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sam 14. April f8y2), setzte sich, um ihr mehr Nachdruck zu geben, mit diesen: in Verbindung und beantragte, „die Geschichts- und Altertumsvereine des Landes, vielleicht auch den deutschen Gesamtverein sür eine würdige Herstellung des weißner Domes, wenigstens aber für Erhaltung des Bestehenden zu erwärmen" (7. Oktober sZHS), wünsche, deren Dringlichkeit in Dresden auch anerkannt wurde (23. November j893). während dieser Verhandlungen hatte das Domkapitel die Aufstellung der Grabdenkmäler an den wänden bereits in Angriff genommen, und die Baufälligkeit des höckerigen Turmes war nach den Vorschlägen und unter Leitung des jetzigen Geheimen Baurats Temper von der Firma Otto Sc Schlosser beseitigt worden. Aus der Freude, de» Fortbestand dieses Teiles des Domes auf lange Dauer wieder gesichert zu haben,') entsprang bei den: leitenden Architekten der Wunsch, gleiches für den übrigen Bau zu erreichen, und dieser führte ihn auf die Idee der Gründung eines Dornbauvereins zur Beschaffung der erforderlichen Wittel, die er den: Vertreter der genannten Firma, Herrn Baumeister Schlosser, mitteilte unter den: hinzufügen, daß nach seiner weinung die erste öffentliche Anregung von Weißen, und zwar von einen: Wanne aus gehen müsse, der das Zeug dazu habe, die kunstsinnigen weise seiner Einwohner für die Sache zu interessieren. Daraus ist ihn: von Herrn Schlosser der Professor der Aöniglichen Porzellan manufaktur, der Bildhauer Andresen genannt und dieser von den beiden Herren in ihren Plan eingeweiht worden. Nur zögernd und der Schwere der Aufgabe voll bewußt, ist er auf ihn Angegangen. Nachdem er aber einmal gewonnen war, hat er mit einer Begeisterung, Hoffnungsfreudigkeit und Aufopferung die Sache betrieben, die die höchste Anerkennung verdient. Bald hatte er sich über die verwickelten Eigentumsverhältnisse des Domes, über dessen Fürstenkapelle und Fenster der Nordseite das Aultusministerium, über dessen Umgebung das der Finanzen verfügt, unterrichtet und suchte sich nun zunächst der Genehmigung des Domkapitels als des obersten Bauherrn zu versichern (5. Dezember j89^), schon damals die Aufbringung der Geldmittel durch eine Lotterie ins Auge fassend. Der Bescheid lautete entgegenkommend und ermunternd, und so wurde von Professor Andresen eine Anzahl von Herren, besonders weißens, bei denen Interesse sür die Sache vorausgesetzt werden konnte, zu einer Versammlung an: 30. Januar s8ß5 eingeladen, um „den Wiederaufbau der Türme auf dem fogenannten breiten Turme, 'eine einfache und würdige Ausstattung des Innern, Beschaffung von Glas- feusteru mit walereieu, eine Heizungsanlage, Erneuerung des Fußbodens und des Gestühls und schließlich die Wiederherstellung der Waria-Wagdalenenkapelle" zn beschließen. Allerdings teilten nicht alle Eingeladenen die Zuversichtlichkeit ihres Vorsitzenden und brachten ihre Bedenken auch zum Ausdruck. Andresen aber ließ sich durch die nüchternen Einwände nicht beirren und setzte sich auf seine Verantwortung mit den: Architekten Herrn Bernhard Sehring in Lharlottenburg, den: Erbauer des Berliner Theaters des Westens, in Verbindung, um mit ihn: einen Plan für die Herstellung des Domes auszuarbeiten (sß. Februar s8ßö). während die Bauunternehmer Otto Sc Schlosser die Tragfähigkeit der Grundmauern der Westfassade untersuchten, ein in jener Sitzung gewählter Ausschuß den Plan einer Lotterie, deren Gewinne Erzeugnisse der Meißner Porzellanmanufaktur sein sollten, beriet, kau: eine Zeichnung der Schauseite mit der Ergänzung der (zwei) Türme zustande, die schon an: ß. August der Meißner Versammlung vorgelegt wurde, und zu Anfang des neuen Jahres (s8ß6) hatte Professor Andresen seine An gelegenheit so weit gefördert, daß er eine allgemeine Einladung zu einen: Vorträge über ihren Stand und zu der Gründung eines Meißner Dombauvereins in der Aula der technischen Hochschule in Dresden zum 8. Februar erließ. Der sehr zahlreich besuchten Versammlung gab er eine genaue Darlegung des mit Sehring vereinbarten Planes der Wiederherstellung und Ausschmückung des Äußeren und des Inneren des Bauwerkes, der sich bis auf den Gegenstand der Glasmalereien des hohen Thores erstreckte, und berechnete die Bausumme auf I 320000 Wark :) Da- Folgende nach Mitteilung des Oerrn Geh. Baurats Temper, bestätigt durch kierrn Bau meister Schlosser.