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^-204. MchtSLEta G»ü«b«i>>, Jo- Srschetu ltßltch rott Sktuahme«»» tag«. - Preis vtertelM- Uq iL Ngr. — Ins». lonSeebühren die aesp«»- reue Zelle lo Pfenu^e. - Zuserateuanoatzme st» Si am «bmde erschetuack' d «ummer bi» Vormittag 11 wir Diensts^ den 3. September. .VMsfreund Xue. «lterkek», «aUchaw^ Hartrnstet» Zoyaaugeor. »«stadt,Lößnitz wmftwttl, Gw«eedrto ^mmarzeubi:, MtdmrÄ uÄ» Ns«ltz.L (9178—80) Subhastattonspatent. Müller. Bon dem unterzeichneten Königlichen Gerichtsamte soll den 24. October 1872 / da« den Erben «eil Carl Heinrich Löfflet hier zugehörige Hau«- und Gartengrundstück Nr. 635 de« CatasterS, Nr. 652»., 6521». de« Flurbuch«, Nr. Wb de« Grund? und SchnÄg! welch^GrundMck^m Juli 1872 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf -ewürdert worden ist, ErbtheilurgShalber versteigett werden, wa« unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekamt» gemacht wird. Schneeberg, am 9. August 1872. Das Künigl. Gerichtsamt daselbst. In Stellvertretung: Schönfelder, Assessor. Woeye»f«v« u. Militaria, will sagen: Musterungen, Manöver, Waffenübungen rc.,.1« ganzen deutschen Reiche, im Kaiserstaat Oesterreich und in Frankrerch, namentlich der Trouvrlle, Kanonen pro den unter den Augen de« kleinen Pi äsidenten Thiers; Inspektionsreisen von Prinzen und Generalen zu den verschiedenen TruppencorpS; — Heimkehr von den Bädern des deutschen Kaiser« und vieler Minister und hoher Würdenträger; verschiedene Versammlungen besonderer Lelussgenossen, wie z. B. die Tagung de« 10. ZtmstentageS rn Franksun a. M., die Versammlung der Thlerärzte, gleichfalls in Frankfurt a. Ml, endlich: „Meeresstille und glückliche Fahrt" auf dem poluischen Gebiete: das wareü die Hauptkennzeichen in der verstossenen Woche. Im deutzchen Reich waren recht eigentlich die Manöver und Muste rungen in der vorvorgen und in der verflossenen Woche an der Tagesordnung. Im Lüden dtS Reiche«, also in Baiern und Würumberg, musterte der Erbe der deutschen Kalserwürde und Kronprinz von Preußen die Truppen und wurde allenihalben eben so glänzend al« herzlich empfangen, in Schlesien leitete unser sächsischer Kronprinz „Felemarschall Albert die Waffenübungen und herzlicher, ja begeisterter Empfang kam ihm aller Orten entgegen, und am Rhein musterte der Großherzog von Mecklenburg und in den neuen Reichslanden Elsaß-Lothringm Prinz Friedrich Karl die Truppen. — Der deutsche Kaiser hat am 28. August vormittags 9 z Uhr das Bad Gastein verlassen und ist am 30. August abends in ferner Residenz Berlin glücklich wieder eingetroffen. Am 24. Jnni hatte der Kaiser Berlin verlassen, um sich zunächst in das Bad Ems zu begeben Sowohl EmS a>S Gastein sollen aber höchst vor theilhast auf die Gesundheit des Kaisers eingewirkt Haden, und bei der Ai reise von Gastein versprach der Kaiser, das nächste Jahr wieder zu kommen. — „Kommt er", oder „kommt er nicht?" Nämlich der Reichskanzler Fürst Bismarck, so lautete in der verflossenen Woche da« ewig zweifelhafte Fragen in mehrer» berliner und anderen Zeuungen, weil vor cirta vierzehn Tagen die offiziöse „SPenersche Zeit." in die Welt hinaus posaunt hatte, der Reichskanzler Bismarck werde, wegen seiner immer noch sehr ange griffenen Gesundheit nicht nach Berlin zur Dreikaiser-Zusammenkunst kommen. Doch jetzt steht fest, daß Bismarck kommen wird, ja er ist am 1. Septbr. bereits in Beilin eingetroffen. Wie hätte auch Bismarck bei dieser Gelegenheit fehlen dürfen in Berlin? — In der guten Stadt Berlin gehen übrigens Wohnungs not-, Striken und „Gründen" fort und fort Hand in Hand. Ueder die „Ber liner Gründungen" wird berichtet: Im Jahre 1871 wurden in Berlin 42 neue Bank-Gesellschaften und 104 neue Industrie-Gesellschaften gegründet, von welchen letzteren 87 ein Aklienkapital von über 80 Mill. Thaler absorbirten, während «S von deren 17 nicht ermittelt werden konnte. Von jenen 87 warm 9 Berg- Werts-Aktien-Gesellschaften, 15 Brauereien, 14 EisenbahnbedarfS-Gesellschaften, 5 Papier-Aktien Gesellschaften, 6 für rheinische Fabrikate, 1 VerficherungS-Aktten- Gesellschaft und 37 Fabrik-Aknen-Gesellschasten. Also auf der einen Seite wimmelt es von Millionen zu Aktienunternehmungen, und auf der andern Seite können Tausende nicht einmal ein Obdach finden. — Die Gesammt-Ausprägung an ReichS-GoldMünzm stellt sich bis 17. August auf 252,719,840 Mark, wovon 229,862,120 Mark in Zwanzigmarkstücken und 22,857,720 Mark m Zehn markstücken. vis in unser Erzgebirge scheinen aber noch nicht viele von dm vielkii Millionen Zwanzig- und Zehnmarkstücken den Weg gefunden zu haben, dm» bei Un« zu Lande sind sie noch sehr rar. Die Regierung von Spanien scheint sehr glücklich zu sein über das Ergebmß der jüngsten EorteSwahlen, indem sich bei der Abstimmung am 26. August ergeben hat, daß di« künftige Kammer aUS 270 ministeriell gesinnten Radikalen, 75 Republikanern und 26 Eonservativm aller Echatttrungm bestehen wird. Tie Republikaner triumphirm gewaltig über dieses Wahlergebniß und hoffen zuversichtlich, daß noch viele von den Radikalen mit ihnen stimmen werden. Krürrkreich hat jetzt seine Blicke unverwandt nach Berlin auf dieDrei- kaiser-Zusammenkunft gerichtet. Präsident ThierS soll aber wenig G. wicht auf diese Zusammenkunft legen, ja, er soll sich in einem Schreiben aus Trouville folgend,rmaßen darüber ausgelassen haben: „Die Zusammenkunft der drei Kai ser ist für uns nichts wmiger als ein schwarzer Punkt am Gesichtskreise der Republik. Aus solchen souveränen Konferenzen pflegt wenig oder nicht« hervor- zugehen. Wenn eS sich am Ende der Höflichkeiten und Feste darum handelt, praktische Lösungen aufzustellm, kommen die Schwierigkeiten zum Vorschein und gehen die Interessen auseinander. Und wir «einen, der alte geriebene französische Diplomat, der alle Schulen in der Politik dmchgemacht hat, wird nicht so ganz unrecht haben. Au« Italien tischen franz, und englische Blätter wieder die schone vor Jahresfrist einmal vrrbreitrt gewesene Nachricht auf, daß Victor Emanuel mit der Gründung eines römischen Kaiserreiches umgehe, und diese^näle Würde ein Gegenstand der Besprechung bei der Dreikaiser-Zusammenkunst mit sein werde. Möglich wäre eS; doch hallen wir die Nachricht vor der Hand noch für eine fette — Zeitungsente. — Zn Rom hat die Regiemng das Or-' denShauS der Jesuiten »l 6e»u mit Beschlag belegt und hat dasselbe ihrem — Generalstab als Amtswohnung zugewiesen. Die Jesuitm haben sich ruhig ge fügt und haben das stattliche Gebäude in aller Stille geräumt. Der Kaiserstaat Oesterreich wird nunmehr das glückliche Land sein, wo sich die Herrn Jesuiten ihre Nester bauen, denn in Galizien allein find unlängst sechzehn Wagen voll Jesuiten eingetroffen. Glück zu, zu diesen liebenswür digen neuen Staatsbürgern! — Die österreichische Presse dringt ganz neuerdings wieder mit Macht auf die Ausführung der vom Ministerium Andrassy versproche nen Wahlreform und ist sehr ungehalten, daß die auf den nunmehr bereits verstossenen Monat August versprochen gewesene Einberuftrng der Landtage nicht stattgesundcn hat. — Die neuesten österreichischen Zeitungen sprechen sich sehr stark und büter über die Verderbtheit der Regierungemänner in Ungarn m-S. Der Ministerpräsident Ungarns wird ungescheut an den Pranger gestellt, vM Lonyay und seinem „Hausjuden" Levay, wie ihn die Blätter nannten, werd« die schmutzigst« Geschichten erzählt. Hier handelt e- sich nicht um verhältniß- mäßrg unbedeutende Betrügereien an der» Fiskus nach Art StrejschowSki'«, hier wird der Vorwurf unlauterer Gebahrung mit Millionen von EtaatSgeldern er hoben und Graf Lonay lustwandelt Wohlgemuth auf seinem Landgute, ohne d« Much zu besitzen, den Westungarischen Grenzboten über seine vernichteten Be schuldigungen vor das Schwurgericht zu laden. Au« Rußland wird gemeldet, daß sich das Band -wischendem heilig« Vater in Rom und Rußland immer enger zu knüpf« scheine. Der Papst soll sogar, der russischen Regierung zu Liebe, gestattet haben, in Lüchau« den Gottes dienst in russischer Sprache zu halten, und die russische Regierung soll über dieses Entgegenkommen sehr erfreut sein. — In mehre« Gegenden Rußlands richtet unter dem Rindvieh die Klauenseuche große Verheerung« an. Auch die Cholera tritt in vielen Kreisen immer stärker auf. Aus England verlautet wieder einmal etwas über dm Stand der Ala bamafrage. Die Verhandlung« deS Schiedsgerichts in Genf sollen einen günstigen Verlauf nehmen und erwartet man den Schluß deS Schiedsgerichts Mitte September. Die Entschädigungssumme für Amerika ist aber ziffermäßg noch nicht ftstgestellt; voraussichtlich wird Amerika eine Pauschalsumme zuer kannt werden.^ Deutschland. Die Theilnehmer an den Festlichkeiten in Berlin treffen allmälig in der deutschen RelchShauptstadt ein. Am 30. August ist Kaiser Wilhelm in sei« Residenz zurückgekehrt, morgen kommt Fürst BrSmarck, Dienstag Furst Gortscha- koff, Donnerstag der Kaiser von Rußland und TagS darauf der Kaiser von Oe sterreich. Eine Wirkung der Fürsten-Zusammenkunst tritt jetzt schon hervor. Die russischen Blätter betonen mit wenigen Ausnahmen die Nothwmdigkeit deS Frie den« und Einverständnisses mit Deutschland und hab« ihre früher so pronon- cirten Sympathien fÄ Frankreich völlig über Bord geworfen. Wegen diese« Abfalls läßt denn auch die französische Presse ihr« ganz« Unwillen über die Drei-Kaiser-Zusammenkunst und specicll über Rußland aus. Berlin. Dm wenigen Jesuitm, welche noch im Schlimmer Kloster ge blieben waren, ist Seitens der Regierung gestattet worden, Messe zu lesen, jedoch nur bei verschlossenen Thüren, außerdem aber sich aller gottesdienstlichen Hand lungen in ihrer Klrche zu enthalten. Eie scheinen in echt jesuitischer Weift mm diese Verfügung so aufgefaßt zu haben, als könnten sie trotz der Schließung ihrer Anstalt durch andere Geistliche in ihrer Kirche öffentlichen Gottesdienst abhalten lassen, und demnach ertheilte der Rector deS Klosters einem jungen Weltgeistlichm die Erlaubniß, dort eine Messe zu les«. In Folge dessen ordnete der Stell vertreter de« LandratHS, Graf Poffadowöki, an, daß die Thür« deS Kloster« und der Kirche durch GenSdarmm bewacht werden soll«, welche angewlksen waren, Niemanden hineinzulaffe». Obwohl sich nun am Sonntag zahlreiches Volk aus der Stadt und Umgegend vor dem Kloster versammelt hatte, verhielt sich doch, wie Polnische Zeitungen miltheilen, die Menge sehr ruhig. Auf Be schwerde des Rektors der Anstalt kam am nächsten Tage ein Ober-Regierunas- rath au« Posen nach Schrimm und ordnete die Aufhebung der Bewachung der Thüren durch die GenSdarmm an; doch ist gleichzeitig den Jesuiten änbefohlm worden, sich nunmehr in kürzester Zeit zu entscheiden, welchen Aufenthalt sie wählen wollen. Berlin. Die Lage de- MaschinrnbauerstrikeS bleibt anhaltend eine ernste, denn der Eindruck der gestern mitgetbeiltcn Proklamation der Arbeit geber auf die Arbeiter, wenn überhaupt von einem solchen gesprochen werdens'