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1873. In der Schöfer'schen Restauratisn zu Schönheide sollen , o,, , » «-,-n s-f--.»«- und unter den vor Besinn der Auction bekannt zU machenden Bedingungm an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die zu »«steigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an de« mitunterzeichneten Revlerverwalter zu wenden. Könial. Forstrentamt Eibenstock und Revlerverwaltung Schonheide, a» 18. Februar 1873. '——Wettengel. Müller. von Vormittag- 9 Uhr an, folgende auf Schönhaide» Forstrevier aufbereitete Hölzer, als: _ 1329 w. Stämme, von 10—18 Cent. Rittenst., 20 - - - 19-23 68 - Klötzer, - 15-22 16 - - - 23—35 UlNlsUnIt der Ge» rUHWSmtrr Brünhaln, Jo- Hannawr-enftadt, Schn««- l,etQ,Tchwarze«orrg».-lMt. deuf!l» und der Stadträth« Nur, Elterlein. Brünhaln, Hartenstein, Johanngcor- aechradr,üövniy Neufiavret, Schneeberg,Schwarzenberg Wildenfels und Zwönitz. lich auf dem Lande, bei den bürgerlichen Gutsbesitzern und bet dem Bauen»' stände noch viele Sympathien für das Kaiseneich zu finden sein sollen. WaS die Person des Herrn ThierS anbetrifft, so genießt dieselbe einer unzweifelhaften Popularität, und wir begegnen in dieser Beziehung wieder jener sprichwörtlichen französischen Frivolität, welche den Helden des TageS komödien haft aüSstattet, einer Presse, welche getreulich berichtet, mit welchem Fuße der Präsident der Republik bei seiner Ankunft in Paris zuerst aus dem Wagm gestiegen sei oder welchen Regenschirm seine Frau bei dieser oder jener Gelegen heit getragen habe. ThierS' Mutter soll auf einem Spaziergange ihrem 5 jährigen Sohn „Adolph" einem Wagen nachlaufend, sehend, geäußert haben: „Laßt Adolph nur erst seine Han» am Wagenrade haben, ünd eö wirs nicht lange dauern, so wird der Insasse des Wagens heraus und Adolph darin sein!" Dieser prophetische Spruch ist ja denn auch in Erfüllung gegangen, und daß Adolph sich in seiner heutigen Position äußerst wohl fühlt, wird Niemand bezweifeln, der den kleinen Herrn voll innerer Befriedigung, umgeben von seinen Adjutanten, hat umherspazieren sehen. Auf die Details seines täglichen Leben- einzugehen, wollen wir uns für ein späteres Capitel Vorbehalten. Lrs»emt M täglich mit AuSnahmePt o». tag«. — Preis vterteljäh»! lich 1b Ngr — Ins«» lionsaebühren die gespat tene Zeile 10 Pfennig«.- Jnseratenannahne sur^iv Mam Abende erscheinende Nummer bi» Lormitta, 1t Uhr. MW, Sonntag, den 2S Februar IMbIMsfremö -1-"^ II 840 - Stangen, - 13—15 - Unterstärke, j 46 Raumkublkmeter wandelbare Scheite, daselbst, 267 - weiche Klöppel, daselbst und auf dem Kuhberg, 1 - - Ast, daselbst, in «bth. 47 Deutschland. Berlin, 2. Febr. Ter Abg. Lasker nannte, als er zuerst mit seinen Enthüllungen auftrat, auch den Prinzen Biron von Kurland als einen Mann, der sich Eoncesstonen zu Eisenbahnen habe geben lassen, um daraus Geldvortherle zu ziehen, ohne je die Absicht zu haben, die betreffende Bahn selbst zu bauen. TagS darauf theilte er dem Abgeordnetenhause mit, daß Prinz Biron ihm an gezeigt habe, er hätte für die von LaSker erwähnte Concesston bei deren Ueber- tragung an eine Gesellschaft kein Geld erhalten, -vaS den Minister-Präsidenten, Grafen Roon, in seinem bekannten übereilten Schreiben zu der Bemerkung ver anlaßte, der Abg. LaSker sei genöthigt gewesen, die Anschuldigung des Prinzen Biron zurückzunehmm. Jllustrirt wird dieser Vorgang, der „Ger.-Z." zufolge, durch eine Klage, welche in nächster Zeit beim hiesigen Stadtgericht zum Aus trag gebracht werden wird. Dort hat nämlich ein Cassirer des Prinzen Biron gegen die betreffende Eisenbahngesellschaft auf unentgeltliche Lieferung von Actien tm Betrage von 100,000 Thlrn. geklagt. Die Klage, mit deren Vertretung einer der namhaftesten Rechtsanwälte Berlins betraut ist, stützt sich auf notarielle Verträge zwischen dem Prinzen und der fast jesuitisch schlauen Gesellschaft, die bekanntlich sich bereit erklärt, die stjpulirten Actien zu liefern, wenn der Prinz dieselben mit 100 Thlr. das Stück bezahlen will, während der Prinz behauptet, sie müßten ihm ohne jede Zahlung von der Gesellschaft, weil er ihr die Eon- cession übertragen, geliefert werden. Der Verein der Berliner Buchdrucker- und Schriftaießer- G «Hilfen beschloß am Mittwoch Abend eine Summe von 200 Thlr. a's vorläufige Unterstützung für die finkenden' Leipziger Gehilfen aus der VereinS- kaffe zu gewähren. — Ein weiterer Antrag auf Bewilligung von 1900 Thlr. zur Errichtung einer VerbandSdruckeret in Leipzig wurde von der Versammlung vertagt. Die R. A. Z. bestätigt heute die von andrer Sette gemachte Mittheilung, Fürst Bismarck habe bald nach der bekannten LaSker'schen Rede Herrn Wagener einen Besuch gemacht. Der Letztere «ar seit etwa 6 Wochen durch Krankheit an allen dienstlichen Verrichtungen behindert und ans HauS gefesselt und zur Zeit der Verhandlungen im Abgeordnetenhaus« auch außer Stande, in schrift lichen Verkehr zu treten. Unter diesen Umständen machte Fürst Bismarck am Abend des 7. d. M. Herm Wagener seinen Besuch. Der Fürst brachte ihm die Mittheilung — wenn auch nicht die erste — von dem Angriff, bestätigte dm Eindruck der Rede des Abgeordneten LaSker und richtete an chn die Frage, ob er sich zu rechtfertigen gedenke. Herr Wagmer bejahte die Krage und äu ßerte die zuversichtliche Erwartung, daß eS ihm gelingm werde, seine Sache mit Erfolg zu führen. Der Kanzler ertheilte darauf den Rath, sich mit einer, Ver antwortung zunächst an die vorgesetzte Behörde, vaS StaatSministerium, zu wen den, dann ab«r möglichst bald feine LertheidigungSschrist an die Oeffentlichkeit zu bringe«. Herr Wagmer, völlig damit einverstanden, wollte nur den steno- äraphischm Bericht über die LaSker'sche Rede abwarteni und alsbald, da sein Leid« ihm eigenhändiges Schreiben verwehre, die zur Abwehr der Angriff« er forderliche Darstellung dictirm. Darin bestand die Substanz des Gesprächs. TageSgefchichte. Franzöfische Zustände. AIS nach Beendigung deS französischen Krieges die Neugestaltung unsere- Vaterlandes m so umfassender Weise vollzogen wurde, konnte eS nicht auSblet- ben, daß alle geistigen Kräfte der Nation auf das Ziel der Mitarbeit an diesem großen Werke fast ausschließlich gerichtet sein mußten. ES ist nicht zu verken nen, daß die Deutschen, denen stüher so häufig der Vorwurf gemacht wurde, sich zu viel um das Ausland, zu wenig um die eigenen Angelegenheiten zu küm mern, jetzt Recht daran thun, Ordnung im eigenen Hause zu machen. Doch schwebt allen Gemüthern die Furebt vor, daß große Kriege noch für uns be vorstehen ; Grund genug also, die Machtmtwickelung anderer Völker mit Auf merksamkeit zu verfolgen, und über unsere eigene imposante Stellung das Heran« wachsen der Kräfte unserer Nachbarschaft nicht hochmüthig zu unterschätzen. Der gefährlichste Nachbar tst und bleibt vor der Hand Frankreich, das tief gedemüthigte, durch Schuldenlast zu Boden gedrückte und durch inneren Partei- zwist zerrissene Frankreich. So wenigstens st die groß« Zahl unserer Landsleute gewöhnt, den Zustand unserer Nachbarn jenseit der Vogesen anzusehen. Etwas anderes aber fangen schon Diejenigen an zu urtheilen, welche mit den franzö sischen Verhältnissen genauer vertraut, und ganz andere Anschauungen scheinen auch schon bei den Spitzen unserer Diplomatie zur Geltung zu kommen. ES herrschte bei den Frankfurter Friedensverhandlungen starke Meinungs verschiedenheit über die Summe der aufzulegenden Kriegöcontcibution,' und ge wichtige Stimmen unter unsem deutschen Bevollmächtigten sprachen sich dahin aus, daß durch die Zahlung der verlangten 5 Milliarden Frankreich dem unver- meidltchen Ruin Preis gegeben werde. Die wahrhaft zauberhafte Schnelligkeit, mit welcher sich daS tiefgebeugte Land von den Drangsalen deS Krieges, von den Schrecknissen der Commune wenigstens in materieller Beziehung, erholt, setzt auch Diejenigen in Erstaunen, deren Ansichten über den Reichthum Frankreichs früher für sanguin gehalten worden. Gebe uns der Himmel zwei gute Weinernten, sagte nach dem Kriege ein Kauftnann von Bordeaux, und für die 5 Milliarden ist gesorgt! Aber nicht der Bodenreichthum Frankreichs ist «S in erster Linie, sondem vielmehr das un vergleichliche und industrielle Genie der Nation, wodurch eS den Franzosen mög lich wird, sich von allen Schicksalsschlägen so schnell zu erholen. Part- ist trotz allidcm heute schon wieder der Platz, nach welchem Alle, die Werth auf guten Geschmack und Eleganz legen, ihr Auge richten. Der franzöfische Arbeiterstand wirkt und schafft in cmstgster Weise trotz Jntemationale und Commune, und die ungeheuere Steuerlast, welche durch die schlechte Finanzwirthschaft deS Kaiser reichs, durch den unglücklichen Krieg, durch die gewaltige Eontribution herbei- geführt ist, wird mit einer Geduld getragen, welche manche Regierung ihren Steuerzahlern zu Nachahmung empfehlen möchte. Die Stadt Paris, als getreuer Spiegel der materiellen Zustände Frank reichs, entwickelt sich täglich mehr in ihrer alten, äußerlichen Pracht. DaSGe- «oge und Getreide auf den Straßen steht keineswegs mehr so sehr hinter dm blühendsten Zeitm des Kaiserreichs zurück, wie man glauben möchte. Der Krem- denzufluß ist ein gewaltiger; Hotels, Theater find überfüllt. Die Fremden, welche in Paris festen Wohnfitz haben, strömen wieder hin, und ganze Colonien von Russen, Nordamerikanern, Südamerikanern genießen wieder ihr Leben und verzehren ihre Millionen in Paris. Ein solcher gewaltiger Aufschwung kann nur aus einem wachsenden Ver trauen zu der politischen Lage de- Lande- hervorgehen. Freilich ist diese politi sche Lage und die Zukunft der zu wählenden RegierUngSfsrm heute noch in tiefe- Dunkel gehüllt; aber da- heutige Frankreich ist nicht gewohnt, für lange Jahre voraus zu sehen, und begnügt sich mit der Ueberzeuaung, daß ThierS der rich- tige Mann zur richtigen Zeit, und daß nach seinem Tode der kinderlose Hein rich V. und nach ihm die Orleans den Thron besteigen werden. So urtheilen wenigftmS die bessern Klaffen. VaS in den Vorstädten St. Antonie «ndv«ll«- ville, genährt, mag freilich nicht so gemächlicher Natur sein; vor der Hand ist aber unter den unsauberen Elementen bedeutmd aufgeräumt, nachdem circa 15,000 Menschen, darunter die berüchtiafien Rädelsführer und Brandstifter durch Deportation und Gekängniß unschädlich gemacht find. Die vonapartisten find in Paris äußerst schwach vertreten, wogegen stet