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MM s». tz»m«-M«stadt, E>ch»"v «<»L chk«a«bLrLN. AU- tztm»l«»»d »«Gtalträiht Ach Eerlekr, Nrünhki», Hchgenstetn L^annäeor GNOMMsiN^r AtÄMtel, SWneeLera,^M«rxr«ir«a MdeusÄ ur»ü Lositz. 1873. u» <«« a^»!« MerteNLtL .- Ali.. die -esp tv Pfenrithe. Inserate« cnmabme für » .am Abende erschein« 'MmmerMvU »orn-itte E- L^Ubr 17. Mittwoch, de» A. Januar 1873. AMö.UMsfreuO. Hausverfteigerung. Das zum Nachlasse weil. Karl Friedrich Mehlhorn in Riederschlema gehörige neuerbaute Haus nebst Wiese, das nach Nr. 117 des Flurbuchs 1 Acker 18 Qu.-Ruthen — 58 Ar an Areal enthält, Fol. 103 des GMd- und Hypothekenbuchs von Riederschlema und Nr. 20 L. dcö dastgen BrandverstcherunaS EatasterS eingettagen und auf 1150 Thlr. —- — - gerichtlich tazirt worden ist, soll ErbtheilungShalber (343—44) den»»Ja«nakL«73, Mittags 12 Uhr, Im VtirchlaHhaufe öffentlich an den Meistbietenden unter den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Berkaussbedingungen versteigett werden. Schneeberg, am 27. December 1872. ' . Das Kömgl. Genchtsamt daselbst. ' Dreßler. Subhastattonsbekanntmachung. Von dem unterzeichneten König!. Gerichtsamte soll dm 27. März 187g das zu dem überschuldeten Nachlasse weil. Hrn. Alexander Ließfeldt in Schneeberg zugehörige Haus- und Gartengrundstück Nr. 564 des CatasterS und Rr. 558 und 559 des Grund- und Hypothekenbuchs für Schneeberg, welche Grundstücke am 6. December 1872 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 3883 Thlr. gewürdert worden sind, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Schneeberg' den 14. Januar 1873. Königliches Gerichtsamt daselbst. Dreßler. U «-eDgeschichte. Deutschland. Berlin, 19. Jan. Dem BundeSrath ist auch von Seiten des Vorstan des des VeremS deutscher TabakStntereffenten eine Petition gegen die beabsich- igte Erhöhung der Tabaksteuer zugestellt worden. Die Petition, .welche Unter christen aus allen Städten des Reichs trägt, ist begleitet von einer Denkschrift, n welcher die wirthschaftliche» Nachtheile der beabsichtigten Steuererhöhung grell »eleuchtet werden. Potsdam, 19. Jan. Heute Vormittag 11 Uhr fand in der hiesigen Hof- und Garnisonktrche die Aufstellung der 86 eroberten französischen Fahnen und Standarten statt. Bet per Feierlichkeit waren zugegen Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin, die Prinzen Carl, Friedrich Carl, Albrecht, Adal bert und andere Fürstlichkeiten, sämmtliche Feldmarschälle, viele Generale und Deputationen aller Regimenter der Armee. In der Kirche waren nur mit dem eisernen Kreuz Decorirte anwesend. Nach der stattgehabten feierlichen Aufstel lung der Trophäen sagte der Kaiser zu den im Lustgarten aufgestellten Depu tationen: „Ich habe die Vertreter meiner ganzen Armee um mich versammelt, damit sie Zeugen sein möchten, wie die durch den Heldenmuch aller ihrer Trup pentheile eroberten Fahnen unseres Feindes an heiliger Stätte zu dauerndem Gedächtniß aufgestellt werden. Daß eS gerade an dieser Srätte geschieht, be weist, daß wir Gott die Ehre geben, der uns auSerwählt, so Großes voll bringen zu sollen. Allen hier Versammelten aber spreche ich wiederholt meinen tiefgefühlten königlichen Dank aus für den Heldenmuth, die Tapferkeit, Hin gebung und Ausdauer ohne Gleichen, mit welcher meine Armee in Verbindung mit meinen Verbündeten Siege erkämpft, die von Erfolgen gekrönt wurden, welche für ewige Zeiten auf den Tafeln der Geschichte verzeichnet bleiben werden. Rach dem Dejeuner im Marmorsaale des Stadtschlosses ergriff der Kaiser das Glaö mit den Worten: „Auf das Wohl meiner rühm- und siegreichen Armee, der Sie als deren Vertreter meinen Königlichen Gruß und Dank bringen wer den!" Feldmarschall Graf Wrangel erwiederte. diesen AbschiedSgruß mit einem Hoch auf den Kaiser Köln, 18. Jan. Die Cobl. Ztg. erzählt; „Während uns vor einigen Tagen ein Strauß von verschiedenen Feldblumen als eine seltsame Erscheinung deS heurigen Winters überreicht wurde, erhielten wir gestern ein Büschel blühenden Goldlacks, welcher zwischen den Felsen deS EhrenbreitsteinS gepflückt worden ist, als ein weiteres Zeichen der unter dem Einflüsse der herrschenden milden Witterung bereits weil vorgeschrittenen Vegetation. Merkwürdiger je doch ist, daß man an der Mosel schon blühende Kornähren, ja, in Ruwer a. d. M., am Hauögiebel deS Herrn Jos. Kasel, schon blühende Reben gesunden hat. Dort am Hauögiebel befindet sich nämlich eine Rebe, welche seit Neujahr geblüht hat; das Geschein, einige Zoll lang, hat bereits und zwar vollständig junge Beeren angesetzt. Möge solches ein gutes Zeichen eines günstigen Wein- jahreS sein l — Aus Aachen meldet man, daß auf der „Eich" ein ganzes Feld von dicken Bohnen sich in voller Blüthe befindet." Und aus Paris schreibt man: „In Folge deS milden Wetters fängt die Umgegend von Paris an, bereits grün zu werden. In der Seine et Marne und der Seine et Life kommen schon Aehren zu« Vorschein und in den Gärten stehe» die Obstbäumt in voller Blüthe. Im Spttzeder-Proceß soll sich ein recht unliebsamerZischenfallergeben haben: es sollen nämlich von der Militärmannschaft, welche, während dteUnter- suchungScommtsston sich im Hause der Epitzeder mit Prüfung der Bücher re. befaßte, dorthin beordert war, verschiedene Papiere, die die täglich wechselnden Soldaten für werthloS hielte», aber in der That Schuldurkunden ic. waren, unn Feueranmachen und zu sonst dergleichen Zwecken benützt worden sein. Man sagt, es seien dadurch mehr als 2 Millionen zu Grunde gegangen. Wie groß der Schaden ist, läßt sich gar nicht eruiren; eS gtebt da als» zweifellos neue Verwickelungen^und Proceffe l Berlin, 21. Jan. Die preußischen Blätter wenden den kirchlichen Vorlagen Falk'S eine immermehr steigende Lhetlnahme zu. Recht erfreulich ist die imposante Mehrheit, mittelst welcher diese Gesetze im Abgeordnetenhause durch gehen werden. Mit Ausnahme der Clericalen, einiger Hochfeudaler und ver einzelter Doktrinärer der Fortschrittspartei wird sich, wie aus dem bisherigen Verlaufe der Debatten zu ersehen, das ganze Haus für sie erheben. Windthorst mag noch so geistvoll witzeln: Roon habe „krankheitshalber" seinen Abschied genommen und sei „aus Gesundheitsrücksichten" zurückgekommen, das HayS mag diesen gelungenen Einfall mit noch soviel Heiterkeit aufnehmen — an dem Ernste der folgenschweren Thatsache, daß die preußische Regiemng sich anschickt, ki katholischen Geistlichkeit eine deutschnationale, wissenschaftliche Bildung zu gel-n, ändert jene Heiterkeit Nichts. Keine besonderen Priesterschulen, keine Knabil- sqpinare mehr, sondern Erziehung auf Gymnasien und Universitäten zu deutsch» Priestern! Frankreich. Paris, 18. Jan. Thiers läßt seinen Gegnern in der Rechten heute ziemlich unverhohlen durch sein Bien Public sagen, sie möchten in ihren Com- binationen nicht zu sehr an die Zukunft denken, denn: „Nichts von dem, was man heute thut, kann oder darf die Zukunft verpfänden. . . . Nichts Defi- nit'veS kann geschehen, bis das Land von Neuem eintritt", also bis zu den nächsten Wahlen, und in diesen hofft ThierS eine bewältigende Majorität für seine konservative Republik zu erjagen. ' Die Rechte ist aber jetzt mehr als je mit Zu- kunftöplanen beschäftigt, und vaö UniverS ist so gütig, seinen frommen Lesern heute zu entwickeln, was ihnen bevorsteht. Die Monarchie ist, dem Recepte der ultra- montanen Aerzte zufolge, das einzige Mittel, das Frankreich retten kann und nach dem daher jede konservative Seele lechzt. Aber da „die Civilisation jetzt nur noch ein verschanztes Lager inmitten einer allgemeinen und anderwärts sieg reichen Auflehnung ist", so „ist die Stunde der Diktatur gekommen, die Mo narchie wird zunächst eine Diktatur, wenn sie nicht zu einem erbaulichen Ver suche führen soll, der die Diktatur deS Aufstandes begünstigen würde". Als» ohne Diktatur geht'S nicht, daher ruft UniverS: „ConservateurS, lernet schwei gen und gehorchen vor dem, der sich das Volk nennen wird I" Constitutionele Bürgschaften erregen den Haß der Legitimisten und Clericalen; ThierS ist ei« Narr in ihren Augen, man höre: „Vielleicht habt ihr noch die Wahl zwischen der Diktatur von oben und der von unten. Die Diktatur von oben ist der Blitz, der weiß und sieh), wohin er trifft: die Diktatur von unten ist das Erd beben. Vielleicht steht euch dle Wahl noch frei, doch gewöhnt euch daran, daß ihr euch entscheiden müßt. Alle von der konstitutionellen Monarchie nach und nach verbrauchten und beseitigte Formeln werden jetzt in dem Regiment« des AbenteurerS und GlücköspielerS ThierS condcnstrt; ThierS flickt alles zusammen, was noch etwas Halt verspricht, er verbraucht sie vollends. Schon find sie nur noch durch seine Geriebenheit zu gebrauchen, womit er den Terrorismus, der vor der Thür steht, auöbeutet. Aber der Terrorismus wird kommen, er ist schon nahe und — Herr ThierS wird keinen Nachfolger haben. Wenn dieser Staatsmann sich einbildet, er werde eine neue Aera schaffen, so ist er gewal tig im Jrrthume; ThierS eröffnet keine Aera, er schließt eine Epoche und wird nicht Gründer der Republik werden.. . ." So die ZukunstSträume und Prophezeiungen Louis Veuillot'S im UniverS. England. London, 19. Jan. Der Obftrver sagt, daß Graf Schuwalow, der bekanntlich schon von London abgereist ist, eS nicht erreicht habe, die Haltung der «nglischen Regierung in Bezug auf die central-asiatische Frage irgendwie zu ändern. London, 19. Jan. Gestern fand in Leeds der Schluß des dort tagen den EongreffeS der Gewerke statt. ES wurde eine Reihe von Beschlüssen an genommen, welche sich für die Herstellung einer Vertretung der Arbeiter im Parlamente und für eine dahin zielende Agitation aussprachen. Dem Parla mente soll eine Denkschrift überreicht werden, welche sich für die Aufstellung eines internationalen Gesetzcoder und die Errichtung eines international:» Tri bunals behufs Beseitigung von Zwistigkeiten zwischen den Nationen auSspricht. London, 20. Zan. Die Morgenzeitungen empfehle» der Regier»»« eine fest« Haltung gegenüber der Russischen Politik in Asien und halten «S für ge-