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lö Untergrund in einer Tiefe von rund 6,00 in und an der Südseite in einer Tiefe von 4,00—5,00 in seinen Anfang ninuut. Über ihm lagert in verschiedenen Schichthöhen, von unten aus be ginnend: Aies, Sand, Lehm und aufgefüllter Boden, letzterer in ca. f,80 m Stärke. Die Fundamente des breiten Turmes sitzen auf der Sandschicht und reichen durchschnittlich bis 2,40 m unter Terrain?) Die nächste Aufgabe war, nachdem um die westliche Hälfte des Domes mit Ge nehmigung des darüber verfügenden Finanzministeriums eine Verplaukung gezogen und eine Bauhütte errichtet worden war, die Isolierung der Umfassungsmauern des Domes und der Fürstenkapelle gegen aufsteigende Grundfcuchtigkeit, die stellenweise bis zu einer Höhe von 3,00 m über Fußboden ihre zerstörende Wirkung im Mauerwerke ausübt; denn der Fußboden im Dome liegt 0,30—s,20 m tiefer als das anschließende äußere Terrain, für dessen ordnungsgeinäße Entwässerung, nachdem ein alter Aanal um die Aapelle völlig unbrauchbar geworden war, keine Vorkehrungen mehr vorhanden waren, so daß die Tage- und Dachabfallwässer ungehindert in den Boden dringen konnten. Zur Trockenlegung der Mauern wurden daher Isolierkanäle, die an den engsten Stellen 30 cm breit sind und 0,50—h,20 m unter Fußboden im Dome reichen, um die Umfassungswände herumgeführt, und zwar folgen dieselben mit ihrer Sohle der Neigung des Terrains bezw. der des Grundmauerwerkes, sind begehbar und mit Einsteige schächten versehen. Bei Herstellung dieser Aanäle mußte das, besonders an der Nordseite stellenweise sehr mangelhafte und unregelmäßig aufgeführte Grundmauerwerk der Umfassungen und Strebepfeiler durch Zementmauerwerk verstärkt werden. Die Übcrdeckung der Aanäle erfolgte teils durck Stampfbetongewölbe, teils durch gerade Stampfbctondecken. Die bei diesen Arbeiten an einigen Stellen festgestellten Gründungstiefen der Umfassungsmauern des Lang schiffes betragen an der Nordseite s,50 m und an der Südseite 2,70 m unter Terrain?) Für die hieran sich anschließende, Anfang Oktober d. I. begonnene Verstärkung des Grund- mauerwcrkes des breiten Turmes hatten die oben erwähnten eingehenden Vorarbeiten und Be rechnungen ergeben, daß die Grundsohle im jetzigen Zustande mit OJO KZ auf s,00 c^cm belastet wird, und da so große Belastung bei der aufgefundencn, nicht immer günstigen Boden beschaffenheit unzulässig ist, mußte auf eine Verbreiterung des Grundmauerwerkes zugekommen werden, die dadurch erfolgte, daß die Fundamente des Turmes durch seitliche Stützung in Form von schräg gestellten, l,70 m starken und bis auf den gesunden Felsen geführte Streben aus Zementstampfbeton und Alinkermauerwerk verstärkt wurden. Die angewandte Aonstruktions- methode kommt somit als ein Sprcngwerk zur Wirkung, bei der die gedrückten Lodenmassen unterhalb der Türme unberührt geblieben sind. Der Aufstand der Streben auf dem Felsen und die Anschlußflächen der Fundamente wurden zahnförmig cingearbeitet, einerseits, um ein Aus weichen der Streben, anderererseits um ein Abscheren derselben zu verhüten; auch wurden diese Streben felderweise mit größter Vorsicht angesetzt, damit ein Sichsetzen des Turmmauerwerkes vermieden wird. Zur Zeit sind an der Nord- und Südseite die Verstärkungen an den Eck pfeilern fertiggestcllt, von den verbleibenden je drei Zwischenfeldern gehen die mittleren ihrer Vollendung entgegen. Daran wird sich im Inneren zwischen den beiden Türmen unter den: Grgelchor, sowie unter den beiden Turmkapellen die Verstärkung des Grundmauerwerkes schließen. Gegenwärtig ist dieser Raum, um den Gottesdienst nicht zu stören, gegen das übrige l) Nach einer gütigen Mitteilung des Herrn Rechtsanwalts Aörnich, den ich als die erste Autorität für die Meißner Geologie um Auskunft gebeten hatte, besteht der Schloßberg ans mindestens drei verschiedenen Gesteinen, erstens dem alten Syenit-Granit, der vom Porschberge bis unterhalb Meißens das Massiv des Llbtales bildet, zweitens einem jüngeren Granit und drittens der Fortsetzung des Hohen Eifer-Porphyrs, und erscheint geradezu als geologische Merkwürdigkeit. 2) Interessante Stellen der Fundamente und bei der Ausgrabung bloßgelegte, nicht zu ihuen gehörige Mauerreste siud photographisch ausgenommen und sorgfältig gezeichnet worden.