Wagen erster Claffe mit der Abtheilunq für die Köni gin und etliche G.päck wagen. Um 6j Uhr fuhr der Zug über die Verbin dungsbahn deS Camvo del Moro, um auf der Süobahn nach Lissabon abzu gehen. Aus dem Nordbahnhafe hatten MarqulS von Sardoal und einige an dere Herren Abschied genomme ; auf dem Südbahnhof verabschiedeten sich To pete und Graf v. Almina. An den SraatSstationen bi- zur Grenze erwartet« die Majestät« militärische Posten, sie zu begrüßen. An der Grenze angelangt, verabschiedete sich der König von den Herr« der CorteS-Commission und trug ihnen auf, den CorteS seine glühendsten Wünsche für Spaniens Wohl zu über bringen. In Lissabon war für die Gäste der Palast von Belem hergerichtet. Hier soll die völlige Genesung der Herzogin abgewartet werden. Alle Kunst gegenstände, Wagen und was Amadeus sonst während seine- hiesigen Aufent halte- erworben hat, hat er zurückgelassen. Portugal. Nach einer Depesche aus Lissabon äußert sich das bedeutendste Journal Portugals, „El Comercio", über die erfolgte Proclamimng der Republik t« Spanien wie folgt: „Endlich ist Spanien republikanisch. Gott gebe, daß e- diese Regierungsform behält, denn sonst wurde eS unter da- Joch deS wildeste« Despotismus kommen. Wir werden aufmerksam den Fortschritt der neu« Re publik verfolg«, welche, wenn ste sich erhält, unbedingt die Grenze überschreite« wird, nicht durch Gewalt, sondern in Folge der natürlichen Wirkung der poli tisch« Propaganda, und welche hier mit Freude ausgenommen werden wird." Rußland. Die Unsicherheit in Moskau fängt an, die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Moskau ist allerdings von je her der Mittelpunkt aller Mordthaten und Gaunereien in Rußland gewesen, in der letzten Zeit find der gleichen Verbrechen jedoch dort so an der Tagesordnung, daß eS Stadttheile gibt, in denen man sich ohne Gefahr für Freiheit und Leben nicht am Hellen Tage sehen lassen darf. Man findet dort oft genug Todte auf der Straße lie gen, über der« Ende kein Mensch Auskunft zu geben im Stande ist. Bor etwa 14 Tagen wurden in einem Hause der Stadt sämmtliche Bewoh»er — fünf an der Zahl — ermordet. Die Hauvtschuld, daß eine solche Unsicherheit Platz greif« konnte, liegt ohne Zweifel in der miserabeln Polizei MoSkau'S. Die Polizisten lass« sich selbst die schlimmsten Erceffe zu Schulden kommen, halten Haussuchungen, wenn die Bewohn« abwesend find und kehren eigenmächtig da- Unterste zu Oberst. Kaum daß dann hinterher die Vorgesetzten die Miene an nehmen, als wollten sie die ercesstven Beamten strafen. Im Allgemeinen können die SicherheitSzustände MoSkau'S nicht schlimm genug geschildert werden. Türkei. Smyrna, 6. Febr. Erschütternde, herzergreifende Nachrichten sind von der Insel SamoS hi« eingetroffen. Seit acht Tagen ist das dortige Gebiet fast ununterbrochen bald schwächern, bald stärke« vulcanischm Zuckungen preiS- gcgeben. Entsetzen und Grausen haben sich der Bevölkerung bemächtigt. Sie hat ihre Wohnstätten verlassen und ist aus den niederen Thalgründen in da- Gebirge geflohen, wo sie unter Z lten, denen ihr auch von hier eine große An zahl zugegangen, will. Einige Ortschaften sollen durch das Erdbeben gänzlich zerstört worden sein, ob auch Menschenleben zu beklagen sind, ist unS mit Zu verlässigkeit noch nicht bekänt, und man sieht den weiteren Nachrichten von der schwerheimgesucht-n Insel mit ängstlicher Spannung entgegen. «Lüster hat nämlich dem preußisch« Abgevrbnetenhause «itgetheilt, daß Frank- rellss bis jetzt 3350 Millionen Francs an Kriegsentschädigung gezahlt hat. Von d« KnegSgelde« find bereit- 2700 Millionen für allgemeine ReichSzwecke ver- «endet und etwa S56 Millionen zur Gründung deS Reichs-Jnvaltden- penstonSfond- und zum Umbau deutscher Festungen bestimmt. Wettere Anwendung« für Reich-zwecke sei« in Aussicht und so dürft« vo» der ganz« Kriegsentschädigung nebst Zins« nur etwa 200 Million« Thaler zur Bntheilung an dte einzeln« Staat« gelang«. (Bon 3 tausend Mil lion« Thaler nämlich!) von Z Rei in ga