Volltext Seite (XML)
- E v---p-ms A 6 « -r -r «r « e^ r- -r K^. Bei der am 21. d. M. stattgehabten Ergänzungswahl des hiesigen Stadtverordneten-Collegium sind I. als ansässige Stadtverordnete die Herren August Bernhard Schreiter und Earl Gottlieb Kreutel M., II. als unansässige Stadtverordnete Herr Friedrich Wilhelm Singer, sowie Ul. als ansässige Ersatzmänner die Herren Christian Gottlieb Trommler und Corl Friedrich Lieb erwählt worden, was wir andurch nach r 151 und bezüglich unter Bezugnahme auf 8 152 der allgemeinen Srädteordnung zur öffentlichen Kenntniß bringen. Elterlein, am 14. December 1872. Der Stadtrat h. In JnterimSverwaltung: C. H. Thierfelder. Rückblick auf das Jahr IMS 88^22AÜAAElIlAÜA, öie am O Manuar V?3 vorZunehmenöe dichMluug Rach Beschluß des BundeSratheS des deutschen Reiches vom,28. Juni dieses Jahres hat in allen Staaten des deutschen Reiches eine Erhebung der Viehhaltung nach dem Stande vom 10. Januar 1873 stattzufinden '' Die Aufnahme erfolgt mittelst gedruckter Formulare, von den« ird, und für deren AuSMung nach Anleitung der beigedruck dassrUmrd d»«tadw«be Nm. Lltrrlei», Brürchewe, Girtmstei» Äobmvraeor MEDuFtzMwtel. WchneÄrra, Sch warzruderr- / WW«fD nnd Sw»>rltz. > Bekanntmachung. Rack erfolgtem Abgänge der zeitherigen Leichenwäscherin Tröger hier ist deren Stelle wieder besetzen. Diejenigen, welche sich um diese Stelle bewerben wollen, habest ihre Gesuche bis zum 10. Januar 1873 bei uns einzureichen. _ Schneeberg, am 30. December 1872. Der Stadtrat h. i Förster. Rehm. Wehhaltung nach dem Stande vom LV. Januar L873 stattzufinde» und soll diese Aufnahme von HauS za Haus erfolgen. Die Aufnahme erfolgt mittelst gedruckter Formulare, von deneü jedem Hausbesitzer in der Zeit vom 28. December 1872 bis 3. Januar 1873 eines M- aestellt wird, und für deren Ausfüllung nach Anleitung der beigedrumm Vorschriften der Hausbesitzer zu sorgen verpflichtet ist. Für den Fall, daß in einem Hause keine der Thiergattungen, auf welche fich die Zählung beziehen soll, gehalten wird, hat der Besitzer an „Vacat- oder „werden nicht gehalten" in die Spalten des FormulareS zu setze». Abmiethern gehöriges Vieh ist auf der Liste des Hausbesitzers doch nicht unter dessen Ramen, sondern unter dem Namen des BiehbrfitzerS aufzuführen. Die Fonnulare find zu diesem Ende mit einer Mehrzahl von Zeilen (eme für jeden Besitzer von Lieh auf dem Grundstücke) versehe» und wenn diese nicht zu langen, durch Hinzunahme eines zweiten resp. dritten FormulareS, welche an RathSerpedittonSstelle in Empfang zu nehmen find, zu vervollständigen. Die Wiedereinsammlung der mit dem Ramen des Hausbesitzers zu unterzeichnenden Listen erfolgt vom 15. bis 18. Januar 1873 und hegen wir die Erwartung, da- bei der Auszeichnung des Viehbestandes mit der größtqn Genauigkeit verfahren wird. Schneeberg, am 30. December 1872. 2 Der Rath. Förster.^ Rehm (13725) M't Zustimmung der Stadtverordneten ist von uns beschlösse^ wordm, die Hundesteuer vom Jahre 1873 ab nicht mch , wie bisher, in halbjährigen Terminen, sondern in einem Termine zu erheben. Unter Bezugnahme auf das Regulativ für die Erhebung der Hundesteuer in hiesiger Stadt und eingangsgedachte abändernde Bestimmung werden hier mit alle diejenigen hiesigen Einwohner, welche Hunde besitzen, aufgefordert, innerhalb der Frist vom 10. bis 15. Januar 1873 schriftlich den Besitz ihrer Hunde uns anzuzeigen und di« zu entrichtende Hundesteuer mit de« Jahresvetrage in der Zeit vom 25. bis zum 30. Januar 1873 an Herrn Stadtcassirer Rosen feld hier zu bezahlen. Unterlassung der Anzeige und nicht pünktlich erfolgte Bezahlung der Steuer zieht die im Regulative 8 2 und 4 bestimmten Rachtheile nach sich. Schneeberg, qm 30. December 1872. D « re Rath. Förster. Rehm. ' . - dl an welchen die hiesige Postcxpedi-ionSzeit unbekannt ist, mögen sich doch in das Postdienstlocal ver- voll ^Illlll)Vlfllvl.l. sägen, von dem Postbericht, der zu Jedermanns Einsicht aushängt, Kenntniß nehmen. K. P-stexpedition Yundshübel. . > Marquard. (Sortsetz'.'^.) L '! Nachdem wir dm Rückblick auf unser deutsches Reich absichtlich möglichst ausführlich abgehandelt haben, wenden wir uns nunmehr zu den einzelnen Länder» Deutschlands, wobei wir MS aber der möglichsten Kürze be- fleißiam werden. Wir fassen dabei natürlich zuerst dm größten und wichtigsten deutschen Staat, Preuße«, in das Auge. Wollm wir in gedrängter Ueberstcht ausdrückm, was Preußen im Jahre 1872 vorzugsweise bewegt hat, so war eS der geistige Kampf zwischen Staat und UltramontaniSmuS. Dieser Kampf wurde bald mit größerer, bald mit weniger Erbitterung geführt; allein bis zur Stunde kann fich der Staat keines wirklichen Steges über dm UltramontaniSmuS rühme», und der UltramontaniSmuS zeigt fich bald offen, bald heimlich verbissener denn je. Obwohl der König am 17. Jan. den viel angefochtenen frömmelnden CultuS- Minister v. Mühler entlassen und am 22. Jan. dm Geh. Finanzrath hr.Falk zum CultuSmimster ernannt hat, so konnte doch bis jetzt daS kräftige Auftreten des neuen Ministers de» Kampf nicht zum bessern wmden. Das langjährige Regiment eines Mühler hat die jetzt widerspenstige Partei viel zu sehr verwöhnt Md viel zu mächtig werden lassen, als daß sie nunmehr leicht und schnell zu besiegen wäre. Zu diesem Kampfe gesellt« sich in den Monaten Oktober und November noch das bittere Zerwürfmß mit dem Herrmhanse, wegm der neue» Kreisordnung, welche nach der Ansicht der starren Junker, ihnen viele ihrer, wie sie memen, angeerbtm Rechte entzieht. Dieses Zerwürfniß «fit dem Herrenhause, dessen Widerstand gegen die KreiSordnung i« Monat November durch einm PairSschub von 24 neuen Herrenhaus-Mitgliedern gebrochen wurde, spielte selbst in das Ministerium bedeutmd hinüber Md die Minister von Roon und v. Selchow reichten anfangs December ihre Entlassung et». Auf Wunsch des Königs zog später der Kriegsminister sein Entlassungsgesuch wieder zurück. Die- in Kürze die Hauptcharakteristik der Zustände in Preußen im Jahre 1872. Gehm wir noch flüchtig etwas auf das Einzelne ein, so ist zu «arkirm, daß mit Beginn des Jahres 1872 der preußische Landtag versammelt ist. Im Abgeordnetenhaus« wird in der Sitzung am S. Jan. bittere Klage über die Po- lizeivcrwaliung der großen Städte, »ammtltch aber über dm Polizeipräsidenten v. Gerhardt m Magdeburg geführt. Daneben klagen alle unabhängigen berliner Zeitungen in allen Tonarten über den Sittmverfall der angehenden Weltstadt Berlin. Die Tage des 7.—13. Kebr. müssen ganz besonders in der Geschichte Preußens im Jahre 1672 verjeichnet werde», denn an diesen Tage» stmden die dm.Hoürdigen und furchtbar heißen Debatten über das Schulaufsichtsgesetz t« Abgeordnetenhaus statt, wobei Fürst Biömark mehre gewaltige Reden gegen die Rechte, die katholische Fraktion und namentlich persönlich gegen dm Abg. Wtndthorst loSdonnert. Namentlich die katholische Partei ist eifrigst bemüht, das Gesetz zu Fall zu bringen. Am 12. und 13. Febr. erfolgt die 2. Md 3. Lesung dieses nur 4 88. enthaltenden Gesetzes, wobei der Kampf zwischen der Linken, die für und der Rechten und der katholischen Fraktion, die gegen das Gesetz kämpft, wieder sehr mächtig entbrannt. Bismarck geht abermals - mit Aufbieten aller seiner Beredtfamkeit und mit wahrhaft furchtbarm Angriffen gegen die Gegner des Gesetzes vor. Petitionen aus alle» Theilen Preußens mit wett über dreimalhunderttausend Unterschriften von katholischen nicht nur, sondern auch von sehr vielen protestantischen Gemeinden warm — gegen das Gesetz eingegangen. Doch wird es schließlich nach einem achttägigen furchtbar heißen und schweren Kampf am 13. Febr. mit 207 gegen 155 Summen ange nommen. Diese Debatten brachten aber den längst verbissenen heimlichen Groll der Ultramontanen gegen die StaatSregierung Md. wohl sogar in erster Linie gegen dm Fürsten Bismarck zum offmen Ausbruch, Md seiidem dauert dieser Kampf fort. Bismarck hat sich durch sei» Auftreten in diefm Debatten selbst die — Kreuzzeitung zum Feinde gemacht. — Am 21. Februar wird in Berlin ein jünger bigotter katholischer Mann, Westerwill verhaftet, der in Verdacht steht, ein Attmtat auf Fürst Bismarck beabsichtigt zu habm. Schon nach achr Tagen aber wird er wieder stet gelassen, weil der Verdacht ein völlig unbegrün deter war. Bei de» wegm d«S vermeinilichm Attentats in der Provinz Posen vorgenommenm HauSsuchungm Wwm viele Papiere gefunden, die viel Lich: über die Wühlereim der Ultramontanen verbreiten sollen. — Ende Febr. zieht fich Fürst Bismarck, wegm seiner angegriffenen Gesundheit, auf seine Güter im Lauenburgischm zurück. — Mitte März beschäftigt fich daS Abgeordnetenhaus mit der wichtigen „neuen KreiSordnung", wobei «S heiße Debatten sehr, »eil daS Gesetz der Rechten viel zu liberal, der Linke» nicht liberal gmug ist. — Die Regierung geht jetzt streng gegen die Ultramontanm vor Und erläßt strenae Verordnungen gegen die agitatorische Einwirkung ausländischer katholischer Priester. Dem Fürsten Bismarck gehen dafür massenweise ZustimmmgS- und Glückwunschadreffen nicht nur aus vielen Theilm Preußens, sondern auch na mentlich auS Süddeutschland zu. — Dm 1b. März tvrrden die Bonner Pro- de» große» Ban» gethan, wett sie fich veyamtch Wäger», vas unsehlvarretrs- ; ....... M-L