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Mschermittwoch bis -um Ostersonntage zu genießen; 2) ist e- verboten, täglich , -fier als einmal satt zu essen; 3) ist eS verboten, früher als um die Mittags stunde die MittagSmahlzeit einzunehmen. Indem nm jedoch auf den Mangel an gewissen Lebensmittel» in unseren^ Lande Rücksicht nehmen, crtheilen wir auf Gl und der uns vom Heiligen Stuhle g-währten Vollmacht dm Gläubigen der beiden Archidiöcrsen folgende Dispense: Wir gestatten dm Genuß von Milch- speise und Eiern zu allen Tagen der 40tägigcn Fasten mit Ausnahme vom Charfreitag, jedoch Mr bet einer Mahlzeit täglich d. h. beim Mittagsmahl; wo dies erforderlich ist, gestatten wir, außer Milchspeise und Eiern zum Anmachen der Speisen Fett und Speck rc., zu genießen. Einzelnen Personen oder ganzen Familien, welchen der Gesundheitszustand oder andere billige Rücksichten nicht gestatten, selbst mit obigem Nachlaß die großm Fasten zu halten, könn.n die Verwalter der Parochien, hierdurch dazu bevollmächtigt, Dispense zum Genießen von Fleischspeisen 4 Mal in der Woche, d. h. Sonntag, Montag, Dienstag und Donnerstag ertheilen. Diese Dispense können nur Unter der Bedingung rrtheilt werden: ») daß die Personen, die davon Gebrauch machen, bei ein und derselben Mahlzeit Fleisch und Fisch nicht mischen, obwohl sie zum Abendbrod Fische essen können, wenn sie zum Mittag Fleisch genossen haben; b) daß sie rn die Hände dcS Verwalters der Parochle ein Almosen für die Diöcesan-Be- dürfnisse ntederlegen, welches durch diesen Verwalter an unsere Conststorien ge sandt werden soll; (et handelte sich also hier um Einnahmen fiir den Klerus, die dem Erzbischof zur Verfügung gestellt werden!) v) daß die Befreiung von Fastenbuße durch andere fromme und barmherzige Handlungen, namentlich durch gläubiges Hersagen eines Vaterunsers, Begrüßest seist Du Maria und Gott Dich lobm wir, täglich ersetzen. Wir fügen noch hinzu, daß die Höhe des von uns vorgeschriebenen obigen AlmosmS der DiSprnfirte selbst (!), nicht dagegm der Kirchenverwalter (!) bestimmen soll, und im Falle de: Armuth durcb das geringste Almosen dieser Pflicht Genüge leisten kann; jedoch ist andererseits die Erlegung dieses Almosens so stark verpflichtend, daß in keinem Falle die Kir- chenvrrwalter von ihr zu befreien, das Recht haben. Berlin, 15. Februar. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses stand die Beschlußfassung über die gestrige Botschaft deS Königs und die Be- rathung des LaSker'schen Antrages aus der Tagesordnung. Lasker bezeichnet die königliche Botschaft als einen Act weiser Politik und als ein Zeichen des erfreulichen Einverständnisses der StaatSregierung mit dem Abgeordnetenhaus«, er wünscht aber eine Bürgschaft dafür, daß eine allseitige gründlichste Prüfung erfolge, auch den Anträgen der Mitglieder der EommissionSminorität voller Spiel raum gelassen werde. Der erste jetzige Fall, wo das Haus zur Mitwirkung bei der Untersuchung von einer LerwaltungSmaßregel eingeladen wurde, sel ein großer politischer Fortschritt. Der Ministerpräsident hebt LaSker gegenüber wiederholt hervor, daß j dem EommisfionSmitgliede die völlige Unbeschränktheit und daS Recht der persönlichen Zeugenvernehmung gestattet sei und keine Majorisirung üatifinden werde. Die Wahl der Instruction der CommisfionSmitglleder soll den UnttrsuchungSzwecken gemäß erfolgen. Hierauf erblickt LaSker in diesen Zusicher ungen die gewünschte Garantie und zieht seinen Antrag zurück. DaS Haus beschließt fast einstimmig (dagegen waren nur Eberth und Kerst) dte Erwählung zweier Mitglieder zur Unt-rsuchungScommisfion nach der Botschaft deS Königs. Dte Wahl erfolgt Dienstag. Oesterreich. Prag, 10. Febr. Acht Fuß tiefe Schneewehen auf der Buschttehrader- bahn zwischen Sonnenberg und Kupfer berg haben zu Verkehrsstockungen geführt. Gestern Abends war die Bahn so weit frei, daß Nachts die Lastzüge verkehren konnten; die Personenzüge werden heute wieder ausgenommen. Die Passagiere deS in Kupferberg auf dem Stationsplatz stecke» gebliebenen gemischten Zuges wurden mittels Bahn auf die Einsteigestationen zurückgebracht. Ein UnglückS- fall ist nicht vorgekommen. Schweiz. Basel, 15. Februar. Wie die „Baseler Nachrichten mittheilen, hat die Diöcesan-Conferenz zu Solothurn heute den Beschluß gefaßt, da daS Domcapitel die Wahl deS BiSthumSverweserS ablehnt, nunmehr diese Wahl selbst zu voll ziehen. Der Vorort Solothurn wird um den Vorschlag einer geeigneten Per sönlichkeit und um baldige Wiedereinberufung der Conferenz ersucht. Die Con- ftrenz erkennt dm Standpunkt des DomcapitelS als einen berechtigten nicht an und erklärt, daß eine fortgesetzte Renitenz den Fortbestand des DomcapitelS in Frage stellen könne. Die d.finitive Entscheidung wird bis nach Eingang des Wahlvorschlages ouSgesetzt. Bezüglich des Rekurses deS Bischofs an denBun- deSrath solle eine Replik eingereicht werden. Die Grundlage zu einem neuen BiSthumSvertrage wurde vorgelegt und in den Grundlagen durchberathen. England. London, 14. Febr. In der heutigen UnterhauSfitzung frug Ayrton an, wcShalb noch ein Gesandter beim Papste unterhalten werde, da dies eigentlich als eine Beleidigung für den König von Italien und für das Italienische Volk betrachtet werden müsse. Zugleich beantragte derselbe die Vorlegung der darauf bezüglichen amtlichen Documente. Viscount Enfield erwiderte Namens der Re gierung, daß der fragliche Gesandtschaftsposten dte Regierung lediglich über die Beziehungen der Päpstlichen Curie zu den auswärtigen Mächten informircn solle. Rewdegate bezeichnete die Beibehaltung deS. Gesandtschaftspostens als eine mit den freundlichen erkenntlichen Gesinnungen Italiens gegen England unverträg liche Anomalie. Der Antrag Ayrton'S wurde indeß mit 116 Stimmen gegen 63 abgelehnt. Im weiteren Fortgange der Sitzung sagte der Viscount auf eine Anfrage Eastwicke'S die Vorlegung der Documente, welche sich auf die mit dem Fürsten Gortschakoff über Herstellung einer s. g. Zwischenzone in Centralasten gefühlten Verhandlungen beziehen, zu, sobald dieselben gedruckt sein würden und bemerkte Dille gegenüber, daß sich dabei auch die Berichte über die Russischen Colonien am Ufer des Terek befänden. London, 15. Febr. Dte „Times enthält Mittheilungen deS in Buenos AyreS erscheinenden Journals „Standard" vom 10. Januar, nach denen in Peru eine Verschwörung gegen die dortige Regierung zum Ausbruch gelangt war; die Verschwörer hatten den Regierungspalast in die Luft gesprengt und war der Präsident Pardo dabei umgekommen. Die Hauptführer der Verschwö rung sind entkommen, jedoch ist die Regierung durch die Aussagen anderer da bet betheiligter Personen in den Besitz wichtiger Enthüllungen gelangt. Spanien. John Lemoinne vom Journal des DebatS, der noch kürzlich von dem König Amadeus zur Ercellenz ernannt worden war, erfährt über die Vorgänge in Madrid folgendes Nähere: Sonnabend, nach dem AuSgange deS Mini sterratHS, sagte der König Amadeus zu Herm Zorilla, daß er ihn noch beson ders zu sprechen hätte, und richtete an ihn eine Anrede etwa folgenden Inhalt-: „Spanien ist eine Beute der Parteikätnpfe; in den drei Jahren die ich hi« weile, ist kein Fortschritt gemacht worden. Meine Stellung ist nicht Mbar; ich will nicht eine bloße Puppe fein. Ich gehöre dem Hause Savoyen an und mag mich nicht eines Tages fortschicken lassen; lieber gehe ich aus eigenem Antriebe. Ich habe also nach reiflicher Ueberleaung den unerschütterlichen Ent schluß gefaßt, das Land zu verlassen und meine Gewalten in die Hände der Kammer niederzuleaen. Diesen Entschluß werde ich t i kürzester Frist auSfüh- ren und habe bereUS Befehle gegeben, Alles fiir meine Abreise, nötigenfalls schon auf Dienstag bereit zu halten. Ich wiederhole Ihnen, mein Entschluß ist ein unwiderruflicher, und ich bitte Sie, keinen unnützen Versuch zu machen mich von demselben abzübringm. Sie können ihn den Ministerratb mittheilen." Diese plötzliche oder wenigstens plötzlich zu erkeunen gegebene Entschließung deS Königs versetzte den Minister in die äußerste Ueberraschung, aber natürlich konnte sie nicht lange geheim bleiben. Der König hatte ferner erklärt, er wolle nach einer solchen Expedition, die leicht zu spöttischen Bemerkungen Anlaß geben könnte, nicht unmittelbar nach Italien zurückkehren. Daher hat er sich denn auch nach Lissabon gewandt, wo er am Hofe feiner Schwester, der Königin von Portugal, wird der Ruhe pflegen können. Madrid, 13. Febr. Die AntwortSadreffe der Nationalversammlung auf die Botschaft deS Königs Amadeus schließt mit der Erklärung, daß daS Spa nische Volk nach Beseitigung der gegenwärtigen Gefahren und Schwierigkeiten dem Könige zwar dte Krone nicht wieder anbieten könne, daß dasselbe ihm aber eine andere EhrenauSzeichnuna, nämlich diejenige deS Bürgers eines freien unab hängig« Volkes zu Theil werden lassen werde. Der Verzicht des Königs auf dte Krone ist, wie der „Jmparcial" zu wissen glaubt, aus dem eigenen freien Entschlusse deS Königs hervorgegangen und gegen den ausdrücklichen Willen sineS Vaters erfolgt. — Die Nationalversammlung hat heute PcraleS, Seriv, Gomez zu Vicepräsidenten erwählt. MaitoS, welcher den Präfidentenfitz ein nahm, hob in seiner Rede die Nothwmdigkeit hervor, die Ordnung aufrecht zu erhalten und sprach dte Erwartung aus, daß die Nationalversammlung im Falle entstehender Unordnung der Regierung die weitgehendsten Machtbefugnisse zur Rettung deS Volkes emräumen werde. Die nächste Sitzung findet am Freitag statt. Zum Generalcapitain von Madrid ist NouvtlaS ernannt worden. — Ar Barcellona ist die Republik ebenfalls in vollkommener Ruhe ausgerufen worden, die Truppen fraternistrten mit dem Volke. — Aus Vittoria hat General Ma rione- telegraphisch angezeigt, daß er die Republik anerkenne. Madrid, 14. Febr. Der Minister deS Auswärtigen, Castelar, hat eine ihm zugegangene Glückwunschadreffe der Südamerikanischen Colonie in Paris mit einer Dankzufchrist beantwortet, in welcher er hervorhebt, daß Südamerika jetzt, wo Cuba republikanisches Gebiet sei, keinen Grund mehr habe, den Re- giemngögegnem auf Cuba Vorschub zu leisten. Don der Regierung werde», wie man hört, Deputirte aus Cuba erwartet, mit welchen über die auf den Antillen einzuführenden Reformen verhandelt werden soll. — Der Nordamert- kanische Gesandte, General SickleS, hat in dem der Regierung übersendeten Glückwunschschreiben die Nordamerikanische Union und Spanien als Schwester- Republiken gefeiert. — Von der Regierung werd« Gesetzesvorlagen über Tren nung der Kirche vom Staate und betreffs der Unabsetzbarkeit der StaatS-Be amten «»gekündigt. Auch die Aufhebung der Ministerien für öffentliche Arbei ten, Justiz und Colonien ist von der Regierung ins Auge gefaßt; ebenso sollen die Pensionen für solche Beamte, welche vor Ablauf deS 60. Lebensjahres in Ruhestand getreten oder versetzt worden find, wegfällig werden. Dem General Paria ist ein höheres wichtiges Truppencommando, jedoch nicht dasjenige für die OverationStruppen in Catalonien, zugedacht. — DaS Königreich der Nie derlande hat die republikanische Regierung ebenfalls anerkannt. Madrid, 14. Febr. Hier wie im Lande herrscht vollkommene Ruhe. Espartero hat die Regierung der Republik beglückwünscht. Olozago hat drei Mal bereits seine Entlassung und die unverzügliche Ernennung eines Nachfol gers begehrt, aber die Regierung hat beschlossen, ihn im Namen des VaterlandeS und der Freiheit zu bitten, daß er als Botschafter der Republik auf seinem Posten in Paris bleiben und die neue Beglaubigung, die ihm sofort zugefertigt werden solle, entgegen nehmen möge. Gestern verließ ein Courier Madrid, welcher allen spanisch n Vertretern im Auslände von der Einsetzung der Re publik amtliche Kenntniß gibt. Rußland. Nach osficiellen Nachrichten sind der Rinderpest in Rußland in dm ersten zehn Monaren deS vergangene» JahreS mehr als 300,000 Stück Rind vieh zum Opfer gefallen. Portugal. Lissabon, 13. Febr. In der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer erklärte der zur Oppositionspartei gehörende Depucirte Silva, daß seines Be- dünkenö angesichts der Ereignisse in Spanien Alle sich fest um die bestehende Gewalt schaaren, vor Allem Portugiesen sein und allen Parteigeist und allen Parteihader schweigen lassen müßten. Der Conseilprästdent de Fontes Pereira de Mello erwiderte, daß er in den Vorgängen in Spanien eine Gefahr für die Unabhängigkeit und Ruhe NortugalS nicht zu erblicken vermöge. Zugleich dankte derselbe Silva für die von diesem kundgegebenen patriotischen Versiche rungen. In ganz gleicher Weise gab auch die Kammer der PairS ihren Ge fühlen für den König und die Regierung Ausdruck. Amerika. New-Do rk, 14. Febr. Großer Schneefall. — Die Blätter zweifeln an der Haltbarkeit der Republik in Spanien. Sun meint sogar, Spanien gehe dem Schicksal entgegen, geschwächt und verwüstet in die Barbarei zu verfallen. Der Herald sagt, eine andere RegierungSform sei unmöglich; aber das Land sei so in Parteien gespalten, daß die Zukunft düster sei. Eingesandt. E n Segen für Vie Menschheit Selbst bei schon im Fortschreiten begriffener Lungentuber kulose erweisen sich die Johann Hoffschen Malzpräparate theilS beschwich tigend, theils heilbringend. ES ist eine durch Tausende von Aerzten be obachtete Thatsache, daß selbst solche Kranke, welche einen ausgesprochenen schwind süchtigen Körperbau besaßen und die bereits Jahre lang an Huste» mit Schleim- auöwurf litten, die beengte Athem- oder Seitenstiche hatten und schon sehr merklich abgemagert waren, durch den sechs- bis achtwöchentlichen Genuß deS Malzex traktes wieder vollkommen wohl wurden. Hauptsächlich ist eü die rauhe Jahreszeit, die daS zahlreiche Heer der an der Brust und Lunge leidenden Personm so sehr belästigt und Viele, deren Mittel eS gestatten, zu einem Winterausenthalt in wärmeren Gegenden zwingt. Wüßten alle diese Leidendrn, daß der fortge setzte Genuß der Hoff'schen segensreichen Malzpräparate minde-